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23.09.2006, 22:15 | #1 |
Nur Befehle
ein weiterer, unglaublicher text von oufront's lea-won.
-------------------------------------------------- nur befehle er rät ihr hier nie mehr vorbeizukomm' sonst werde sie gleich genomm' - auf die polizeistation sie, sie wühlt im müll, sucht nach essbarem zwischen hetzjagden - trendmarken - und s-bahnen er spottet mit seinen kollegen weil sie sich bückend bemüht um kleingeld von denen die es haben - doch hier sucht sie leider vergebens er hat gut lachen, er hat keine probleme außer die miete, doch dafür tut er das alles für ein paar bier am feierabend, dafür sputet und handelt er - und für die allimente für seine verlorene tochter - die familie beendet von der frau, die er liebte, doch die es nicht aushielt wenn er nach dem schuften mit knurren abends wieder ins haus fiel es ist ein wideres schauspiel, doch damit kommt er jetzt klar er wünscht sich nur die beförderung für das kommende jahr doch irgendwo weiß er es und ist wirklich sehr traurig er hat keinen ausblick aus seinem hautengen outfit es quält ihn, doch noch merkt er es nich wozu all die härte ihn zwingt, die ihn täglich zerfrisst die jeden hier knickt - wenn er es will wir folgen ihm aufs wort, wenn er es will er kontrolliert uns, doch wer kontrolliert ihn? der typ, der darüber entscheidet, ob sein konto einfriert. ich hasse ihn, doch er macht nur seinen job du hast ihn, doch er macht nur seinen job er hasst sich selbst, folgt stur einem trott einem befehl, ein zwang durchdringt seinen körper und kopf bewaffnet, gepanzert folgt er seinem einsatzleiter auf der jagd nach widerwilligem freiwild, genannt steineschmeißer und vielleicht hat er heute glück und kriegt was zwischen die finger oder unter den knüppel, ein leichtes opfer wünscht er sich immer abenteuer, adrenalin, er kämpft hier fieberhaft als langer arm des gerechten auf dem kriegsschauplatz er weiß nicht wofür, doch das liegt nicht an ihm er merkt nicht, dass er benutzt wird, die maschinerie mit ihm spielt in ihm steigt der drang, das ziel auszuradieren und ihm kann dabei kaum was passieren denn die, die ihn schicken, die haben die macht und wird ihm was vorgeworfen, dann hat er's gar nicht gemacht oh, es is für ihn und sein team ja so einfach einfach provozieren und dann beginnt wieder ne treibjagd sie haben nen auftrag, befolgen befehle werden zu robotern, doch eigentlich wolln sie nur leben und ich hasse ihn und das nicht mal mit unrecht und du hasst ihn und das nicht mal mit unrecht lasst ihn uns hassen und daraus was machen doch wetten? er hasst sich selbst sie hasst sich selbst für das, was sie tut doch eine stimme im kopf redet ihr ein: alles wird gut und das, was sie macht, das ist nicht ihre entscheidung also wozu widerstand leisten, sonst hieße es für sie ja schnell heimflug und was sie von zuhause kennt, ist nur nackte gewalt jeden tag - ihr leben lang, sie kennt es zu nah um selbst anders zu sein - sie handelt determiniert manche suchen ne antwort, doch finden nicht den fehler in ihr es ist der fehler in dir, in jedem menschlichen wesen das lernt im kampf um recht münder und hände zu knebeln oh, es ist gar nicht so schwer versuch es selbst, du wirst merken, ein körper ist schnell gar nichts mehr wert fleisch und knochen - jetzt wird gleich gekrochen das blut, die sehnen, das leben leicht gebrochen sie wird gefragt, wie sie zu so etwas fähig war sie sagt jeden tag - ihr leben lang - ein befehl (C) Lea-Won |
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