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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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21.02.2021, 15:40 | #1 |
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Mit Worten
Mit Worten
Die Sprache kann nie wortlos sein, das fällt nur einem Dummkopf ein. Der sollt’ sich Schweigen nun geloben, statt schwachsinnig mit Worten toben. Die Worte können Sinn zerfetzen, drum sollten wir die Klingen wetzen, Textdummheit als Gewalttat nieten und Dämlichkeit Einhalt gebieten. Schweigen kann nie Gewalttat sein, das sieht fast jedes Kleinkind ein. Stupidität im Übermaß, bringt leider keinem Menschen Spaß. |
22.02.2021, 15:46 | #2 |
Servus Ralfchen,
mit Worten hast Du Dampf abgelassen.
Der Druck in Deinem Toleranz-Kessel war wohl zu hoch. Herzliche Grüße -ganter- |
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22.02.2021, 19:46 | #3 |
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Starker Tobak, Ralfchen. Deinen Gedankengängen kann ich überhaupt nicht folgen.
Sprache kann durchaus wortlos sein, jeder Mensch, der die Zeichensprache beherrscht, macht es dir vor. Sprache kann sich in Ikonen ausdrücken: Wer ein weißes Straßenschild mit dem Bild eines Fußballs sieht, weiß, dass es diese Straße entlang zum Stadion geht. Ein Baby kann, bevor es das erste Wort gelernt hat, sehr gut ausdrücken, was es erwartet, da brauchst du nur die genervten Eltern zu fragen. Bildsprache, Körpersprache, Mimik, Emotionen ... das alles gehört auch zur Kommunikation. Das Schweigen ist nicht unbedingt eine Tugend, es kann zum tödlichen Bumerang werden. Mir ist ein Kriminalfall bekannt, in dem eine Frau, die nie durch Aggressionen aufgefallen war, beim Frühstück ohne Vorwarnung auf ihren Ehemann losging und ihn umbrachte. Grund: Statt sich von ihr zu trennen, hatte er jahrelang kein Wort mit ihr gesprochen und ihr so seine Macht und Verachtung demonstriert - bis die Bombe platzte. Ein ähnliches Thema behandelt übrigens der Klassiker "Die Katze" mit Jean Gabin und Simone Signoret, in dem meisterhaft die Kränkung herausgearbeitet ist, die Schweigen verursachen kann. |
22.02.2021, 21:29 | #4 |
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Warum Ilka? Kannst du meinen Gedankengängen nicht folgen? Die Zeichensprache und auch die Symbole etc. kennt genau solche Worte nur eben ungesagt/ungeschrieben, die sich durch ihre Betrachtung und die Verständlichmachung ihre Symbole in unserem Geist als Worte definieren. Zu weiteren Erklärungen komme ich ein bisschen später. Den Film habe ich gesehen übrigens.
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03.03.2021, 14:40 | #5 |
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Ich möchte zurückkommen und beginne vielleicht mit den Dingen die schon vor vielen 1000 Jahren in unserem mentalen Vorgängen eine Rolle spielten:
Welches Wort entsteht in deinem Kopf wenn du dieses Zeichen siehst: https://up.picr.de/40673048ra.jpg Was will ich damit sagen? Dass wir Symbole mental und gedanklich in Worte übersetzen müssen. Da wir sie sonst nicht verstehen würden. was dagegen sagt dieses symbol zu dir... https://up.picr.de/40673053pa.jpg viele Symbole enthalten einen bedeutungsüberschuß womit das identifizieren wesentlich komplexer wir. interessant war etwa das symbolon - ein Erkennungsmerkmal, mit dem zwei Parteien sicherstellten, dass sie einander wieder erkennen ein Knochen oder ein Tongegenstand wurde dabei in zwei Teile gebrochen, und jeder der zwei erhielt ein Bruchstück. beim wiederholten zusammentreffen konnte so die legitimität der beiden Teilnehmer überprüft werden, indem die Teile an der Bruchstelle zusammengefügt wurden. Daraus entwickelten sich später bedeutungen wie Kennzeichen, Beweis, Vertrag, Passwort, Code etc. |
03.03.2021, 14:58 | #6 |
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Zu zäumst das Pferd falsch herum auf, Ralfchen. Die frühe Menschheit dachte nicht in Worten, schon gar nicht in Icons. Gedanken sind Gedanken, und die finden ohne Sprechblasen über dem Kopf statt. Auch heute noch. Alles, was wir denken, ist fertig, bevor wir es in Sätzen, Bildern, Symbolen oder Taten ausdrücken. Das hat nichts mit der Diskussion um den freien Willen zu tun, wonach behauptet wird, unser Handeln sei im Kopf schon vorgefertigt. Es geht hier um den Aiusdruck in kommunikationstaugliche Symbole, Kommunikation war aber unter Lebewesen auch ohne Symbole schon immer möglich und hochgradig erfolgreich.
