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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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20.07.2016, 13:33 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Ein Schamhaar bringt es an den Tag
Erfrischung heischend setzte sich Hanspeter
an eines Wirtshaus Tische einsam nieder, bestellte sich ein kühles Bier, um später, nach ersten Durstes Löschung, einmal wieder sein Leibgericht zum Zweck der Hungerstillung genüsslich zu genießen. Die Erfüllung der Wünsche schien Hanspeter greifbar nah, servierte doch für ihn die schwarze Monika. Die schöne Jungfrau schenkt das Bier ihm ein, zerlegt geschickt den wohlgeratnen Hecht; der Himmel schenkte schönsten Sonnenschein, Hanspeter schaut erstaunt, denn sieht er recht, dann leuchtet prächtig dank des Gegenscheins der Sonne Monas Haar so rot wie seins. Wie kann ich Lug vom Wahren scheiden? Versteckt sie das Rot durch das täuschende Schwarz, der Hexen flammende Röte, die droben im Harz Walpurgis feiern, satanisch an Sünden sich weiden? Hanspeter, stark im Geist durch Gerstensaft, erforscht sein Hirn und bald ist es geschafft: Ich werde, spricht er zu sich selbst, mit List die Maid umgarnen: Monika du bist so reizend wie die Frauen in Paris! (französisch wirkt Wunder und das ist der Trick) Ich sag ihr noch das und sag noch dies und nenne sie fortan nur noch Monique. Ich schmeichle und streichle, ich lüge und heuchle, und bring meine Hände geschickt an die Lende des zögernden Weibes; verspreche ihr Wonnen des lustvollen Leibes und habe begonnen mit wachsender Wollust die schwellende Brust mit Lieb zu betasten. Ich werde nicht rasten und ohne zu hasten, den Hügel der Venus mit Hand und mit Kuss recht zart zu betupfen. Da werd ich Monique mit großem Geschick eines goldenen Härchens berupfen. Gesagt - getan! Doch mehr ist nicht geschehen - das letzte Bier, das lässt man besser stehen. Am gleichen Abend Ich rief dich an, Geliebte meiner jungen Jahre, erzählte dir von dem Triumph der Wahrheitssuche. „Homerisch nennt man das Gelächter über Haare, die Zeugnis geben von der großen, roten Buche, in deren Schatten wir uns einst so heiß geliebt. Sei froh, dass du dem Kind nur Härchen hast entwendet, bei jedem Richter wäre deine Laufbahn sonst beendet.“ Geändert von Heinz (20.07.2016 um 15:45 Uhr) |
20.07.2016, 19:53 | #2 |
sehr schön umdichtete Geschichte.
Oder steht Hanspeter für wen oder was bestimmtes? |
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20.07.2016, 21:28 | #3 |
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Ein Schamhaar ...
Hallo, Knorks
kurz und knackig, leider ohne Begründung, Dein Lob. Danke! Hanspeter, natürlich steht der für jemanden. Nur, der war in seiner frühen Jugend blond und heißt Heinz Jürgen. Wenn das die Monika liest, die eigentlich Veronika heißt, muss ich befürchten, so einiges an Alimente nachzahlen zu müssen. Oder gibt es da Verjährungsfristen? Gruß, Heinz |
21.07.2016, 01:29 | #4 |
löschen ---> SOFORT <---
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21.07.2016, 08:19 | #5 |
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Ein Schamhaar...
Hallo, Knorks
nee, nee! Ich schaue der Vergangenheit mutig ins Auge und trage die Locke in meiner Brieftasche mit mir herum. Danke für Deine Warnung! Heinz |
21.07.2016, 14:30 | #6 |
Find ich gut.
wer seine Vergangenheit leugnet, verleugnet sich selbst. |
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21.07.2016, 14:44 | #7 |
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Ein Schamhaar...
Hallo, Knorks
in den Mut mischt sich allerdings auch die tragische Einsicht - und darauf deutet schon die bei A.v. Chamisso adaptierte Überschrift hin (der schrieb mal ein Gedicht "Die Sonne bringt es an den Tag") - , dass Veronika spätestens im Lenz nach der Weise "Veronika, der Lenz ist da,/das Vögeln einst mit trallalla,/und wenn dann noch der Spargel wächst,/und du den Herrn Papa in mir entdeckst,/dann hörst du Engelein frohlocken:/das kommt vom Klau'n der Schamhaarlocken." Gruß, Heinz |
21.07.2016, 15:14 | #8 |
R.I.P.
