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Literatur und Autoren Literatur allgemein sowie Rezensionen von Büchern, Stücken und Autoren. |
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10.02.2011, 13:05 | #1 |
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Literatur zum Thema Krankheit, Sterben und Tod
Mich interessiert, welche Bücher (Lyrik und Prosa, gerne auch Selbstferfahrung und Tagebuch, aber keine reinen Sach- und Fachbücher) Ihr zum Thema Krankheit/Tod/Sterben empfehlen könntet.
Ich habe soeben das Buch von Christoph Schlingensief "So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! Tagebuch einer Krebserkrankung" gelesen und bin sehr beeindruckt. Da dieser gesamte Themenkomplex seit längerem "mein" Thema ist, bekäme ich gerne ein paar Empfehlungen... Grosse Bitte: Die Bibel muss mir nicht empfohlen werden ... Danke. P. Nachtrag: Unter "Krankheit" verstehe ich hier in dieser Fragestellung nicht Hustenschnupfenheiserkeit, sondern schwere, lebensbedrohliche Erkrankungen, also "Grenzsituationen", um mit Karl Jaspers zu reden. |
10.02.2011, 13:32 | #2 |
R.I.P.
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Vielleicht bekommst Du irgendwo (vllt. über Google?) die Briefe von Heinrich Heine an seine "Mouche" - aus der Matratzengruft.
Krankheit, Siechtum, Tod - in vollem Bewußtsein. |
10.02.2011, 14:33 | #3 |
Forumsleitung
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Simone de Beauvoir: "Ein sanfter Tod"
http://www.monalisablog.de/item/2008...sanfter-tod-2/ Jodi Picoult: "Zerbrechlich" http://www.amazon.de/Zerbrechlich-Ro.../dp/343103828X Fritz Zorn: "Mars" http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Zorn Hannah Green: "Ich habe Dir nie einen Rosengarten versprochen" http://www.amazon.de/Ich-hab-einen-R.../dp/3499227762 |
10.02.2011, 17:47 | #4 |
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Kluun:
"Mitten ins Gesicht" http://www.thalia.de/shop/tha_homest...jumpId=2215862 Wahrhaftig ein Schlag "mitten ins Gesicht"! |
11.02.2011, 08:22 | #5 |
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Herzlichen Dank.
Zorn und Green kannte ich, die anderen noch nicht (bzw. von Heine kannte ich nur das "Wintermärchen"). P. |
11.02.2011, 18:49 | #6 |
R.I.P.
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Wolfgang Herrndorf Blog "Arbeit und Struktur"
ganz aktuell. Tagebuch bei Hirntumor (Glioblastom) |
11.02.2011, 19:09 | #7 |
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11.02.2011, 19:15 | #8 |
R.I.P.
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Ich denke, das gilt immer bei Selbstzeugnissen (bewußtes Siechtum, bewußter Tod).
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11.02.2011, 19:17 | #9 |
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Ja, so ist es sicher. Ich finde diesen Blog fast noch härter als das Schlingensief-Tagebuch. Aber eine gute Schulung...
P. |
11.02.2011, 19:19 | #10 |
R.I.P.
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Muss ich mich um PeterB sorgen???
Hoffentlich nicht! Thing |
11.02.2011, 19:27 | #11 |
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Das Werk Thomas Bernhards,
speziell das grandiose Amras, eine stellenweise montierte Erzählung über zwei Brüder (einem von beiden wird die Ich-Stimme gegeben), die über Krankheit und Tod sich und ihre Familie definieren, versetzt mit allerlei philosophischen Fragestellungen, sowie der auf den Kindheitserinnerungen Bernhards beruhende, teil-autobiographische Zyklus der Werke Die Ursache, Der Keller, Der Atem, Die Kälte und Ein Kind, in welchem die Verarbeitung einer lebensbedrohlichen Lungentuberkulose ein zentrales Thema bildet, ganz besonders in Der Atem. |
11.02.2011, 19:27 | #12 |
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Nein, musst Du nicht.
Gruss P. |
12.02.2011, 12:46 | #13 |
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Herzlichen Dank, Rethi,
ich bin gerade extra in den Keller gegangen, um die (wenigen) Bücher hochzuholen, die ich von Bernhard habe. Mal schauen... Schönen Gruss P. |
12.02.2011, 13:18 | #14 |
R.I.P.
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Von Bernhard war ich in Jugendjahren auch angetan.
Dann zog ich Vergleiche und B. schnitt nicht sonderlich gut ab. Schade! Für mich. Nennen möchte ich noch Hans Henny Jahnn und Hubert Fichte |
12.02.2011, 13:58 | #15 |
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Danke, Thing.
Beim Vergleichen muss man sehr vorsichtig sein. Man wird oft beiden zu Vergleichenden nicht gerecht und verliert manchmal beide. Jedenfalls ist das meine Erfahrung. P. |
12.02.2011, 14:06 | #16 |
R.I.P.
