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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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05.03.2007, 17:01 | #1 |
Tiefe Blicke, viele Leben
Tiefe Blicke, viele Leben
Und wie weit wir gegangen sind Die Füße sind wund Die Haare lang Hängen klebend Auf die rauhen Wangen Und was wir alles gesehen haben Die Hot-Dog-Stände Das quengelnde Kind Seine Großmutter fünf Blocks weiter Auf der Intensivstation Und wer uns die Geschichten erzählte Der obdachlose Gitarrist Der S-Bahn-Fahrer mit den dünnen Fingern Über den Mann letzte Woche Auf seinen Gleisen Und wie weit wir gegangen sind Durch die langen Straßen Durch Gestank und Parfümläden Und hinter jeder Ecke Ein verworrenes Leben |
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05.03.2007, 19:51 | #2 |
RE: Tiefe Blicke, viele Leben
hi, sister,
dein text hat eine deutlich spürbare traurige grundstimmung. dieser eindruck wird verstärkt, durch die ersten verszeilen, die immer mit und beginnen, das machts so endlos...wie eine geschichte, wo einem noch und noch was einfällt. kinder erzählen so. der krasse gegensatz ist das thema, von dem so erzählt wird, vielleicht machts das aus für mich.denn so wie kinder mit solchen dingen umgehen, so aufzählend und auch so hilflos unreflektiert,ohne wertung, das find ich sehr spannend.vielleicht würde ich deswegen auch die letzte, dann doch wertende zeile ändern.. also, coole umsetzung für ein verworrenes leben.gefällt. tippinger bei :FingerN lg epona |
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05.03.2007, 20:06 | #3 |
Hallo,
Danke für den tippinger.. ist schon verbessert Ist schön, dass dir der Text zusagt. Ich habe ihne schon etwas umgeschrieben. In der ersten Version stand in der letzten Zeile ,,Eine neue Überraschung" .. Das hätte weiterhin den kindlichen Aspekt, den ich ja haben wollte.. aber dann würde der Text an vielen Stellen vielleicht anders (falsch) aufgefasse werden. Ich hab irgendwo einen bisschen festeren Ansatzpunkt gebraucht, der noch ein wenig Erfahrung mit reinbringt. Hätte es dir anders besser gefallen? LG Stefan |
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06.03.2007, 09:01 | #4 |
hm.
zuerst freuts mich, dass ich den kindlichen aspekt bemerkt habe!die letzte zeile würde ich nicht so ändern, vielleicht wäre das zu positiv.so blauäugig sind auch kinder nicht, da hast du recht. aber vielleicht statt verworrenes leben ,ein anderes leben...das ist im zusammenhang sogar ein wenig zweideutig... ist nur eine idee, obs passt,weiß ich selber nicht so recht..aber ich habe mich um konstruktives bemüht... und weißt du, was mir jetzt grad noch aufgefallen ist, vielleicht ist das quengelnde Kind schöner als das quengeln des kindes, weil es ein seh-eindruck ist, und bei deiner version steht jetzt für mich das hören im vordergrund... lg, epona |
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06.03.2007, 14:36 | #5 |
Hallo,
ein ,,anderes" Leben klingt mir zu anteilnahmslos.. aber das quengelnde Kind ist wirklich besser.. werd ich übernehmen.. Danke Liebe Grüße Stefan |
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06.03.2007, 17:15 | #6 |
Hallo Sister Hazel,
dein Text fängt die Tristess des Lebens mit treffenden Bildern ein und hat diese leichtdistanzierte Sprache der scheinbaren Gleichgültigkeit. Vielleicht könnte man den Text noch etwas mehr verdichten, aber das ist sehr viel Stilsache und birgt die Gefahr die Leichtigkeit zu beeinträchtigen: Falls du an Textarbeit interessiert bist, hier also nur ein ganz unverbindlicher Versuch zur Anregung: Blicke leben Und wie weit wir Gegangen sind Die Füße wund Haare kleben Auf rauhen Wangen Und was wir Alles gesehen haben Hot-Dog-Stände Das quengelnde Kind Großmutter auf Intensiv Und wer uns Geschichten erzählt hat Ein obdachlose Gitarrist Der S-Bahn-Fahrer Über den Mann auf dem Gleis Und wie weit wir Gegangen sind Durch die endlosen Straßen Hinter jeder Ecke Verworrenes Leben LG Perry |
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07.03.2007, 21:46 | #7 |
Hallo Perry,
Ich muss zugeben, dass mir diese Verdichtung gar nicht gefällt, vor allem, weil dabei do viel von dieser kindlichen, abstandshaltenden Sicht kaputt geht. Alles wirkt dann so, als wäre es kompliziert und nicht schicksalhaft.. ich hoffe du verstehst, was ich mein. Das klingt so, als ob der Autor immer mehr wüsste als der Leser.. Das Gefühl von Überlegenheit und alles ähnliche möchte ich aber gerne raushalten.. deswegen auch immer wieder diese langen, natürlichen Verse dazwischen.. Was mir allerdings super gefällt ist der Titel.. Da bin ich gerade schwer am überlegen, ob ich ihn vielleicht übernehmen könnte.. Blicke leben passt wirklich viel besser.. und mein Titel war einfach nur schnell dazugeschrieben, weil ich nicht wusste worunter ich es reinstellen sollte.. Vielen Danke und liebe Grüße Stefan |
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