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Hallo, Heinz,
nach der Lektüre des ersten Brockens dachte ich: Hach, und das von Polt vorgetragen, d e r Hammer! Danach verliert sichs ins Hexenhafte (kein Hexenhammer!), und doch noch weiter ins walpurgisch enthemmte - hier: mit großem Geschick eines goldenen Härchens berupfen. rate ich zu mit großem Geschick ein goldenes Härchen entrupfen. Alles in allem schwirren mir Tannhäuser und Venus, Faust II, Hans im Glück und des Teufels lange Haare im Kopf herum. Für mich selbst eine ungenießbare Mischung. Lediglich der Protz am Anfang versetzt mich in gute Laune. Unter "Gefühlte Momente und Emotionen" hab ich weitaus Überragenderes von Dir gelesen. Lieben und leicht verwirrten Gruß von Romulus Thing |
21.07.2016, 16:54 | #9 |
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Ein Schamhaar...
Hallo, Thing
der eine Vers ließe sich leicht ändern. Ich sehe nicht ganz den Sprung zur Walpurgisnacht; hier habe ich lediglich die Haarfarbe Monikas mit der von Hexen, die auf dem Brocken Ende April die Walpurgisnacht feiern, verglichen. Den Tannhäuser - wo siehst Du da Ansatzpunkte? Und gar zum Faust? Das Märchen mit dem Teufel und seinen drei goldenen Haaren, Mannomann, die hat der auf dem Kopf getragen und der Hans im Glück - bei dem geht es um einen Goldbrocken. Hast Du Dich da nicht ein bisserl verrannt? Die Story, die ich liefere ist doch ganz einfach gestrickt: Mann geht in Kneipe, will essen und trinken. Bedienung ist hübsch und "die Sonne bringt es an den Tag" (hier ist eine Adaption zum Chamisso-Gedicht): Die schwarzen Haare sind offenbar gefärbt und eigentlich hat das Mädel rote Haare. Das will er genauer erforschen - und - (Zwischenspiel) hier kommt der zarte Hinweis, dass da der Teufel im Spiel ist. Also macht er sich an das Mädel ran, um auf raffinierte Weise eine Locke des Mädchens zu entwenden. Weiter ist er dank übermäßigen Biergenusses nicht gekommen. Nach Hause gekommen, ruft er seine Ex-Freundin an, mit der er offenbar ein vertrautes Verhältnis hat und erzählt ihr die Geschichte. Die lacht sich kaputt, weil sie weiß, dass die Haarfarbe ihrer Tochter von ihm vererbt wurde. (Solche Geschichten erfindet man nicht, die schreibt das wahre Leben). Du schreibst vom "ersten Brocken". Daraus entnehme ich, dass meine Neigung, keine SMS-Botschaften zu reimen, nicht bei allen Lesern/Leserinnen goutiert wird. Nimms leicht - ich kenne (wie Du sicher auch) Gedichte, die über mehrere Seiten gehen. Schön, dass Du Dich durch meins durch gearbeitet hast. Beste Grüße, Heinz PS. Du hast "Überragendes" von mir gelesen? Merci! Aber nicht immer läuft der Motor auf Volltouren. |
21.07.2016, 17:13 | #10 |
R.I.P.
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Mach Dir nichts draus, lieber Heinz,
ich bin die meiste Zeit narkotisiert von den Medikamenten, da gehts auch im Kopf hin und wieder durchnander. Tristan war ja im Venusberg (der sinnlichen Erfahrungen), ob er dort Löckchen der falschen oder echten Art gediebt hat, weiß ich nicht. Noch einmal: Der erste, etwas derbe Absatz Deines Gedichts mundet! Lieben Taumelgruß von Romulus Thing |
21.07.2016, 18:00 | #11 |
Dabei seit: 10/2006
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Ein Schamhaar...
Lieber Thing,
der Tristan war im Venusberg? Muss ich nachschauen, denn bisher war (und bin) ich der festen Überzeugung - zumindest nach Heinrich Heine -, dass der Tannhäuser bei der Frau Venus war. Von dieser "Frau Venus" ließ er sich beurlauben, um nach Rom zum Papst zu pilgern usw. Das Heine-Gedicht ist leicht im Internet aufzutreiben. Ich danke auch für taumelige Grüße! Beste Grüße zurück, Heinz |
21.07.2016, 20:03 | #12 |
R.I.P.
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Na klar -
R.Wagner hat uns den Tannhäuser samt Vernusberg nur so um die Ohren gehauen. Ich muß mal meine Haarspitzen entkatharrisieren lassen. |
22.07.2016, 01:07 | #13 |
Dabei seit: 10/2006
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Ein Schamhaar...
