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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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24.04.2018, 17:37 | #1 |
Gedanken einer Dichterin
Gedanken einer Dichterin
Zur falschen Zeit geboren. Goethe hätte mich geachtet, doch heute hat bloß Comedy die Poesie gepachtet. Man unterscheidet mittlerweile zwischen Slams und 'nem Gedicht; das letztre ist zwar langweilig, doch ersteres ist nix für mich. Ich mag die Reime und die Metren! Sie sind der künstlerische Reiz, doch dank den krassen Assonanzen wird damit leider jetzt gegeizt. Das Publikum will nur noch lachen, Lesen scheint recht out zu sein. Und zwischen all dem Wettbewerb fühl ich mich letztlich echt allein, denn meine Art der Dichtung ist veraltet, würden manche sagen. Hat Anspruch an die Leserschaft und will sich auch mal leis beklagen. Mir geht es nicht um Comedy, denn aktuell gibts mehr für mich, was zwischen künstlerischer Freiheit, nicht nur Kunst, noch Handwerk ist. - bitte nehmt das nicht allzu ernst, und fühlt euch, falls ihr Slamtexte schreibt, bitte nicht angegriffen - Geändert von Litteralia (24.04.2018 um 22:11 Uhr) |
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24.04.2018, 20:42 | #2 |
Mein Lob an dich, dein Text ist schön, deine Gedanken klar und ich verstehe deinen Punkt und deine Bedenken.
Mögen sich viele dazu äußern. :-) |
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24.04.2018, 21:25 | #3 |
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Hallo Litteralia!
Jeder, hat ja so seine Gründe, warum er Gedichte schreibt. Und ich nehme das Wort Gedicht jetzt einfach mal als Platzhalter für alles, was Lyrik irgendwie ähnlich ist. Das kann der Wunsch nach Selbstverwirklichung sein, der Traum Kunst zu machen - was immer das ist - und der Grund zu unterhalten. Ich persönlich, versuche mich selbst beim Schreiben zu unterhalten. Und irgendwie, unterhalten mich gereimte Texte, mit gewisser Form - also Lyrik, auch nach dem ersten Lesen immer wieder, während eine unterhaltsame Kurzgeschichte, zumindest für mich, nach dem ersten Lesen nicht mehr lustig bzw. unterhaltsam ist. Ich bin Poetry Slam und Humor nicht abgeneigt, wurde hier aber auch schon von Texten unterhalten, die weder für den Vortrag geschrieben wurden, noch lustig waren. Dein Text hat eine schöne Form, aber unterhalten hat er mich nicht. Er hatte den Inhalt eines normalen Posts, wie man ihn auch in sozialen Medien täglich finden könnte. Das ist okay, aber ich habe an mir selbst, am Anfang meiner kreativen Laufbahn bemerkt, dass ich viel über das Schreiben geschrieben habe, statt mich zeitloseren Themen zu widmen, die auch für Nicht-Schreibende Interessant sind. Und von Dir, wünsche ich mir ein Gedicht, dass mich berührt zum Nachdenken oder Lachen bringt - Deine Wahl. Hauptsache, ich werde unterhalten. Liebe Grüße! Richard PS Man hätte diese "einfache Aussage" vielleicht auch einfach mit einem "künstlerischen Griff" interessanter machen können. Ich hoffe Du verstehst, was ich auszudrücken versuche. ;-) |
24.04.2018, 21:31 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Litteraria,
mir gefällt Dein Gedicht und es verdient, ein bisschen poliert zu werden. Man unterscheidet mittlerweile zwischen Slams und 'nem Gedicht. (hier würde ich ein Semikolon setzen) Das letzre ist zwar langweilig, (klein weiter und "letztre") doch ersteres ist nix für mich. = Man unterscheidet mittlerweile zwischen Slams und 'nem Gedicht; das letztre ist zwar langweilig, doch ersteres ist nix für mich. bei der folgenden Strophe: Das Publikum will nur noch lachen, Lesen scheint recht out zu sein, und zwischen all dem Wettbewerb fühl ich mich letztlich echt allein, Der Apostroph ist überflüssig. Bei den letzten Versen wünschte ich mir ein bisschen mehr "Klarheit": Mir geht es nicht um Comedy, denn aktuell gibts mehr für mich, was zwischen künstlerischer Freiheit, nicht nur Kunst, noch Handwerk ist. Dir geht es nicht um Comedy, denn für Dich gibt es etwas, was darüber hinaus geht. Und was ist das? Etwas zwischen künstlerischer Freiheit und ??? Da gerate ich ins Grübeln und vielleicht hast Du Lust, Deine Gedanken (für mich) zu entwirren. Liebe Grüße, Heinz |
24.04.2018, 21:33 | #5 |
Hallo MiauKuh,
es freut mich, dass dir mein kleiner Text gefällt. Hallo Richard, ich äußere hiermit keine Kritik am Genre des Poetryslams, habe selbst schon derartige Texte verfasst und finde es - je nachdem, natürlich - äußert unterhaltsam, nur nicht immer lyrisch. Warum Menschen Gedichte schreiben, sei mal dahingestellt, gibt da ja mannigfaltige Gründe, ich für meinen Teil habe damals einfach aus Interesse an der Sprache mit klassischer Lyrik angefangen, ist mittlerweile aber ein wenig abgedriftet. Deine Kritik kann ich allerdings nachvollziehen, tiefgründig ist das hier nicht zwangsweise. Wenn du was derartiges suchst, irgendwas findest du sicherlich in meinem Repertoire Liebe Grüße und einen schönen Abend euch beiden! Jana |
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24.04.2018, 21:35 | #6 |
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Ich habe es nicht als Kritik aufgefasst. Und ich denke, Du hast mich richtig verstanden. Das freut mich.
