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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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14.09.2015, 21:05 | #1 |
Fremde Eigenaugenliebe
Fremde Eigenaugenliebe
Vollmondnacht - Der Kosmetikspiegel in ihrer Hand zeigt schon seit Stunden die gleiche Figur; Fünfzig Kalkflecken erinnern an die letzten Jahre. Einer verleiht ihrer Wange den Schein einer längst vergangenen Träne; Die Kette am Hals wirkt im Halbdunkel wie ein lebendiges Tier. Der sanfte Mond küsst ihre Stirn, küsst Raum und Flur. Sie blickt sich in die Augen. Auf ihre konzentrierte Stirn fällt eine dunkelbraune Strähne; Ein bunter Fächer. Innere Bilder bleiben ungesehen, Augen tragen Kunde; Schattenspiele - Im Fall erfror noch eine Träne. Der Rest vom Eis bewegt, wie eine Moräne. Blinde Augen - Schraubenzieher. Zähne - Fleisch - Benzingeruch. Endlich Hitze. Tritte - Griffe. Babyschreie. Auge zu und Salz in Wunde; Seide zwischen kleinen Fingern. Hübsche Gliederpuppen drehten Pirouetten. Masken überall, doch nicht im Traum; Stopp! Aus! Öde! Jetzt tanzt sie sich in fremde Welten - vergisst die Fäden und den Schmerz. Tiefer - Stunde um Stunde Vor dem verschmierten Fenster fallen Freudentränen einer alten Weide zu Boden. Nicht nur ein Baum; Seine Tränen können fliegen und, wie sie, sich wandeln - Von einer Flamme im Herzen zu des Orionnebels hellstem Strahl - ganz geheim; Sie weiß: Sie ist nicht allein. Unzählige weiße Schmetterlinge sitzen an den Wänden. Sie leuchten und erhellen den Raum; Sie erinnert sich an damals. An das Elysium - Grün, weiß, grell. Flügelschläge. Dieses Gefühl. Allein. Im Wald, auf einem Stein; Unvergesslich. Sie hat geweint. Vor Freude geweint. Und jetzt für ihn und es klopft ihr Herz ihren Körper zu einem Beben; Leuchtende Fusion vertreibt die Dunkelheit. Fremde Eigenaugenliebe - Meister, Meister! Unsichtbares Wesen! Nichts wird je wie vorher sein! Ohne Sorge, ohne Ahnung liegt sie in milliarden Federn und nie war sie so schön wie jetzt. Nie in ihrem Leben. 7.03 Uhr - Der Blick wandert in seinen Spiegel. Er sieht seit Jahren die gleiche, müde Figur; Hundert Kalkflecken erinnern an die letzten Jahre. Einer verleiht seiner Wange den Schein einer längst vergangenen Träne; Sein Haar ist bereits grau doch die strahlende Sonne küsst noch immer seine Stirn, küsst Raum und Flur... Er sieht sich an, erinnert sich. Schreie, Stöhnen, keuchen. Scharren mit den Fingelnägeln - er wäscht sich dabei das Gesicht und putzt sich die Zähne; Doch. Angenehme Leere. Wassertropfen trommeln auf Emaille. Kälte - Ein neuer Atemzug und Überhimmel und Unterhölle spiegeln sich in seinen Augen wieder; Immer wieder ein neuer Atemzug. Warum? Bedauern und Hass. Starke Schultern - Starkes Herz - Starke Sehnsucht. An seinem Hals klopft eine Vene. Ein zarter Anflug eines Lächelns liegt auf seinem Mund, denn vor seinem Fenster lässt sich ein Rabe nieder; Besuch von einem Freund. Kann er doch, genau wie er, in fremde Welten fliegen und gen Sonne schweben; Nur kurz will er träumen - vom Elysium - und schließt seine Lider. Ruhe - Das fremde Wesen faltet einen Flügel aus und legt ihn um seine Brust - liebevoll. Wäre es möglich jemandem die eigenen Augen zu geben?; Wäre es möglich - Raupe? Puppe? Schmetterling? Zeit vergeht und Menschentränen mischen sich mit Regenwasser, Sekunde um Sekunde; Nicht im Elysium - Niemals - Heute, heute, heute. "Vergiss dich. Leg dich in die Federn." sagt das Wesen: "Nie warst du so schön wie heute. Nie in deinem Leben." |
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