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03.03.2021, 15:34 | #7 | |
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Zitat:
mehr dazu später. |
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04.03.2021, 13:30 | #8 |
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Ich möchte an dieser Stelle etwas vorgreifen und an das Konzept von Neuschöpfungen und Neologismen anknüpfen. Diese tauchen nun immer häufiger auf vor allem im Zusammenhang mit der Pandemie wurden mehr als 30 neue Begriffe gebildet. Für mich ist ein Neologismus eigentlich ein Bild das Haus Worten hergestellt wird. Was ist deine Meinung dazu?
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04.03.2021, 13:46 | #9 |
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Ob die Wörter wirklich alle neu sind, müsste man erst herausfinden. Meistens sind sie bloß selten verwendet oder sowieso vergessen worden. Beispiel: Normopath. Das sind jene Leute, die sich krankhaft an Regelungen halten, selbst wenn sie unsinnig sind oder sogar gegen die Menschenrechte verstoßen. Man hört das Wort "Normopathie" (krankhafter Konformismus) jetzt wieder oft im Zusammenhang mit dem pandemiebedingten kritiklosen Verzicht auf etliche Grundrechte. Tatsächlich stammt das Wort aber aus den 1970er Jahren.
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04.03.2021, 16:28 | #10 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.680
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Sprache lebt, das musste die Kommission für deutsche Rechtschreibung ... jetzt RdR schon mehrmals feststellen. Manche ihrer Vereinfachungen haben es vielen schwerer gemacht. Neuschöpfungen finden in der Jugend, in der Werbung, in der Politik und bei besoffenem Kopf statt, gelegentlich setzen sie sich durch.
Man muss nicht alles gut finden, aber ich liebe meine Sprache, selbst nach vielen Vergewaltigungen noch. Allerdings habe ich auch immer mal wieder Schmerzen beim Lesen. "Es blieb nur aufgrund technischer Fehlkonstruktionen des Mannes bei Sachschäden an den Triebfahrzeugen." "Der Spanner beobachtete die Frauen beim Wasser holen und onanierte bis der Eimer voll war." |
05.03.2021, 13:17 | #11 |
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05.03.2021, 23:36 | #12 | |
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Zitat:
Bitte vergiss eines nicht das ist eine Szene entweder aus einer Zeit in der die Mägde das Wasser holten, was meistens am Brunnen geschehen ist. Am Fluss wurde eher die Wäsche gewaschen. Interessant ist die Position der Frauen wenn sie sich nach vorne beugen und keine Höschen anhaben. Da kann man einen Spanner schon verstehen. Ich habe viele solche oder ähnliche Episoden in erotischen Spielen praktiziert, nur hatte ich nicht wirklich die Courage so ein erotisches Spiel an einem kleinen Fluss in einem Dorf oder an einem Brunnen zu praktizieren beziehungsweise zu produzieren. Ich wollte einfach nur nicht der Lynchjustiz zum Opfer fallen. Und als Künstler sind wir ohnehin als Grenzgänger mit sehr skeptischen Augen verfolgt und betrachtet. Denk noch einmal daran wie ich von unserer lieben Führerin zensuriert und verfolgt werde. Das sollte dir alles sagen. |
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06.03.2021, 02:39 | #13 |
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06.03.2021, 12:35 | #14 |
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10.03.2021, 22:00 | #15 |
Was will ich damit sagen? Dass wir Symbole mental und gedanklich in Worte übersetzen müssen. Da wir sie sonst nicht verstehen würden.