Lieber Thing,
Richard Wagner mit seinem Tannhäuser - das ist eine ganz andere Liga. Mal abgesehen von vielen seiner Texte (wusstest Du, dass er alle Libretti seiner Opern selbst geschrieben hat?), hatte ich immer einen großen Abstand zu ihm. Dann war ich im Tannhäuser, im Lohengrin und im Fliegenden Holländer - und schon bei den Ouvertüren war ich in einer anderen Welt. Wer, außer Wagner, bringt die Luft so zum Vibrieren? Es gibt über ein Dutzend anderer Komponisten, die ich lieber genieße - erschüttern können mich nur Beethoven und Wagner. Und jetzt rate mal, in welche Straße ich vor ein paar Monaten gezogen bin? Richtig: Richard-Wagner-Straße. Liebe Grüße, Heinz |
22.07.2016, 07:44 | #14 |
Mir gefällt dein Gedicht deutlich besser als jede Komposition von R. Wagner, den ich überhaupt nicht mag - nicht weil er nach Martin Luther und A. Hitler der prominenteste Judenhasser der Geschichte ist, sondern weil mir seine Musik nicht gefällt.
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22.07.2016, 09:36 | #15 |
R.I.P.
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Du sprichst mir aus dem Herzen!
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22.07.2016, 09:53 | #16 |
Dabei seit: 10/2006
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Ein Schamhaar...
Liebe A.D.,
wo kämen wir hin, wenn wir alle den gleichen Musikgeschmack hätten? Wagners Judenhass ist für mich genauso abscheulich wie für Dich, das zur Klarstellung. Wenn ich mich für seine Musik begeistern kann, dann eben nur für die Musik (die übrigens auch in Israel seine Fans hat und aufgeführt wurde - trotz aller Bedenken). Du führst auch Martin Luther als prominenten Judenhasser an (Hitler beließ es ja nicht bei seinem Judenhass, sondern - aber wem sage ich das? - war der Hauptverantwortliche für den daraus erfolgten millionenfachen Massenmord). Ich bin kein Christ, aber das hindert mich nicht daran, M. Luther für seine Verdienste um die deutsche Sprache mit größter Achtung zu begegnen. Was nun den Wagner angeht: Kein vernünftiger Mensch kann seine Einstellung zu den Juden gut heißen und ich bin auch nicht angetreten, für ihn eine Lanze zu brechen. Die Frage ist, ob man seine Musik trotzdem gut finden kann. Ja, kann man - und man kann sie auch ganz schrecklich finden. Liebe Grüße, Heinz |
22.07.2016, 10:11 | #17 |
Hallo Heinz, klar kann man das trennen...sehe ich ebenso wie Du. Was Martin Luther betrifft, da kann ich deine Meinung leider nicht teilen. Dem würde ich eher vor die Füße kotzen...als ihm auch nur die geringste Form von Achtung entgegen zu bringen. Luther war nicht nur ein Judenhasser, für ihn waren auch Behinderte keine Menschen...die er lieber tot als lebendig gesehen hätte. In beiden Punkten war er Hitler ein großes Vorbild. Darüber hinaus war Luther auch ein Befürworter der Hexenverbrennung. Dass sich auf den Schultern eines solchen Drecksacks eine ganze Religion gründete...darüber sollten die Protestanten mal nachdenken. Wir zeigen, zurecht, mit dem Finger af den Islam, haben aber auch jede Menge Gründe um vor der eigenen Haustür zu fegen.
Und was die Klassik betrifft: I like Chopin.....und Bach Viele Grüße, A.D. |
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22.07.2016, 10:30 | #18 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wagner ist wiederum eine andere Geschichte, denn er lebte viel später als Luther. Im 19. Jahrhundert war der Judenhass allgemein in Europa verbreitet, zunächst mit Hochburg in England, von wo aus er auf den Kontinent überschwappte. Die Gründe für die Ressentiments gegenüber Juden erklären sich aus der Historie und sind ausreichend bekannt. Aber selbst wenn es zu Diskriminierungen und Pogromen kam, die ich nicht kleinreden will, den Vogel abgeschossen hat nun mal Hitler mit seinem Massenvernichtungsprogramm. |
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22.07.2016, 11:04 | #19 | |
R.I.P.
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Zitat:
Ich habe mir seinerzeit (lange vor cd) die LP "Der fliegende Holländer" gekauft, allein des Liedes "Steuermann, halt die Wacht!" wegen. Aber bis das mal eeeendet! Dauernd denkt man "jetzt hörts auf", dann gehts doch noch weiter. Und als cineastisches Mittel wie in "Apocalypse now" : Wagner unvergessen! . |
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22.07.2016, 11:37 | #20 | |||||||
Zitat M. Luther
Zitat:
Aber Luther war auch frauenfeindlich... Zitate Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
zudem war er ein Freund der Eliten und ein Feind des einfachen Mannes und Bauern Zitat zum Bauernkrieg Zitat:
Dass dieser Mann ein Arschloch vor dem Herrn war, darüber lässt sich nicht streiten |
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22.07.2016, 12:27 | #21 |
Forumsleitung
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Das ist alles hinreichend bekannt, und auch ich habe einige Schriften Luthers gelesen. Dennoch behaupte ich: Dies war nicht allein Luthers Denken, sondern die Denkart seiner Zeit, in der das Volk nicht nur ungebildet war, sondern bewusst ungebildet gehalten wurde. Luther stand mit seinem kruden Denken nicht allein. Hätte es die Vorurteile und Entmündigung der Frauen nur bei Luther gegeben, hätte es weder der Sufragetten noch der nachfolgenden Frauenbewegungen bedurft. Ich möchte nicht wissen, was der hochverehrte Goethe über die Frauenrechlerinnen vom Stapel gelassen hätte, wenn er das vorige Jahrhundert hätte erleben müssen.
