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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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11.09.2006, 18:13 | #1 |
Kleine Erleuchtung
Zwischen Sekunden,
vergnügt, abgebrüht und weise, alt, viel zu alt und nie ruhend, vom vielen Atmen lungenkrank, denkt die Zeit sich mich, halb lächelnd, halb lachend, in ihren Garten. Im Stundenhain vergesse ich alles. Werde zottelig und trunken vor Traum, wandle glücklich zwischen Akazien und Zedern Jage Feen und schlafe im Gras. Hier und da begegnet mir jemand. Beobachtet mich, blickt mahnend, Fühlt sich sicher in Schwarz. Stört mich nicht. Erst als ich aus purer Lebenslust vor Sonne in mir brüllend in den See springe, sich Wasser über mir schließt, alles entsinkt und verblasst, Erinnere ich mich und erwache. |
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14.09.2006, 02:34 | #2 |
Hallo Monty,
inhaltlich gefällt es mir sehr gut, obwohl ich zugeben muss, dass ich trotz mehrmaligem Lesen diesbezüglich (noch?) nicht alle Fragezeichen beseitigen konnte. Auch in sprachlicher Hinsicht ist es alles andere als schlecht. Trotzdem besteht es - verglichen mit Deinen anderen Werken *verwöhnt* - nicht aus einem einheitlichen Guß. Es fehlt mir das, was ich sonst (u.a.) bei Deinen Gedichten so schätze: diese (scheinbare?) Leichtigkeit/ Unverkrampftheit mit welcher der Leser Deine Worte auf`s Papier geflossen glaubt. Es ist schwer zu sagen, an was ich das fest mache, aber ich glaube es liegt überwiegend an einem weniger starken Verweben der Zeilen untereinander... da jede für sich eigentlich schon geschlossen auftritt... hmm... darüber hinaus vielleicht auch an der Gesamtheit der kleinen sprachlichen Nörgelpkte (s.u.) noch was: ich fände es schöner, die 1.&2. Strophe zu vertauschen, also in etwa: Ich bin in die Uhr gezogen und zerlege Minute für Minute die Zeit (och, ich hätte wohl wieder ein 'und lege Zeit minütlich zer-' daraus gemacht - sorry *mir gedanklich auf die Finger hauend* 8) ) abgesehen davon noch kleine sprachl. Hinweise: 1. Strophe, 1.&2.Zeile: Wiederholung des 'ich' und 2. Strophe, 1&2.Z.: Wdh "nur", außerdem ist die 1.Zeile nicht nur optisch (das wäre ja relativ egal), nein auch für's Empfinden zu lang und der 'wie'-Vgl. stört (mich) Hinter einem Baum, verzaubert oder nur verstellt wie der junge Schöpfer, verzaubert & verstellt: finde ich das doppelte 'ver-' nicht so toll (aber vielleicht bin ich gerade etwas überempfindlich...) 3.Zeile: warum Ernsthaft statt ernst? Liest sich nämlich sehr kantig - oder Absicht? & das 'und' würde ich irgendwie versuchen rauszunehmen. 3.Strophe, 1.Zeile(nanfang): jaja, die Z-Laute... eigentlich mag ich sie, aber hier ebenfalls eckig zu lesen (s.o.). Warum nicht "Zwischen/Binnen Sekunden" - ist 'Zwei' zwingend? ...selbe Frage auch bezgl. des 'komplett' & warum dieses ewig lange "wiedererschaffen"? z.B.: erschaffen/erbaut ...nicht gut? 3.Zeile: 'das Wasser' stört mich der Artikel (im Zusammenhang mit 2.Z. 'in den See'), warum nicht: 'als Wasser sich über mir schließt (...)' und zu guter Letzt 4.Zeile: 'ver-' weglassen? so, jetzt hab ich mich ausgetobt! entweder gab es gegen Ende tatsächlich mehr Kritikpunkte, oder ich hab mich ins Nörgeln reingesteigert (das glaube ich eher). Genauso traue ich Dir auch zu, dass so wie Du es geshrieben hast, alles seinen Grund hat und eben genau so dastehen muss. (sorry, ich kontrollier meinen Komm jetzt aus Faulheit nicht mehr hinsichtl. Rechtschreibfehlern...) Liebe Grüße! |
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14.09.2006, 10:35 | #3 |
Hey Hexe!
