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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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17.06.2014, 20:59 | #1 |
Der 17.Juni 1953
17. Juni 1953
Schon vergessen? Arbeiteraufstand in der damaligen DDU. Ein Kumpel Namens -Adolf Hennecke- hatte eine außerordentliche Leistung im Kohleabbau geschaffen, 387 % über dem Soll. Eine so genannte -Normerhöhung der Leistung- führte zum Aufstand der Kumpel und Bauarbeiter in der DDU. In Leipzig, Dresden, in Berlin und anderen Städten, sammelten sich die Arbeiter zum Marsch zur Parteizentrale der SED in Ost-Berlin. Nur durch den Einsatz russischer Panzer, konnte der Aufstand unterdrückt werden. Viele der Arbeiter wurden getötet und tausende endeten in den Lagern der DDR Der Aufstand wurde niedergeschlagen, aber es war der Beginn der Volksmacht, der sich langsam dem Niedergang der DDR näherte. Der 17. Juni, war lange Zeit ein Feiertag in der Bundesrepublik, Heute werden nur noch wenige Worte darüber verloren… Warum eigentlich? Wo brennt noch eine Kerze für diese Helden? Eine lange Zeit ist vergangen, doch hier hatte er angefangen, -der Aufstand in der DDR-, die -Normerhöhung- drückte sehr. In Leipzig, Dresden, auch in Berlin, sah man die Kumpel zusammen zieh‘n. Erst der brutale Einsatz der Russen, -sie haben auf unsere Kumpel geschossen-, brachte den Aufstand damals zu Fall. Vergessen? Niemals, nur Trauer im Herzen. Wo steht unsere Regierung? Wo brennen noch Kerzen? Zur Erinnerung an das Geschehen! |
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17.06.2014, 21:31 | #2 |
Forumsleitung
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Twiddy, das ist überholt und interessiert die Jugend ebenso wenig wie andere Ereignissse der deutschen Geschichte. Der 17. Juni als Feiertag war ein Instrument, um das Streben der Bundesrepublik auf Wiedervereinigung - damals verankert in der Präambel unserer Verfassung - zu untermauern. Dieser Feiertag hatte über Jahre hinweg eine Brückenfunktion. Niemand wäre auf die Idee gekommen, einen "Peter-Fechter"-Feiertag oder einen "Tunnelbauer"-Feiertag auf den Kalender zu setzen. Als die Mauer gefallen und die deutsche Einheit hergestellt war, hatte dieser Feiertag sich übelebt. Die Brückenfunktion existiert nicht mehr. Er ist jetzt nur noch ein Teil der ostdeutschen Geschichte, der nie ein Tag der deutschen Einheit war. Die deutsche Einheit fand 1989 statt, nein, eigentlich erst 1990 - aber das weißt Du ja selbst.
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17.06.2014, 21:39 | #3 |
R.I.P.
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Es war eine mörderische Normerhöhung bei gleichem Lohn und gleich widrigen Arbeitsbedingungen.
Ich denke schon den ganzen Tag daran, wollte aber das Thema ("Hach, wen interessiert das heute noch?") nicht hier zur Sprache bringen. Russische Panzer* haben den Aufstand ohne Rücksicht auf Leib und Leben niedergewalzt. *Der kommunistische Bruder! Was bin ich heute noch so froh und erleichtert, im Südwesten großgeworden zu sein! |
18.06.2014, 02:15 | #4 |
Ja Ilka, so ist es, die Vergangenheit interessiert heute keinen mehr und es wäre nur gerecht, würde es einen "Tag der Sehnsucht nach Freiheit" geben.
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18.06.2014, 02:30 | #5 |
Hallo Thing, da kann ich Dir nur zustimmen.
Die DDR war damals -wirtschaftlich- kurz vor dem Kollaps, den Menschen ging es Miserabel, klar...es gab Brot und Kartoffeln, die Mieten waren billig und eine Fahrt mit der Straßenbahn kostete 10 Pfennig. Aber was war das für ein Leben? Im Schaufenster der Fleischereien stand eine Dose Sauerkraut. Gab es einmal Wassermelonen zu kaufen, bildeten sich lange Schlangen und diese Melonen wurden mit einen LKW angeliefert, der die Ware einfach -vor dem Geschäft- auf die Straße kippte. Genauso wurde die Heizkohle angeliefert und die Menschen kamen mit EiCDPhen um die Kohlen in ihre Keller zu tragen. Im Sommer waren die Straßen manchmal rot, vom Saft der Melonen, im Winter schwarz vom Kohlenstaub. Gruß von mir...Twiddy... |
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18.06.2014, 05:48 | #6 |
Forumsleitung
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Und das ist bedauerlich. Geschichte war eines meiner bevorzugten Fächer, aber bereits in den 70er Jahren schrumpfte der Stoff in diesem Fach erheblich in den Lehrplänen der Schulen.
