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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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07.07.2015, 23:46 | #1 |
Gottes Faust
Als eine Böe ihn niederschlug,
hing er, der Ast, im Seil. Es funkte, und dann stand der Zug auf einem Streckenteil. Die Reisenden, mit Kofferlast, wie Pilger auf dem Gleis. Und immer wieder von dem Ast ein Foto als Beweis. |
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07.07.2015, 23:59 | #2 |
gesperrt
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Davon hätte ich mir noch ein paar Strophen mehr gewünscht, schon als Beweis, dass die Bahn gar keine Schuld hat bei höherer Gewalt, hier der allerhöchsten.
Und gestern habe ich sogar einen Zug gesehen, der fuhr tatsächlich! Ich weiß allerdings nicht, ob dahin, wo die Reisenden hinwollten. Bahnfahren ist noch eines der letzten Abenteuer überhaupt. Das hat mich sogar von meinem Pazifismus geheilt. Jeronimo |
08.07.2015, 00:32 | #3 |
abgemeldet
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Darf es doch nicht sein, was verboten wurde??? Als Realitätsersatz z. Bsp. was hier beiläufig abgetan wird. Doch sei Entzug vielleicht Denkanstoß und der eigentliche Zug war schon abgefahren bevor wir Abenteuer träumten.
MFG |
08.07.2015, 09:48 | #4 |
R.I.P.
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Lieber gummibaum -
wieder einmal von kongenialer Qualität -
vom Titel (der alles offenläßt ) bis zum Punkt. Es tut richtig gut, sich nicht nur flüchtig hineinzufinden. Ein Leckerbissen für Thing |
08.07.2015, 10:16 | #5 |
R.I.P.
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hallo gummibaum
ein schönes bild in schöner einheit dargeboten. irgendwie schade, dass man die pilger schon losgehend sieht und den ast heruntergenommen werdend. aber im moment halten die blitzlichter diesen gedanken noch zurück und das display wiederholt immer wieder die von dir beschriebenen 10 sekunden. und das muss einem erst mal gelingen. hut ab! (obwohl mir die pilger und der liebe gott etwas sehr an den haaren herbeigezogen vorkommen...schön, dass der beweis dafür an nichts fest gebunden wird.) url |
08.07.2015, 19:24 | #6 |
Danke Jeronimo, Poesieger, Thing und urluberlu.
Es reichte nur für zwei Strophen, da ich nach dem Ereignis erst spät nach Hause kam und ins Bett musste. Die Reisenden fanden sich leicht (wie bußfertig) in die Situation, halfen sich aus dem Zug und beim Tragen, lichteten (meist per Handy) den Ast ab, vielleicht, um das schwer zu begreifende Ereignis auch anderen nahebringen zu können. LG gummibaum |
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08.07.2015, 21:14 | #7 |
Lieber gummibaum,
ich kann solchen kleinen Szenen aus dem Alltag unheimlich viel abgewinnen. Es zeigt, dass der Autor mit offenen Augen durch die Welt und nicht an der Realität vorbeigeht. Zum gefühlten tausendsten mal, sehr gut! Liebe Grüße Sir Gylon |
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08.07.2015, 21:49 | #8 |
Ganz herzlichen Dank, Gylon.
Die kleinen Szenen machen den größten Teil unseres Leben aus und nur, wer sie ernst nimmt, entdeckt es wirklich. LG g |
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10.07.2015, 17:45 | #9 |
gesperrt
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Lieber Gummibaum,
Ja, so schlägt das Schicksal unbarmherzig zu! Und in solchen Momenten besinnen sich die Menschen wieder kleinlaut auf Gott! Im letzten Vers wäre "Selfie" vielleicht zeitgemäßer Amüsiert gelesen! Lieben Gruß shoshin |
10.07.2015, 21:38 | #10 |
Danke, liebe der Charis.
Der Ast hat sich nicht selbst fotografiert. LG gummibaum |
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