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Das stimmt. Und ich vergleiche immer rein subjektiv.
Objektivität wurde mir leider nie beschert. Von wem auch? Mir ist Schiller der "Liebere", obwohl er nie zum Fürsten wurde. LG Thing |
12.02.2011, 14:29 | #17 |
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Nun, allzu objektiv sollte man an Literatur auch nicht herangehen, das ist schon richtig.
Aber ich denke, es kommt auch immer darauf an, zu welchem Zeitpunkt etwas gelesen (oder eben auch verglichen) wird. Daher sollte man einem einmal abgelehnten Autor immer mal wieder eine Chance geben. Mir ging es mit Gerold Späth so. Vor 30 Jahren habe ich mal seine "Commedia" begonnen zu lesen,und fand es damals völlig überbewertet und konnte damit herzlich wenig anfangen. Es war eines der ganz wenigen Bücher, die ich nicht zu Ende gelesen habe. Momentan lese ich es zum zweiten Mal und bin begeistert! Andersherum ist es auch möglich: Als junger Mensch habe ich die Romane von Frisch sehr geschätzt und fand sie "nossack-ähnlich" (Vergleich!). Heute mag ich sie mit einer einzigen Ausnahme überhaupt nicht mehr und verstehe zum einen nicht mehr, was mich daran so fasziniert hat, und zum zweiten verstehe ich meine Sichtweise einer "Nossack-Ähnlichkeit" überhaupt nicht mehr (Nossack ist einer meiner "Götter"). Aber mich freut, dass ich selbst in etwas fortgeschrittenerem Alter noch immer Sichtweisen, Einstellungen etc. ändern und "Urteile" revidieren kann. P. |
12.02.2011, 14:30 | #18 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Zum Thema fällt mir noch Olov Enquist "Der Besuch des Leibarztes" ein (obwohl man nicht mit Sicherheit weiß, ob der dänische Thronfolger wirklich verrückt oder einfach nur übersensibel war). |
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12.02.2011, 16:42 | #19 | |
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Zitat:
Bernhard ist meine Entdeckung des letzten halben Jahres. Wenn ich mich einmal auf einen Autor fixiert habe, versuche ich, möglichst sein gesamtes Werk zu erfassen. Bernhards Lyrik vermochte mich nicht zu überzeugen (- es gibt ja einen Benn, der uns offensichtlich beiden gefällt (Stichwort: Aster)), bezüglich seiner Dramen bin ich noch recht unbelesen, aber seine Rollenprosa finde ich spitze, gerade hinsichtlich der Konsequenz, mit der sie umgesetzt wurde. |
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12.02.2011, 17:19 | #20 |
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Bernhards Lyrik überzeugt mich auch nicht, obwohl sie mich verblüfft hat. Zumindest die Gedichte der 50er und ganz frühen 60er Jahren kann man ja durchaus als "religiös" bezeichnen, und das passt zu dem späteren Kirchenhasser und Religionsverächter Bernhard ja überhaupt nicht!
Ja, Benn ist grandios, sowohl der frühe als auch der späte (wobei mir als älterem Menschen der späte heute viel näher ist als es der frühe je war). Seine Prosa ist allerdings "gewöhnungsbedürftig"... (aber auch unter der Prosa finden sich Kleinode!). Ich bin auch ein Gesamtwerkleser Gruss P. |
13.02.2011, 02:29 | #21 |
R.I.P.
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@ nicht nur Rethi:
"Das Gesamtwerk möchte ich erfassen" könnte mir aus der Seele geschrieben sein. So tief erlebte ich Christoph Ransmayr jedoch nur in seinem Hauptwerk. (Ovids Exil, Versinken und Tod in Tomi). Was vorher von ihm geschrieben wurde und danach geschrieben ward, enttäusch fast. Wer weiß, wozu das gut ist.... Man würde von großer Kunst schier erschlagen. Thing |
13.02.2011, 09:35 | #22 |
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13.02.2011, 09:54 | #23 |
R.I.P.
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Titel des Buches:
"Die letzte Welt". (Überwältigend schöne Sprache!) Als TB erhältlich. |
13.02.2011, 10:22 | #24 |
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Danke.
Ich kenne von Ransmayr nur "Der fliegende Berg". Auch hier eine wunderschöne Sprache (ein Roman in Versform!), aber ich kam in die Thematik nicht hinein, sie schien mir "beliebig". P. |
13.02.2011, 10:26 | #25 |
R.I.P.
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Den Roman mochte ich gar nicht!
Für mich war die Lektüre ermüdend. Es geht um das Schicksal seines Bruders, den er - wenn mich meine Erinnerung nicht trügt - bei einer Gebirgswanderung verlor. U. PS Ich hatte ein paar Zeilen von ihm, nachdem ich flehentlich um ein Autogramm gebeten hatte. "Die letzte Welt" habe ich etwa neunmal gelesen. |
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