Vielen herzlichen Dank für Deinen sehr fundierten und differenzierten Kommentar! Bin Momentan ein bisschen in Zeitnot, werde mich aber heute noch Deinen Kritiken widmen. Bis dann sonnigste Grüße, Monty ___________________________ 15:38 Uhr Nochmal hey Hexe! Du hast ein gutes Sprachgefühl, daher habe ich mir erlaubt die meisten Deiner Vorschläge einfach zu übernehmen. Was ich an Deinen Gedichten sehr mag (unter anderem) ist ihr sich-Zeit-nehmen. Bei "Kleine Erleuchtung" passt das auch inhaltlich, habe versucht es rüberzubringen. "Ich, Z-Laute, Und, Nur" sind Dinge, die sehr schnell stören und die man nur sparsam verwenden sollte. Wie Salz, vorrausgesetzt dass Salz fade schmeckte. Bin Momentan in einer Stimmung, die sich am treffensten als hektische Depression ohne Traurigkeit beschreiben lässt, vielleicht erklärt das den Duktus des ersten Entwurfs. Spätsommerliche Grüße, Monty -zusammengefügt- ravna. DOPPELPOSTINGS SIND ZU VERMEIDEN! |
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15.09.2006, 05:01 | #4 |
huch, das hat sich ja ganz schön gewandelt!
Verzeih, wenn ich eine genauere Betrachtung erst bei Tageslicht vornehmen werden... (ich sollte mal endlich ins Bett!) Liebe Grüße! |
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15.09.2006, 08:18 | #5 |
Das Gefühl des Nicht-Verhaftet-Seins kommt sehr schön rüber, ich mag Dieses Werk
Anders als wir, alt, Gefällt mir, trägt ein wenig Derealisation, Entrücksein LG RL |
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15.09.2006, 10:59 | #6 |
Hallo Hexe! Hallo Löwe!
Danke für Eure Kommentare! "Entrücktsein" trifft es ganz gut, besonders da dieses Wort viele Bedeutungen hat. Beste Grüße, Monty |
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15.09.2006, 13:27 | #7 | |
Zitat:
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20.09.2006, 03:01 | #8 |
ich nochmal...
im Vergleich zur 1.Fassung hat es auf jeden Fall sehr an Leichtigkeit gewonnen. was mir immer noch nicht so gefällt ist in der 1.Strophe: anders als wir, alt, viel zu alt und nie ruhend da stocke ich irgendwie beim Lesen und finde auch die Dopplung von 'alt' etwas unglücklich. Außerdem frage ich mich, ob es die Zeile 'anders als wir' wirklich braucht... und ich fand das Bild des in der Uhr sitzenden Lyr.Ich's so schön... schade, dass Du das rausgenommen hast. aber wie Du merkst: meine Nörgelliste ist dieses Mal eindeutig kürzer Liebe Grüße (@El Fön: wird auch mit 'LG' abgekürzt...) |
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20.09.2006, 10:44 | #9 |
Uhren verlassen
Ciao Hexe!
Schön! Außerdem mag ich Nörgellisten. ich sehe sie als freundliche Kniffe in den Oberarm wenn ich vor der halbbemalten Leinwand einschlafe. Beim "anders als wir" hast Du recht: einmal wegen der inhaltlichen Doppelung und einmal wegen dem "wir" -> ich habe es entfernt. Indes habe ich das "alt" da gelassen, vielleicht passend, vielleicht unpassend, ich fand aber keinen dynamischeren Begriff der dies fasste. Liebe Grüße nach Mama-Berlin, Monty |
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