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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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06.11.2019, 07:41 | #1 |
Ich denke oft an Scarlett O'Hara
Ich denke oft an Scarlett O'Hara
und wie sie sich selbst ihr Leben vergeigt hat Eigentlich war sie doch verliebt in Rhett sogar als sie mit ihm verheiratet war aber so richtig kapiert hat sie das nicht dachte immer nur an Ashley dabei war der sowas wie eine Nebelkerze der mit der Glut und Leidenschaft war Rhett aber Ashley konnte sie nicht haben das machte ihn interessant sonst hatte er ja auch nichts zu bieten Die Leute denken immer die Schlüsselszene sei als Rhett sie ins Schlafzimmer trägt und sie nimmt ohne zu fragen klar hat ihr das gefallen sich hingeben zu können ist schön für eine Frau die ständig stark sein muss vor allen anderen aber die Schlüsselszene ist eine ganz andere als Rhett sie in Ruhe lässt weil sie das so will damit sie keine Kinder mehr bekommt und weil Ashley das bei seiner Frau auch so macht dummerweise erwähnt sie Ashley und Rhett kontert mit den Damen der Nacht er würde sich dann selbstverständlich an sie halten da ist sie unglücklich dabei hätte sie eine wunderbare Ehe haben können mit dem Mann den sie liebte |
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06.11.2019, 08:38 | #2 |
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So sieht die Geschichte nach außen hin aus. Aber Margaret Mitchell wäre nicht ein Kind des Südens und speziell Atlantas gewesen, wenn sie sich nicht mehr dabei gedacht hätte. Da die drei Figuren Scarlett, Rhett und Ashley als Metaphern stehen, konnte keine von ihnen glücklich werden, denn sie verkörperten den Umbruch zu einer neuen Zeit, die das Land völlig veränderte.
Der durchsetzungsschwache Ashley und die kränkelnde Melanie stehen für die stolze, elegante Kultur des untergehenden Südens, deshalb stirbt Melanie am Ende und lässt einen todunglücklichen Ehemann zurück, der wahrscheinlich sein Land nicht mehr lange halten kann. Mit der Sklavenwirtschaft ist es vorbei, und der Kriegsgewinner im Norden kassiert hohe Steuern. Scarlett ist das Gegenteil, sie hat den eisernen Willen des irischen Vaters und die Liebe zu dessen Grund und Boden. Außerdem hat sie die Zeichen der Zeit erkannt, nämlich des Umschwungs vom Feudalismus zum Kapitalismus, siehe die Ehe mit dem ebenfalls schwachen Ehrenmann Kennedy und die Übernahme dessen Holzhandels. Gnadenlos treibt sie die Rückstände bei dessen Gläubigern ein und lässt Strafgefangene billig für sich arbeiten. Um Tara zu verteidigen, geht sie über Leichen, wie die Szene zeigt, in der sie den Yankee-Soldaten erschießt. Rhett ist der charakterlose Waffenschieber, der sich auf beiden Seiten tümmelt und schadlos hält, ehe er sich besinnt und erst spät in den Kampf zieht. Nach dem Krieg wandelt er sich seiner Tochter zuliebe vom zynischen, die Gesellschaft verachtenden Lebemann in einen ehrbaren, angepassten Bürger und verschafft sich damit die heuchlerische Anerkennung der Nachbarschaft. Als Bonnie tödlich verunglückt und Scarlett nach Melanies Tod wieder in Ashleys Arme sinkt, macht Rhett seinem Rollenspiel ein Ende und geht nach Charleston, wo hoffentlich noch "Ehre und Anstand" herrschen. Er ist eine zwielichtige Figur, die nicht zu fassen ist, hat er doch lange Zeit gerade diese Tugenden belächelt. Scarlett hingegen ist eine Kämpferin, deshalb schaut sie nach vorn: „Tomorrow is another day.“ Und deshalb hätte man sich die unsägliche Fortsetzung des Romans und dessen Verfilmung besser sparen sollen. Der Norden hatte gesiegt, der Feudalismus war zu Ende, und durch die Familien der U.S.A. geht nach diesem verheerenden Bürgerkrieg bis heute ein tiefer Riss. Margaret Mitchell hatte nie die Absicht gehabt, eine romantische Love Story zu schreiben. |
06.11.2019, 13:42 | #3 | ||
Hallo Ilka,
interessanter Beitrag, ich kann dir jedoch nicht ganz zustimmen. Zitat:
Ob die Figuren nun wirklich als Metaphern fungieren, kann ich nicht sagen. Es liegt natürlich nahe. Ich habe den Text aber auch eher aus romantischen als geschichtlichen Gründen geschrieben. Denn Scarlett hat ihre Chance, mit Rhett wirklich glücklich zu werden, verpasst. Zitat:
Zur Fortsetzung : Die Fortsetzung hätte man sich schenken können, da stimme ich dir zu. Aber davon ist in meinem Text auch keine Rede. LG DieSilbermöwe |
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06.11.2019, 15:26 | #4 | ||
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Zitat:
Scarlett sinkt in Ashleys Arme aus Trauer um Melanie, die sie immer als Klotz am Bein und Rivalin gesehen hat. Erst ihr Tod lässt Scarlett erkennen, dass sie Melanie geliebt hat. Rhett missversteht diese Reaktion. Der Auslöser für Scarlett, ihren Irrtum zu erkennen, ist Ashleys Geständnis, dass Melanie "sein Leben" war. Scarlett stellt ihm die Frage, weshalb er ihr das nicht schon viel früher gesagt hat, denn sie ist immer davon ausgegangen, dass Ashley der Konvention wegen seine Cousine geheiratet hat, obwohl er in Wirklichkeit Scarlett liebt. Er sagt ja in einer früheren Szene zu ihr: "Wer könnte dich nicht lieben?" Jetzt, durch Melanies Tod mit der Wahrheit konfrontiert, spürt Scarlett erstaunt, dass Ashleys Geständnis ihr "gar nicht weh tut" und dass sie für ihn keine tiefen Gefühle mehr hat. Es ist Ashley, der Scarlett bis zur ersten Hälfte des Films hinhält, statt offen zu sagen, wo er steht. Am Ende wird er sogar ihr Angestellter und finanziell von ihr abhängig, weil er selbst zu schwach ist, in der neuen politischen Ordnung klar zu kommen. Er ist sich seiner Schwäche auch voll bewusst, als er zu Scarlett sagt, er gehöre einer untergehenden Welt an. Im Grunde ist auch Rhett ein Schwächling. Er hat lange um Scarlett gekämpft, aber als sie sich ihm zuwendet und ihren Irrtum einsieht, verlässt er sie. Die ganze Ehegeschichte besteht aus Missverständnissen und falschem Stolz, weil beide nur daran gearbeitet haben, von dem andern nicht verletzt zu werden, aber genau das Gegenteil damit erreicht haben. Siehe den Sturz von der Treppe, der Scarlett das zweite Kind kostet. Wenn Margaret Mitchell gewollt hätte, wäre alles gut geworden: Scarlett wäre nicht im Streit von der Treppe gestürzt, hätte wieder ein Kind gehabt und alles hätte sich in kitschigem Wohlgefallen aufglöst. Aber Rhett ist ein Grenzgänger, ein Wanderer zwischen den Fronten, der zum bürgerlichen Leben weder im Süden noch im Norden taugt. Zitat:
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06.11.2019, 18:19 | #5 | |||
Zitat:
Den Film finde ich größtenteils kitschig und weiß daraus auch nicht mehr viel, nur dass er sich zum großen Teil vom Buch unterscheidet. Beispielsweise hat Scarlett im Buch mit ihrem ersten Ehemann Charles bereits zwei Kinder, als sie Rhett kennenlernt. Bonnie ist also im Buch nicht ihr erstes, sondern ihr drittes Kind. Im Film wurde das unter den Tisch fallen gelassen. Das Buch ist in geschichtlicher, psychologischer und romantischer Hinsicht eine Wucht. Zitat:
Es ist sowieso eine geworden, eine, in der sich die Liebenden zum richtigen Zeitpunkt nicht kriegen. Dass es kein Happy end gibt, macht gerade den Reiz der Geschichte aus. Zitat:
His love is gone with the wind...... Und manches kann man eben nicht logisch erklären. |
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06.11.2019, 20:09 | #6 | ||
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Zitat:
An die beiden Kinder aus der ersten Ehe kann ich mich erinnern. Sie sind eigentlich überflüssig, weil sie in keiner Weise die Handlung vorantreiben. An ihnen spiegelt sich allenfalls ein Teil von Scarletts Charakter. Margaret Mitchell hatte wohl auch wenig Gelegenheit, den Roman zu straffen, denn nachdem sie das riesige Manuskript einem Verleger überlassen hatte, verweigerte dieser die Rückgabe. Er wollte den Stoff unbedingt veröffentlichen, auch gegen Mitchells Bedenken. Zitat:
Möglicherweise hat Mitchell damit sogar auf ihre eigene Zeit abgestellt, denn in den Vereinigten Staaten herrschte The Great Depression. Die Leute litten unter Armut und Hunger. Was an alldem ist romantisch? Da würde mich deine Begründung wirklich interessieren. Okay, ich habe das Buch nicht mehr im Detail in Erinnerung und greife deshalb auf das Drehbuch zurück. Aber Mitchell selbst hatte in einem Interview gesagt, sie habe Scarlett nicht positiv darstellen wollen und sie mache sich Gedanken, ob mit einem Volk, das so eine Frau zur Heldin erklärt, vielleicht etwas nicht stimme. Falls du das Buch "Amber" noch nicht kennst, empfehle ich dir, es zu lesen. Auch Amber ist eine starke Figur, die den Aufstieg in die adeligen Kreise anstrebt und es mit Hilfe der Männer bis zur Herzogin schafft, auch sie hat eine große Liebe, die sie nicht erreichen kann, und auch für sie stirbt ein Mann. Aber im Unterschied zu Scarlett hat Amber ein Herz und die Fähigkeit, aufrichtig zu lieben und für andere Menschen durch die Hölle zu gehen. Das Buch ist übrigens auch verfilmt worden ("Forever Amber"), hier der Link (full movie in English): https://www.youtube.com/watch?v=g4YYYVCJWtA |
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07.11.2019, 07:45 | #7 | |||
Hallo Ilka,
zunächst einmal komme ich hierauf zurück: Zitat:
Zitat:"Nun ist sie tot, nun habe ich ihn und ich will ihn nicht mehr. Um seiner verwünschten Ehre willen wird er mich fragen, ob ich mich von Rhett scheiden lasse und ihn heiraten will." Zitatende. So, jetzt zu deinem Beitrag: Zitat:
Diese Charaktere, die du erwähnst, haben mich im Buch nicht die Bohne interessiert, nur Scarlett und Rhett. Ja, sie war keine liebevolle Frau usw., aber Rhett liebte sie, so wie sie war, weil er genau so war, weil sie sich charakterlich glichen. Und man muss übrigens keinen guten Charakter haben, um geliebt zu werden, auch heutzutage nicht Scarlett finde ich faszinierend, weil sie eben nicht unglaublich liebevoll und aufopferungsvoll ist, wie man es im Allgemeinen von einer Frau damals wie heute erwartet und sie einfach nur unbeirrt ihren Weg geht. Im Buch denkt sie in einer Szene drüber nach, wie toll es wäre, selbst Geld zu verdienen und von einem Ehemann unabhängig zu sein und setzt das schließlich auch in die Tat um und führt später ein Geschäft. Ich finde die Geschichte zwischen Scarlett und Rhett romantisch, weil es die Geschichte zweier Außenseiter ist, die in ihrer Liebe hätten zueinander finden und darin aufgehen können, doch Scarlett versperrt sich selbst den Weg, da das einzige, was sie nicht bekommen kann, Ashley ist und bis zum Ende meint, er müsse der Mann ihres Lebens sein. In allem anderen ist sie erfolgreich, in diesem Fall nicht und als es ihr in den Schoß fällt, will sie Ashley nicht mehr.... Sie ist gewohnt, um alles zu kämpfen, was sie haben will, Rhett hat sich ihr quasi geschenkt und damit konnte sie nicht umgehen. Noch etwas: Zitat:
Ach ja, das fand ich sehr romantisch.... Im Buch ist das auch wesentlich ausgeklügelter beschrieben als im Film. Das Buch bekommst du übrigens heute noch, als Taschenbuch und als E-Book. Und ich habe gerade gesehen, dass im Januar 2020 eine neue Übersetzung rauskommt. (Ich schwöre, das habe ich nicht gewusst, als ich den Text schrieb ). Heißt übrigens "Vom Wind verweht" und nicht "Vom Winde verweht." Ob das so gewollt war? LG DieSilbermöwe Geändert von DieSilbermöwe (07.11.2019 um 09:07 Uhr) |
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07.11.2019, 08:43 | #8 | |
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Zitat:
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07.11.2019, 09:09 | #9 |
Du wolltest wissen, was ich an dem Buch romantisch finde. Das habe ich erklärt .
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07.11.2019, 09:30 | #10 |
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Ist völlig in Ordnung. Ich will dir deine Sichtweise nicht ausreden, außerdem habe ich das Buch gerne gelesen und genauso gerne den Film angeschaut. Ich vermag den Roman nur nicht auf eine simple Love Story zu reduzieren, denn das wäre mir zu wenig. Mich interessiert der historische Hintergrund genauso stark wie die Charaktere der Story. Wenn mich ein Stoff anspricht, recherchiere ich nach dem Lesen oder Anschauen darüber - alte Angewohnheit.
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