[/QUOTE] Einspruch Euer Ehren! Ich habe vor circa zwei Jahren angefangen, mir das Verbalisieren im Kopf abzutrainieren, da ich festgestellt habe, dass ich viel schneller denken kann, wenn ich mir nicht alles nochmal selbst erkläre/ausformuliere, wenn ich den Sachverhalt eigentlich schon lange begriffen habe. Mittlerweile ist es so, dass ich nur noch ganz selten wirkliche Worte o.Ä. in meinem Kopf bilde (gut, das hatte noch andere Konsequenzen, aber es hat funktioniert). Ich denke jetzt sehr viel schneller als vorher, muss mich aber manchmal immer noch daran erinnern, im Kopf nicht zu verbalisieren. Aber es funkt... LG Henkerchen |
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11.03.2021, 15:13 | #16 | |
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Zitat:
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11.03.2021, 16:09 | #17 | |
Zitat:
Aber mir ging es um deine Behauptung, es würde bei einem Zeichen sofort ein Wort im Kopf auftauchen: es taucht im Kopf nämlich nicht nur ein Wort (wenn überhaupt), sondern eine ganze Assoziationskette auf. Als ich mir dein erstes Symbol angeschaut habe kam kein Wort, sondern das Bild einer Straße mit Autos darauf. Erst relativ spät kam dann ein Wort und das auch nur, weil ich darüber nachgedacht habe, welches Wort gemeint sein könnte. LG Henkerchen |
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12.03.2021, 01:33 | #18 |
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Ein Bild spricht. Aber um seine Bedeutung zu verstehen, braucht man Sprache. So gesehen ist ein Bild allgemeiner als Sprache, denn es wird in jeder Sprache verstanden. Aber in jeder anders.
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12.03.2021, 15:06 | #19 |
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ich kenne nur das unconscious scanning, das FRANCIS BACON in bezug auf die Entwicklung seiner Gemälde und Bildthematik erwähnt hatte. Ich kenne es aus eigener Erfahrung wenn man einen Abstieg in das Subliminal macht, was sehr selten gelingt |
12.03.2021, 16:15 | #20 | |
Zitat:
Ich meine das "Überfliegen" von Texten, bei dem man nicht jedes Wort einzeln ließt, sondern sozusagen den Zusammenhang aus den verschiedenen Stücken erfährt. Ich kann´s aber leider nicht so richtig erklären... Man gleitet dann im Optimalfall so über den Text, meißt ist es aber eher ein Hin- und Herspringen... Hoffe du verstehst es... Und ja, Satzzeichen treten bei mir oft im Rudel/in einer Rotte auf. LG Henkerchen |
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14.03.2021, 14:15 | #21 |
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15.03.2021, 01:32 | #22 |
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Das ist definitiv eines der großen Probleme in Literaturplattformen, weil die Menschen keine Ahnung von guter Lyrik haben. Mit Ausnahmen. Hier im Forum gibt es ungefähr ein Dutzend wirklich gute Frauen und Männer die dichten können.
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15.03.2021, 09:57 | #23 | ||||
Zitat:
Zitat:
Für den einen kann es ein großartiges Gedicht sein, weil es seine eigenen Gefühle hervorragend wiedergibt, für die andere kann es grottig sein, weil sie keinen Sinn und keinen Stil erkennt. Demzufolge wäre die korrekte Aussage also: Zitat:
Zitat:
Einen schönen Start in die Woche wünscht Henkerchen |
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