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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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26.04.2023, 10:40 | #1 |
ein Gast
ein Gast
rückt näher zusammen macht Platz am Teetisch wir haben einen Gast den Herrn Tod eingeladen hat ihn ja keiner doch seht nur, wie leise und höflich er auftritt, verbeugt sich vor unsrer Tine und streichelt die Katze gebt ihm ein Stück vom Apfelkuchen das könnte ihn freuen. er erntet kein Obst wir sollten jetzt Salz oder Zucker verstreuen ein Blatt abknicken vom Ficus so will es der Brauch schaut nicht so starr ihr wisst doch, wer bald unsern Gast zur Tür wird begleiten durchs Haustor die Straße hinauf und immer weiter brüht frischen Tee, wenn ich weg bin legt Mozart auf oder Schubert und öffnet das Fenster damit die Musik mich noch erreicht eine Weile |
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26.04.2023, 12:34 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Ftatateeta,
so gelassen möchte ich Freund Hein als Gast begrüßen. Dein Gedicht war Anlass für mich, nach Namen für den Tod zu suchen und seltsam: Wenn ich welche fand oder wenn mir welche einfielen, waren es ausnahmslos männliche Gestalten. Die "erfreulichste" Gestalt war für mich Hermes Psychopompos, der griechische Götterbote und Führer/Begleiter des Seelen, dargestellt als schöner Jüngling, der die Fackel auslöscht. Aufklären müsstest Du mich über den Brauch ein Ficusblatt zu knicken. Wie es sich für einen lüsternen alten Mann gehört, kenne ich nur das symbolhafte Knicken eines Blümchens (Knabe sprach: Ich breche dich ... Röslein auf der Heiden). Das LI möchte entweder von Schuberts oder Mozarts Klängen auf dem letzten Weg begleitet werden. Meinem Freund Gor (ein armenischer Heldentenor) habe ich aufgetragen, bei geöffneter Urne Rossinis "La danza" (vergleichbar der Fritz-Wunderlich-Interpretation auf YouTube) zu schmettern, wenn - hoffentlich - eine "Schwester Moira" mich begleitet. Dein Gedicht regt zu tiefsinnigen Gedanken an. Liebe Grüße, perituri dicunt salve, Heinz Geändert von Heinz (26.04.2023 um 15:05 Uhr) |
26.04.2023, 14:46 | #3 |
Hallo Heinz.
Recht hast du mit dem maskulinen Reaper. Verblüfft habe ich festgestellt, dass auch in meinen Todgedichten immer nur ein männliches Suibjekt auftritt, als Freund, Tanzpartner, Meister, einmal als "treuloser Bräutigam" (weil das LI wieder gesund wird). Es ist wohl eine Gendersache. Du als Mann würdest gewiss eher eine Dame begrüßen. Übrigens - in einem französischen Kultfilm der Nachkriegszeit trat eine "Madame la Mort" auf. War es "Kinder des Olymp"? Erinnerst du dich vielleicht? Ich habe im Internet vergeblich danach gesucht. Danke dir für dein Feedback. Liebe Grüße an te non certissime periturum. ftatateeta Achso. Das mit dem abzuknickenden Blatt (es muss kein Ficus sein) hat meine böhmische Urgroßmutter eingebracht. Meine Oma bestand darauf, aber in ihrer Generation verschied man in de Regel schon nicht mehr zuhause im Kreis der Lieben |
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26.04.2023, 20:41 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Ftatateeta,
von dem Filmtitel habe ich gehört und davon, dass der Film ein Meisterwerk eines französischen Regisseurs ist. Er muss wohl in den frühen zweitausender Jahren in die Kinos gekommen sein und diese Jahre waren für mich bis an die Halskrause ausgefüllt. Der Tod als meist männliche Gestalt eine Gendersache? Nee, glaub ich nicht. Bei den Griechen gab es die Parzen oder Moiren, Schicksalsgöttinnen, von denen eine Atropos (die Unabwendbare) hieß und den gesponnenen Schicksalsfaden durch schnitt - also den Tod brachte. Was meine Begleitung angeht, habe ich zweimal beschrieben "Der Tod und dann" und "Des Dichters Tod". Liebe Grüße, Heinz |
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