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20.06.2014, 00:56 | #7 |
Einige Aspekte des Aufstandes vom 17. Juni bleiben aktuell, z. B. :
Die Lösung Nach dem Aufstand des 17. Juni Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands In der Stalinallee Flugblätter verteilen Auf denen zu lesen war, dass das Volk Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe Und es durch verdoppelte Arbeit Zurückerobern könne. Wäre es da Nicht doch einfacher, die Regierung Löse das Volk auf und Wähle ein anderes? (Berthold Brecht) |
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20.06.2014, 01:16 | #8 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Die jüngere Generation interessieren die alten Geschichten nicht. Diese Zeit ist ihnen genauso fremd wie Schwarz/Weiss Fernsehen. Das sollte man verstehen und akzeptieren. CDP |
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20.06.2014, 06:49 | #9 |
Forumsleitung
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Vielleicht kommt noch hinzu, dass der Aufstand des 17. Juni bei den jüngeren Leuten keine sonderlichen Emotionen wachruft. Er berührt sie weniger als das Schicksal eines Peter Fechter an der Mauer oder die Ballonflucht zweier Familien aus der DDU. Interesse an diese Zeit kann durchaus geweckt werden, wie die Erfolge einiger Fernsehfilme bewiesen haben: "Der Tunnel" mit anschließender Dokumentation, "Die Luftbrücke" oder auch die Fernsehserie, für die eine Reihe erfolgreicher Fluchtereignisse nachgespielt wurden (nachzulesen im Heyne-Taschenbuch "Faszination Freiheit", 2002). Über den Aufstand lief zwar auch ein Spielfilm, aber der ging weniger unter die Haut.
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20.06.2014, 10:34 | #10 |
Ist mein Geburtstag.
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20.06.2014, 10:57 | #11 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Eine - in diesem thread - überaus wichtige Information, die zeigt, wie weitreichend doch die Gier einzelner ist, im Mittelpunkt des Geschehens stehen zu müssen. Ob das nun an dieser Stelle völlig deplaziert ist interessiert den Profilierungssüchtigen nur am Rande. Oder gar nicht. CDP |
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20.06.2014, 11:33 | #12 |
Ja, ich freue mich, wenn Twiddyfix über die Ereignisse, mit denen ich in besonderem Maße konfrontiert wurde, etwas schreibt.
LG g |
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20.06.2014, 11:41 | #13 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Durch deine Geburt wurdest du mit dem Leben konfrontiert, aber nicht mit den Ereignissen des 17.Juni.
Warum störst du weiter eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Text, um den es doch hier geht, oder glaubst du, es interessiert irgendjemanden in diesem Zusammenhang, wann du Geburtstag hast? Poste doch deine Selbstdarstellung im Geburtstags-Thread... CDP |
20.06.2014, 11:52 | #14 |
Forumsleitung
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Ich meine schon, dass es erwähnenswert ist, wenn jemand an einem "besonderen" Tag Geburtstag hat und deswegen an ein noch nicht allzu lange zurückliegendes historisches Ereignis erinnert wird. In Gummibaums Fall war es außerdem so, dass sein Geburtstag bis zum Ende der DDR ein Feiertag war. Da kann man die Besonderheit eines solchen Datums sein Leben lang nicht vergessen.
Nebenbei gesagt: Hier hat kein User das Recht, zu bestimmen, worüber jemand in einem Thread etwas schreibt. Werden die Forenregeln verletzt, greift der Admin ein. Wenn dem Autor, in diesem Fall Twiddy, ein Kommentar nicht passt, kann er ihn löschen lassen. Ich vermag bei Twiddy jedoch keine Verägerung zu erkennen. "Erzieher" hatten wir schon einige Male im Forum, sie waren allesamt "a pain in the ass" und rannten ansonsten nur gegen Mauern, erst recht bei Usern, die schon lange im Forum sind und sich gegenseitig schätzen. Wer sich "gestört" fühlt, hat mit großer Sicherheit mit sich selbst ein Problem. |
20.06.2014, 12:20 | #15 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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20.06.2014, 14:34 | #16 |
Uff, jetzt komme ich auch einmal zu Wort.
