31.03.2021, 21:40
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Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
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Urteil
Ich bin auf meiner Wiese. Ich lieg auf meiner Bank.
Mein Blick kann frei hier schweifen. Im Kopf bin ich noch krank.
Erinnere mich an Zeiten, die’s lange vor mir gab.
Ich kann’s zwar nicht begreifen, doch vor mir liegt ein Grab.
Darin hatt ich verscharrt den ganzen Hass, den bösen.
Ich hoffte mal ganz stark, das könnte mich erlösen.
Ich hab gesammelt Liebe pur in all den ganzen Jahren,
doch davon gibt es nicht genug, so musste ich erfahren.
Ich hatt gehofft im Lauf der Zeit, den Hass mit Liebe aufzuwiegen,
doch war es ziemlich aussichtslos, Liebe war kaum zu kriegen.
Die Zeit ist um, der Richter kommt und packt aus seine Waage.
Voll Demut und voll Traurigkeit sein Urteil ich erfrage.
Er nimmt die Liebe und den Hass, die Waage steht bereit.
Ich schließ die Augen, neig das Haupt, der Richter lässt sich Zeit.
Der Hass wird ausgewogen, die Liebe nebendrauf.
Der Hass, er steigt nach oben, die Augen werden groß ...
Der Hass war aussichtslos und leer,
die Liebe voll … und schwer.
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