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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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20.08.2022, 22:51 | #1 |
Entscheidungsfreiheit
Lang und schwer hantiere ich mich auf den Händen durch die Gänge,
so als zwänge sich die Zeit, als Stopschild vor sie her. Starre auf die Fliesen und auf Räder - über ihr, sitze ich in meinem Wagen, stehe weit, weit neben mir. „Guten Morgen, gute Frau...“ Erklingt es lebhaft mir entgegen und als ich den Kopf erhebe dringt es mir durchs Ohr. „Kommen sie, ich bringe sie kein Stückweit als zuvor.“ Kaum gesagt bringt sie mich lächelnd in die Richtung von davor. Viele Stimmen neben mir, doch was sie sagen klingt verschroben, hier am Tisch ist mein Revier, auch vielmehr unterm Tisch - oben, liegt mein Blick auf alter Haut und altem Fleisch, ihre Mimik ist verflogen - auch ein Vogel fliegt noch weit, soweit ihn seine Flügel tragen. |
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22.08.2022, 06:45 | #2 | |
Hallo MonoTon,
ich scheitere schon an den ersten beiden Zeilen: Zitat:
Schöne Grüße DieSilbermöwe |
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22.08.2022, 07:27 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo MonoTon,
Du hantierst dich mit den Händen - "hantieren" steht für mich eine mit den Händen geschäftig ausgeübte Tätigkeit. Dein erster Vers beginnt mit einer sinnfreien Ausübung eines rätselhaften Vorgangs. Das LI ist lang und schwer, hantiert, ja womit wohl? - auf den Händen durch "die" Gänge (welche Gänge?) und dann geht es für mich sehr verwirrend weiter. Stppschild schreibt man übrigens mit pp, auch wenn auf den achteckigen Verkehrsschildern "STOP" steht. In einem Vers steht: "...stehe weit, weit neben mir", das scheint mir der Vers mit dem höchsten Wahrheitsgehalt zu sein. Sehr verwirrt und enttäuscht, Heinz |
22.08.2022, 08:30 | #4 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Da befindet sich das LI wohl im Altersheim - und sitzt im Rollstuhl.
Und Abhauen gilt nicht, schon wird man zu den anderen zurückgeschoben. Das wäre meine Deutung LG Nöck |
22.08.2022, 08:58 | #5 | |
Forumsleitung
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Nöck hat wohl das richtige Bild vor Augen, wenn er an ein Alters- und Pflegeheim denkt. Allerdings bedürfen nicht nur die ersten Zeilen, sondern fast alle Verse der Pflege, was die unglücklich gewählten Ausdrücke angeht.
Einige Beispiele: Über das Verb "hantieren" wurde bereits das Richtige gesagt. Aber auch die Adjektive "lang und schwer" sind zu bemängeln, denn sie stehen falsch und ergeben ein komisches Bild. Sie lassen glauben, der Hantierende sei lang und schwer, nicht die von ihm ausgeübte Tätigkeit. Zwar lässt die Syntax im Deutschen eine Menge an Freiheiten zu, aber hier wirkt sie ziemlich schräg. Wie kann sich die Zeit vor den Gängen herzwängen und als Stoppschild wirken? Eine Handlung wie das Antreiben eines Rollstuhls durch die Gänge findet immer in der Zeit statt, und die fließt immer weiter. Zitat:
Das Gedicht soll offensichtlich durch Paradoxien surreal erscheinen. An sich eine gute Idee, könnte man aber besser ausführen. |
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22.08.2022, 09:02 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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als hilfreich könnte sich der Beitritt zum von mir gegründeten Verein (Pfannenflüchter e.V.) sein, in dem u.a. auch das Training langer und schwerer Hantierer durchgeführt wird.
Heinz |
22.08.2022, 13:22 | #7 |
Nöck hat recht, das ist der ganze Text, mehr gibt er nicht her.
Danke an alle fürs beschäftigen. Lg Mono |
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