Wie gesagt, ein kreativer Kniff hätte die Sache "unterhaltsam" gemacht. lg Richard |
24.04.2018, 21:40 | #7 |
Hallo Heinz,
erst mal danke. Deine Kritik ist immer sehr hilfreich. Sämtlicher formale Kram wird von mir erstmal ohne Zweifel übernommen, sieht besser aus, du hast Recht. Und dann zur letzten Strophe: eigentlich sollte der letzte Vers darüber aufklären, was ich will. Ist anscheinend nicht gelungen. Es gibt für mich etwas (Poesie), was eben nicht nur Kunst (so wie Poetryslam oder Comedy auch), sondern auch Handwerk ist. Und da bleibt halt m.M.n. nur noch die klassische Lyrik als gereimte Kunstform übrig. Mein Herz gehört ja, was bekannt sein dürfte, vorrangig der Form Hast du eine Idee, wie man das besser formulieren könnte? Eventuell: Mir geht es nicht um Comedy, für mich zählt klassisch das Gedicht, das, abseits künstlerischer Freiheit, nicht nur Kunst, noch Handwerk ist. ? Liebe Grüße Jana |
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24.04.2018, 22:07 | #8 |
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Liebe Litteralia,
schön, dich wieder zu lesen. Ich verstehe den Gedanken in deinem Gedicht. Wen interessieren schon Gedichte, geschweige denn sie zu lesen und sich damit auseinanderzusetzten. Die Leute wollen unterhalten werden, mehr denn je. Wenn es gut kombiniert ist, dann interessieren sie sich aber auch dafür. Es muss nicht immer laut sein, oder lustig. Ich war häufig bei Lesungen, in denen klassische Gedichte vorgetragen wurden, mit ein wenig musikalischer Unterhaltung. Das lockert auf, könnte ich mir besonders für deine Sonette gut vorstellen. Es muss nicht viel sein, zwei, drei Zupfer am Bass...z.B. In Literarischen Cafes macht es auch viel Spaß vorzulesen, weil die Beiträge so unterschiedlich sind. Nicht jedem liegt die Unterhaltung, ich habe Spaß daran und könnte mir ein Schreiben, nur im Forum nicht mehr vorstellen. Gründe eine Schreib AG, du wirst erstaunt sein, das Interesse ist groß. Was auch immer, Jana, glaub an dich! Liebe Grüße Letreo |
25.04.2018, 10:12 | #9 |
Hallo Letreo,
schön, dass Du noch dabei bist Mir geht es kaum mehr darum, etwas mit Lyrik zu erreichen. Ich bin erwachsen geworden und all die Träumereien, denen ich nach meinem ersten Sonett erlag, sind realistischen Plänen gewichen. Lyrik ist out, für Poetryslams fehlt mir das gewisse Etwas und bei Lesungen denke ich den Altersdurchschnitt um Längen. Es gibt einige, wenige Ausnahmen. Ich wünsche Dir einen schönen Tag! Liebe Grüße Jana |
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25.04.2018, 11:14 | #10 |
Hi Litteralia,
ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen! Meine Hoffnung ist ja, dass die Poetry-Slams erst der Anfang sind und auch das Interesse an klassischen Gedichten wieder zunimmt. Ich möchte gern in einen Bücherladen gehen und dort Lyrik kaufen können. Momentan bleibt dafür aber meist nur das Internet. Hab dein Gedicht gern gelesen! Gruß, Laie |
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25.04.2018, 12:39 | #11 |
Also ich kenne mehrere Buchläden, die Gedichtbaende vorrätig haben und diese sind meist noch nicht mal teuer.
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25.04.2018, 12:52 | #12 |
Hi Laie,
ich bin froh, das mich in deinem Alter auch jemand versteht das ist leider selten genug. Ich gebe der Silbermöwe allerdings recht, man findet schon noch Gedichtbände, nur leider kann keiner diese Autoren damit ein großes Publikum erreichen, was bei Poetryslams anders ist. Liebe Grüße an euch beide! Jana |
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25.04.2018, 13:10 | #13 | |
Zitat:
PoetrySlam, .. mal sehen wie es weiter geht! :-) |
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25.04.2018, 19:01 | #14 |
Warum eigentlich muß unsere schöne deutsche Sprache immer wieder anglophil versaut werden? In Trauer, P v G .
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25.04.2018, 20:13 | #15 |
Hallo Peter,
wenn du auf mein Gedicht anspielst: Ein Stilmittel, mehr nicht. Dass gerade ich die letzte Person bin, die die klassische Sprache „verseucht“, weiß jeder, der andere Werke von mir liest. Mit freundlichen Grüßen Jana |
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26.04.2018, 19:36 | #16 |
Grüß Dich, Litteralia! Nein, in Deinem Gedicht, das genauso auch von mir hätte sein können, waren es nur die drei Worte Comedy, Slams und out, die mich zu dieser Bemerkung veranlaßten. Ich mußte das einfach mal loswerden! Leider wurde ich gleich danach zum Arzt weggerufen, deshalb kam ich nicht mehr dazu, mehr von Dir zu lesen. Und das werde ich jetzt gleich nachholen, wenn ich nicht schon wieder plötzlich zum Abendbrot gerufen werde. Mach's gut! Servus, P v G .
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