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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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21.08.2023, 11:15 | #1 |
Ich breche die Brücken hinter mir ab
Ich breche die Brücken hinter mir ab,
denn mir scheint an der Zeit, dieses Dasein zu fliehen. Das Leben war gut und die Spanne ist kurz, die mir bleibt, meine Freunde, euch Abschied zu winken. * Doch schon bedrängen mich mahnende Stimmen: Warum, lieber Freund, willst du Brücken zerbrechen? Wofür strafst du uns, die doch gut zu dir waren? Auf Brücken, die nach dir noch weiterbestehen, wird einst die Erinnerung dich uns bewahren. Wir werden dir folgen in all den Gedanken, in all den Gesprächen und manchmal in Träumen. Drum zögere nicht, nur voran uns zu gehen. Wir werden dir folgen im Geist und im Abschied, so oder so. Geändert von Erhard Gratz (21.08.2023 um 16:06 Uhr) |
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21.08.2023, 13:28 | #2 | |
Forumsleitung
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Ein schönes Beispiel, Erhard, wie man in einfachen Worten existentielle Gefühle und Einsichten beschreiben kann. Dafür hast du einen Dialog gewählt ... sehr geschickt. Die Zeit ist um, und das Lyrische Ich stellt sich darauf ein. Doch seine Umwelt ist nicht auf Augenhöhe mit ihm und stellt die Frage: "Warum?" Er muss sie nicht beantworten, denn die Fragesteller meinten es nur rhetorisch und akzeptieren seine Haltung. Sie wissen: Auch wir sind bald dran. Also soll das Lyrische Ich mit ihrem Segen vorangehen.
Zitat:
Man hat eine "Gesinnung", also eine Haltung gegenüber einem Menschen oder einer Sache. Man ist ihm/ihr wohlgesinnt oder nicht wohlgesinnt. Eine "Gesonnung" gibt es nicht. Allerdings gibt es das Adjektiv "gesonnen" im Zusammenhang, etwas zu tun, also im Sinne von "ich habe die Absicht, bin mir aber noch nicht hundertprozentig sicher". So könnte z.B. jemand sagen: "Ich bin gesonnen, Luise einen Heiratsantrag zu machen" (aber noch am Überlegen). Der Unterschied besteht also darin, dass "gesinnt" mit einer festen Überzeugung/mit einer Tatsache einhergeht, "gesonnen" aber noch der Abwägung bedarf. Aber das nur nebenbei. |
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21.08.2023, 16:02 | #3 |
Hallo Ilka, da habe ich etwas dazugelernt. Auch der Duden toleriert neuerdings das in meinem Sinn gebrauchte "wohlgesonnen" als zwar inkorrekt, aber umgangssprachlich verbreitet. Da ich jedoch ein Freund konservativ-korrekter Sprache bin, werde ich besagte Verse in
Wofür strafst du uns, umwandeln. Damit wäre auch der Rhythmus gewahrt.die doch gut zu dir waren? Vielen Dank für den Hinweis. Erhard |
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