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22.07.2016, 12:55 | #22 |
R.I.P.
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Und wann, ihr Kreter und Pleter,
kommen wir wieder zu Hanspeter? Zu Tisch, zu Tische, tüchtig Butter bei die Fische! Wie war das mit dem Haar, das endlich dies Gedicht gebar? |
22.07.2016, 20:33 | #23 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Ein Schamhaar...
Ich fange mal mit dem Letzten an:
Lieber Thing, Recht hast Du - zurück zum epochalsten Werk der Literaturgeschichte! Aber: Ist es nicht ganz wunderbar, wenn sich an so einem in allerbester Laune geschriebenen Ding Diskussionen entzünden und die Leser/innen zu Statements treibt, die sich ganz schön gewaschen haben? Da Du mehrere Beiträge geschrieben hast, komme ich jetzt hoffentlich nicht ins Trudeln. Du hast Dir Tonaufnahmen gekauft, beklagst die Länge der Opern. Bitte nimm es mir ab: Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, ob Du die Musik live erlebst oder sie von der besten Schallplatte oder der besten CD hörst. Die Länge der Opern, vor allem, wenn es um die wirklich langen geht, hat auch mich schon während der Aufführung einschlafenlassen. Ich habe mich damit getröstet, dass nächst des Kirchenschlafs der Schlaf während einer Oper der gesündesten einer ist. Liebe Ilka-Maria, nicht erst seit heute schätze ich Deine Diskussionsbeiträge! Aber mit einem Satz hast Du mich mitten ins Herz getroffen: "...Ich möchte nicht wissen, was der hochverehrte Goethe über die Frauenrechlerinnen vom Stapel gelassen hätte,...". Warum möchtest Du das nicht wissen? Schau Dir mal seine Frauengestalten in seinen Dichtungen an, beäuge mal die mehr oder weniger platonischen oder erotischen Verhältnisse, die er zeitlebens mit Frauen hatte,berücksichtige dabei, dass Goethe als "schöner" Mann mit unglaublichen Charme galt (seine gesellschaftliche Stellung, seine fianzielle Unabhängigkeit lass ich mal außen vor) und lies die Gedichte und Widmungen, die "seinen" Frauen galten. Aber zu Luther: Die meisten genannten Zitate sind mir bekannt und sie sind auch vielen Insidern bekannt. Aber Luther hat bei allen Verirrungen etwas anderes im "nationalen" Gedächtnis hinterlassen - die Übersetzung der Bilbel ins Deutsche (Du weißt wie ich, welche Verdienste er sich damit erworben hat - ähnlich wie Puschkin es für das Russische getan hat. Wer fragt nach Puschkins gesellschaftspolitischer Einstellung? Bei Gelegenheit suche ich mal ein paar Luther-Sätze heraus und wir kleinen Schreiberlinge erfahren dann vielleicht, was Sprachgewalt heißt. Das macht seine o.g. Einstellungen zum Thema Juden etc. nicht besser, aber sie sind nicht das, was ihn bedeutend gemacht haben. Liebe A.D., wenn es Menschen gibt, die Luther für eine bedeutende Person der Geschichte halten, dann tun sie das gewiss nicht wegen seiner Einstellung, die aus den von Dir angerührten Zitaten deutlich ablesbar, aber weithin unbekannt ist. Frag doch mal in Deiner Umgebung herum "Was fällt dir zu Luther ein?" Da kommt erstens Kirchenspaltung/Reformation, zweitens die Bibelübersetzung, drittens der legendäre Thesenanschlag, viertens "eine feste Burg ist unser Gott", fünftens, dass er verheiratet war und dann vielleicht die "dunkle" Seite seiner gesellschaftspolitischen Anschauungen. Ein Vorläufer/Wegbereiter Hitlers? Da setze ich mal ein großes Fragezeichen. Der Antisemitismus war keine Erfindung Luthers (ich verweise mal auf die Beiträge Ilka-Marias). Ihr Lieben, bei einer derartigen Themenfülle kann ich nur sagen: Greift hinein und macht ein Gedicht daraus: Liebe Grüße an Euch, Heinz |
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