Was ich nicht verstehen kann ist...wer die Geschichte ablehnt, die uns Deutschte letztendlich vereinigt hat und der meint...die Letzten die das miterlebt haben, sterben auch bald aus, der sollte noch einmal zur Schule gehen (aber ob das hilft?) Wer die Geschichte ablehnt, der lehnt auch die französische Revolution ab, der will auch nichts wissen von der Völkerschlacht bei Leipzig und von unserer Geschichte,....denn...die leben ja alle nicht mehr. Wie blöd kann man sein, wenn man sich hier so outet? (Die jüngere Generation interessieren die alten Geschichten nicht. Diese Zeit ist ihnen genauso fremd wie Schwarz/Weiss Fernsehen.) Das schreibt einer, der hier im Forum mitreden will!!! Corazon De Piedra Liebe Grüße an all die anderen hier im Forum, ...Twiddy... |
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20.06.2014, 15:02 | #17 |
Forumsleitung
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So ist es, Twiddy. Du sprichst mir aus der Seele, denn ich bin ein Verfechter historischen Grundwissens. Von niemandem wird verlangt, dass er ein Experte werden muss, dazu ist die Menschheitsgeschichte zu komplex und umfangreich. Aber einige Dinge wie z.B. das Zustandekommen der Gewaltenteilung, der Einfluss des Code Napoleon auf unsere Justiz, die Rollen von Stein und Hardenberg, die Auswirkungen der gescheiterten deutschen Revolution, Bismarcks europäisches Balancesystem - um nur einige Punkte zu nennen -, sollte ein Deutscher schon wissen.
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20.06.2014, 15:14 | #18 | |
R.I.P.
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Zitat:
Napoleon selbst hat sich anfangs dagegen gewehrt. Wer weiß noch, daß Frankreich nach Waterloo von Talleyrand auf dem Wiener Kongreß gerettet wurde? Seinem diplomatischen Geschick (er war noch nicht einmal geladen, drängte sich aber im Interesse Frankreichs dazu) ist es zu verdanken, daß Frankreich seine Grenzen behalten durfte und nicht unter den Siegermächten aufgeteilt wurde. Aber das ist ja alles sooooo langweilig! |
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20.06.2014, 22:02 | #19 |
Wenn mich Leute nach meinem Alter fragen, antworte ich:
'Ich hab noch unter Napoleon gekämpft, - aber das interessiert heute niemanden mehr.' Wenn mich Leute in den USA fragten, warum ich rüber gekommen sei: 'Das erste Buch, das ich auf Englisch gelesen habe, war Mark Twains "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" und seitdem will ich auch unbedingt auf dem Mississippi wohnen.' Was liegt bei Auseinandersetzungen über 'den Umgang mit Menschen' unter der Oberfläche? - 'Da wendet sich der Gast mit Grausen.' |
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20.06.2014, 22:31 | #20 |
Forumsleitung
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Ist mir wurst. Mich interessiert Geschichte, und ich lese alles, was ich darüber in die Klauen bekomme. Leute ohne Geschichte interessieren mich dagegen nicht die Bohne. Und Leute, die sich nicht für Geschichte interessieren, noch viel weniger. Was soll ich denn mit Leuten anfangen, die keine Geschichte haben? Selbst mein seelenloses Auto hat eine Lebensgeschichte.
Also, was soll ich - bitte sehr -, mit jemandem anfangen, der keine Lebensgschichte, kein Seelenleben und nicht einmal den farbigen Lebenslauf eines Blechhaufens hat? |
21.06.2014, 13:16 | #21 |
Am Rande
Heinrich von Kleist, mein erstes großes literarisches Vorbild,
hatte sich 1803 auf einer seiner Frankreichreisen bei der französischen Armee als Freiwilliger gemeldet, um mit ihnen gegen England in den Krieg zu ziehen. Er wurde jedoch abgelehnt. |
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22.06.2014, 00:55 | #22 | ||
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Zitat:
CDP |
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23.06.2014, 10:58 | #23 | |
Zitat:
Trotzdem finde ich es gut, dieses Thema mal aufs Tapet zu bringen. VG Pitti |
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24.06.2014, 11:50 | #24 |
Das ganze war zwar 20 Jahre vor meiner Zeitrechnung, kann mich aber noch gut an den Feiertag und die ursächlichen Gründe erinnern. Und wenn es auch heute kein offizieller Feiertag ist, so ist es mehr recht als billig den damaligen Ereignissen ein literarisches Denkmal zu setzen.
Danke Twiddyfix |
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