Andromeda
Andromeda
(Eine wahre Geschichte)
Wir suchten den toten Kater von Vera - meiner Kindheitsliebe und waren dabei von unserer kleinen Siedlung auf die Wienerstrasse gelatscht, wo wir den kastrierten Trottel abgekratzt+aufgebläht im niedrigen Strauchwerk neben dem staubsteinigem Bankett fanden. Es war ein kotziger Anblick und sie weinte.
Ich nahm sie einige Meter weiter weg von der Sterbestelle vorsichtig bei den Schultern und wir wollten uns nur das übliche schüchterne Wangenküsschen geben, wobei ich mich - an ihrer pfirsichsamtigen Wange schnuppernd - in Richtung ihrer weichen Lippen verirrte. Dabei öffnete sie ihren Mund - folgend auf den Druck meiner vorsichtigen Näherung und meine Zunge glitt förmlich mitten in ihr weiches Mundinnere, wo ihre Zunge schon auf meine lauerte. Es war angenehm kribbelig und wir erschracken beide ein wenig.
Der staubige Weg unter unseren nackten Füssen blieb starr und der Tag war am Ufer der Abenddämmerung angekommen. Von Sternen war der Himmel spurlos geblieben, obschon unsere Augenlider sich während dem Ineinandersein geschlossen hatten.
Mag sein ich verwechselte das kurze Augenflimmern mit der Andromeda Galaxie.
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