|
|
Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
24.09.2017, 17:01 | #1 |
Was uns Marie erzählen würde
„Jung war ich und mochte Feuer,
kokelte ganz ungeheuer gerne strohig Gräser an, die man gut verbrennen kann. Trockne Gräser in dem Munde, hatt' ich gern zu dieser Stunde, rauchte gern an Grasstrohhälmern, von den trocknen Wiesenwäldern. Ach was Schlimmes da geschah! Ach wie dumm ich damals war! Kokelschön und Kokelschatz, feurig war mein Schmackofatz, bei den Butzen und den Bäumen, in der Scheun, mit Heu und Pfläumen, als ein Fünkchen überschlug, dass in Richtung Stroh entflug. Ei! Wie fing es an zu brennen. Oh! Wie dunkel war der Qualm. Auh! Die glühend heißen Flammen, um mich rum und überall. Retten wollt ich mich und rannte, sprang zur Tür die leuchtend brannte, doch die Tür brach auf mich ein! Leider, sage ich dir heute, sollte sie mein Grabstein sein.“ All das ist nun längst vergangen, traurig blicke ich zurück, – in der Scheun mit all den Flammen wurd Marie ein Kohlestück. Ja, Marie hat gern gekokelt. Oh Marie, Marie, Marie. Oh so gern hat sie geschmokelt – viel zu viel, dann brannte sie. Geändert von MiauKuh (24.09.2017 um 20:34 Uhr) |
|
24.09.2017, 17:39 | #2 |
Hi Miaukuh!
Kennst du den "Struwwelpeter"? An dieses uralte Kinderbuch haben mich deine Zeilen oben sofort erinnert! Besonders an den Teil mit Paulinchen und den Schwefelhölzern ... http://www.gasl.org/refbib/Hoffmann__Struwwelpeter.pdf S3Z6 - Da müsste es "gelangte" heißen, denn "gelang" kommt von "gelingen" und nicht von "gelangen". Vorschlag: Da du einige andere Wortenden auch "angepasst" hast, wie wäre es mit: als ein Flämmchen übersprangte und ins trockne Stroh gelangte. Statt "übersprangte" könnte man auch "weiterwankte" einsetzen. Gern gelesen! LG, eKy |
|
24.09.2017, 20:26 | #3 | |
Zitat:
danke für deinen Kommentar und den Vorschlag zu dem Gedicht ich habe mir überlegt: als ein Fünkchen überschlug, dass in Richtung Stroh entflug. Vielleicht geht das ja auch. Ja na klar, ich kenne den Struwwelpeter, den habe ich meiner Tochter schon vorgelesen (Schnipp, Schnapp, Daumen ab ... Konrad! Sprach die Frau Mama ...) Diese Gedicht-Geschichte von mir hat leider aber einen ernsten Hintergrund. Als ich ein Kindergartenkind war, haben zwei Kinder in einer Scheune in der Nähe gekokelt, meine Freunde. Sie sind bis zur Kohle verbrannt :-°( Auch ich habe gekokelt, aber: zum Glück ist nichts passiert. Finger weg vom Feuer, Kinder! Und danke für den "gelingen" "gelang" Hinweis, da habe ich was gelernt, wirklich. |
||
25.09.2017, 21:27 | #4 |
abgemeldet
|
Sowohl übersprangte wie auch entflug ist falsch.
Der Vorschlag weiterwankte ist daher noch der bessere. |
26.09.2017, 09:29 | #5 | |
Zitat:
Dann biete ich weiter an: als ein Fünkchen überschlug, dass der Wind zum Stroh hin trug. als ein Fünkchen übersprang, dass ins trockne Stroh eindrang. als ein Funke übersprang, der ins trockne Stroh eindrang. als ein Funke übersprang, fing das Stroh zu knistern an. bis ein Funke übersprang, leises Knistern so began. bis ein Funke übersprang und ein Knistern leis began. Vielleicht ist ja davon einer besser, als all die anderen vorher? Ich lass diese Ideen hier erstmal stehen. |
||
26.09.2017, 09:46 | #6 |
Hi MiauKuh!
Mich hat es auch direkt an den Struwwelpeter erinnert. Mochte ich als Kind schon immer gerne (ich war damals wohl bereits ein bisschen makaber..). In Verbindung mit deiner Hintergrundgeschichte ist der Text natürlich noch krasser. Marie, Marie... Alt wirst du wohl nie... Dein Vorschlag Nr. 1 gefällt mir am besten. LG k |
|
26.09.2017, 14:59 | #7 |
Hi MiauKuh,
das würde wirklich gut zu den Geschichten im Struwwelpeter-Buch passen. Der Hintergrund zu deinem Gedicht ist wirklich tragisch. Ich hatte und habe noch immer Respekt vor Feuer, das ist nicht die schlechteste Eigenschaft. Die angepassten Endungen finde ich in diesem Gedicht gar nicht so wild. Da es mir wie ein mahnendes Gedicht für Kinder vorkommt, kann man das so machen, würde es aber dann auch durchziehen und nicht an nur einer Stelle stehen lassen. Von deinen Vorschlägen gefiele auch mir der erste am besten. "Das(s)" hat in diesem Fall aber nur ein "s" Gruß, Tiger |
|
26.09.2017, 15:03 | #8 |
Dann danke ich euch beiden klaatu und Tiger, für die Kommentare!
Ja, die Sache war echt übel als die beiden verbrannt sind. Als Kind kann ich mich nicht an meine Emotion erinnern. Ausser: "Oh?" Als hätte ich es einfach nicht begriffen, jedoch nie vergessen, bis heute, denn es ist schon ... 27 oder 28 Jahre her. Na dann übernehme ich für die Zeilen damit die erste Variante meiner Vorschlagsliste. Liebe Grüße an euch zwei! |
|
26.09.2017, 15:36 | #9 |
abgemeldet
|
Etwas worüber man sich ganz ohne das wundern kann, woraus Wunder entstehen. So als wären Kohlestücke wie Marie nur der Vorstellung entsprungen es könnte ein Zusammenhang zwischen Feuer wie hier und wie überall der Psyche bestehen. Und irgendwie solltest du nicht aufhören zu versuchen, dich in diesem Punkt zu überholen, weil es doch sehr zundermässig kommt, was der Schluss den Flammen entreißen will.
|
28.09.2017, 09:42 | #10 | |
Zitat:
ich werde nicht aufhören, an mir zu arbeiten, um besser zu werden und prägnanter und klinegender meine Worte zu setzen. Danke für deinen Kommentar. |
||
28.09.2017, 12:31 | #11 |
Hallo MiauKuh,
böses Ende, aber flotter Text. Fehlende Endreime bemerkt man kaum, und ein paar Stabreime beleben die Moritat. Sehr gern gelesen. LG g |
|
30.09.2017, 18:59 | #12 |
Lesezeichen für Was uns Marie erzählen würde |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Erst wenn du lernst ne Geschichte zu erzählen | dr.Frankenstein | Philosophisches und Nachdenkliches | 0 | 03.03.2016 21:58 |
Lass mich erzählen | Issevi | Gefühlte Momente und Emotionen | 0 | 28.01.2015 22:10 |
Without Marie | Without Time | Internationale Gedichte | 0 | 11.02.2011 02:45 |
Wenn Zeilen mir etwas erzählen könnten... | Jamie | Geschichten, Märchen und Legenden | 0 | 28.03.2007 22:06 |