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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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06.01.2020, 15:29 | #1 |
verdichtung
verdichtung
spiegele dich hier, mein leben festige die form des scheins sprich, ein zeugnis darzugeben deines dagewesenseins kaum, die wahrheit zu enthüllen anzupreisen ziel und sinn nur, die leere auszufüllen ströme aus den fingern hin nicht erdachten weltentwürfen sei mein wirken untertan tiefe aus dem schein zu schürfen gleicht es sich der glätte an denn: ich weiß keine geschichten das vereinzelte gespür in ein bildwerk zu verdichten da steht meine sprache für wort und bild, das ich erwäge halte aus der zeit zurück gib ein bleiernes gepräge schon erstorbenem augenblick schauen, fliehen, schweigen, altern unverrückbarkeit der zeit alles nehme hier gestalt an wortgewordene wirklichkeit (?) |
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15.01.2020, 12:57 | #2 |
Hallo Epilog,
gefällt mir, dieser Blick in die lyrische Seele.
Die Suche nach "Weltentwürfen" und das Bemühen diese in einer "wortgewordenen Wirklich zu verdichten", darin kann ich mich gut wiederfinden. LG Perry |
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16.01.2020, 20:59 | #3 |
Hallo Perry,
vielen Dank für Dein Interesse und für Deinen Kommentar.
Ja, die Frage "Was soll meine Dichtung eigentlich?" (für mich persönlich und vielleicht sogar für eine wie auch immer geartete Allgemeinheit) bestimmt mal mehr, mal weniger so gut wie jeden der schwachen Versuche, die ich hier eingestellt habe. Ist nach meiner Einschätzung für die meisten hier nicht so das Thema, geht vielleicht zu sehr in die Richtung L`art pour l`art. Im Lauf der Jahre habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass (meine) Lyrik als Kommunikationsinstrument gescheitert ist, sie schafft Distanz und Abgrenzung, statt Kontakt und Austausch aufzubauen. Oder anders ausgedrückt: Die Wirklichkeit ist dadurch zwar zum Wort geworden, doch das Wort bringt keine neue Wirklichkeit hervor. Einen schönen Abend wünscht Epilog PS: Vielen Dank auch für die Querverweise via PN. |
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31.01.2020, 15:18 | #4 |
Danke sehr
für das Gedicht. Es ist erstaunlich, worüber Du nachdenkst und es so in Worte fassen kannst. Respekt. Das LI braucht, wie ich lese, gar nicht groß nachdenken, sondern schreibt seine Gedanken (fließen in die Finger) auf. Sie werden zum Wort auf dem "Papier". Ich wünschte, ich könnte mich so gut ausdrücken. Doch oft wird man missverstanden oder keiner redet mehr mit einem, weil man so hochtrabend redet. Aus der ersten Strophe lese ich, dass LI etwas der Welt hinterlassen möchte vom LI, das LI schreibt also um eine Leere auszufüllen, Welche? Das LI fühlt sich unverstanden und muss sich anpassen. Die Leere könnte das fehlende Gespräch sein. Das LI hat die Befürchtung seine Gedanken nicht austauschen zu können, um nicht als wirr oder überkandidelt dazustehen. Wer so schreiben kann, ist gewiss hoch talentiert. Dem LI scheint irgendwie die Zeit wegzulaufen. Das kenne ich auch, man glaubt, gar nicht richtig am Leben teilzunehmen. Das Leben zieht an einem vorbei, hat man das Gefühl. Irgendwann lebt man in seiner Welt und fühlt sich ausgrenzt. Ich kann das verstehen, ich habe das Schreiben als Ventil für die fehlenden Gespräche über dies und das. Gern gelesen Deine verdichteten Gedanken. Habe mir gern die Zeit genommen. LG Silver
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31.01.2020, 19:22 | #5 |
Liebe Silver
ich bedanke mich, dass Du es doch noch "gefunden" hast . Die Inhalte und Absichten dieses Gedichtes hast Du in Deinem Kommentar sehr weitgehend richtig verstanden und zusammengefasst. Ansonsten verweise ich noch auf die Antwort, die ich zuvor Perry mal geschrieben habe, und die Du vielleicht oder wahrscheinlich auch schon kurz gelesen hast.
Meine Befürchtung wäre allenfalls: Wirkt die Sprache hier tatsächlich "hochtrabend" und "überkandidelt"? Es kann natürlich sein, dass ich das selbst gar nicht erkenne. Herzliche Grüße Epilog |
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31.01.2020, 20:44 | #6 |
Hallo an Dich, Epilog,
ich finde Deine Ausdrucksweise sehr gut, muss mich aber konzentrieren und z.T. mehrfach lesen, um den Inhalt zu verstehen. Das ist bei einem Gedicht gut und sollte beibehalten werden. Ich schreibe gern bildlich beschrieben, Du umschreibst eher, wenn ich es soweit richtig erfasst habe. Freue ich mich. Es ist nicht hochtrabend oder sonst was. So schreibt man Gedichte. Also alles gut. Mir gefällt es, wenn ich überlegen muss, was der Auto sagen will. Außerdem ist es immer Interpretationssache und subjektiv, wie man versteht. LG Silver
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