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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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03.02.2014, 00:48 | #1 |
Die Zuversicht im Herrn
Die Zuversicht im Herrn
Ich wandle in der Zuversicht des Herrn, ich habe alle Lebewesen gern; ich lass das Veilchen stehn am Wegesrand, ich brech' es nicht mit meiner Hand. Es soll dort wachsen, blühn, gedeihn und jedem eine Freude sein! Ich wandle in der Zuversicht des Herrn, ich habe alle Lebewesen gern; ich tränk' die Pferde in der Sommerglut, es dauert mich, wenn's keiner tut. Sie geben mir so viel zurück: Sie geben Friede, Freude, Glück! Ich wandle in der Zuversicht des Herrn, ich habe alle Lebewesen gern; ich mag dich singen, scherzen, lachen sehn, das lässt mich immer wieder neu verstehn: Das ist das Licht, das leuchtet wie von fern, das ist die Zuversicht im Herrn! -federfuchs- |
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03.02.2014, 20:23 | #2 |
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03.02.2014, 23:16 | #3 | |
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Den Eierkuchen musst du dir schon selbst backen. Von den Gäulen kommt der Äppelmus dazu. Guten Appetit!
@federfuchs: Ist dieser Text für einen Mann von 44 Jahren nicht ein wenig zu "sonnig"? Mal ehrlich: Sind Verse wie Zitat:
Was das alles mit der Zuversicht des Herrn zu tun hat, geht mir auch nicht auf. Ich nehme an, mit dem Herrn ist Gott gemeint. An welcher Zuversicht Gott leidet, erschließt sich mir nicht, weil ich diesen Herrn nie kennengelernt habe. Ich weiß lediglich, dass viele Menschen zwar von Gott und dessen Zuversicht reden, in Wahrheit aber den Glauben an sich selbst meinen, was durchaus beflügeln und zu Leistungen anspornen kann. Ich glaube, die Veilchen blühen auch ohne die Zuversicht des Herrn, und wenn mal eins gepflückt wird, so kommen doch massenhaft neue nach. Pferde wurden schon getränkt, bevor ihre Reiter den ersten Schluck nehmen durften. Und was die letzte Strophe angeht, sehe ich einem bunten Treiben lieber von nah als von fern zu, das erspart das Fernglas. Willkommen bei Poetry! Das meine ich ernst. Ich war hocherfreut, endlich mal wieder ein Gedicht zu lesen, das aus mehr als drei Zeilen und 17 Silben besteht, wie es seit Wochen hier Mode geworden ist. Eine Mode, die es weder nach Paris noch nach Rom, geschweige denn nach Tokyo geschafft hätte. Deshalb: Nicht verzagen und weitermachen. Ich bin sicher, Du hast noch einige Texte in petto, die richtig gut sind, die Du Dich aber noch nicht getraut hast, zu präsentieren. Also: Raus damit! Beste Grüße Ilka |
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04.02.2014, 16:28 | #4 |
Danke
Hallo,
danke für eure Meinungsäußerungen, besonders Ilka, die sich viel Zeit genommen und Mühe gegeben hat. Ich wollte gerade nachfragen, was andere von dem Gedicht halten - Kritik natürlich eingeschlossen. Ich hoffe, ich finde später noch etwas Zeit, auf die Meinungen einzugehen. Nein, ich habe fast nichts in petto; ich habe zirka 20 Jahre (fast) nichts mehr gedichtet. Gruß vom -federfuchs- |
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04.02.2014, 16:34 | #5 | |
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Zitat:
Ist denn nicht alles Allegorie, zu selten zwar, und öfter nie - das Weise gern nach oben strebt, weil ungern es am Mammon klebt: Das "goldene Kalb" nur Vieh ... von Pedroburla - ohne Dispo ... |
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05.02.2014, 00:04 | #6 |
@ Ilka-Maria
@ Ilka-Maria,
ich will kurz auf deine Kritik eingehen. Es ist interessant für mich, darüber nachzudenken. Ich weiß nicht, ob ich alles so richtig gut ausdrücken kann, wie ich es meine, aber ich versuche es. Zunächst denke ich, dass die Aussage eines Gedichtes unabhängig von seinem Autor ist, also wie alt, welches Geschlecht, welche Nationalität. Es kann wichtig sein, um zu verstehen, warum jemand etwas schrieb, aber es ist nicht wichtig dafür, was ein Gedicht (jemandem) aussagt. Schriebe ich ein Gedicht für Kinder, dann würde ich auch auf "Kinderniveau" schreiben. Dann könnte man fragen, wie ein Mann mit 44 denn so "kindisch" schreiben könne, aber es wäre ja für Kinder und somit angemessen (ggf.). Das Gedicht "Zuversicht" ist aus der Sicht eines religiösen Menschen geschrieben. Mein Verhältnis dazu möchte ich nicht weiter ausführen. Es ist sicherlich interessant, aber unwichtig für die Aussage des Gedichtes. Ich wundere mich etwas über deine Argumentation. Du scheinst alles sehr wörtlich zu verstehen. Natürlich geht es nicht um Veilchen am Wegesrand, die man wachsen lassen soll, damit andere sich auch daran erfreuen können; natürlich geht es nicht um Pferde, denen man in der Sommerhitze Wasser geben soll, damit sie nicht verdursten; natürlich geht es nicht nur um ein imaginäres Du, das mein Herz erfreut, wenn ich "es" singen, scherzen, lachen sehe. Das ist doch nur die Oberfläche. Das alles sind Beispiele, Sinnbilder, Symbole. Im Allgemeinen geht es um die Zuversicht, den Optimismus, die Kraft, die ein gläubiger Mensch aus seinem Glauben schöpfen kann. Er geht durchs Leben im Glauben ("in gläubiger Gewissheit"), dass der Herr bei ihm ist, dass der Herr ihn begleitet, dass der Herr ihm den rechten Weg weist. Was der rechte Weg ist, zeigen die Strophen (versuchen sie zu zeigen). Zunächst einmal zeigen sie aber, dass Gott nicht nur für die Menschen da ist. Gott ist für alle (Lebewesen) da, denn Gott hat alles erschaffen. Damit wird der Meinung widersprochen, der Mensch sei die "Krone der Schöpfung" und Tiere und Pflanzen wären nur erschaffen, um ihm zu dienen. Nein, der Mensch soll sie ehren und achten und schützen als Teil der Schöpfung - als gleichberechtigten Teil der Schöpfung. Daher spricht die 1. Strophe von einer Pflanze, die 2. von einem Tier und die 3. dann auch vom Menschen. Alle Lebewesen sind inbegriffen in der Liebe Gottes! Im Einzelnen geht es dann in der 1. Strophe um den Gemeinsinn, um Toleranz, um das Miteinander. Das Schöne in der Welt ist für alle da; nicht einzelne sollen es an sich reißen. Jeder soll Anteil daran haben und alle sollen sich an den schönen Dingen gemeinsam erfreuen. In der 2. Stophe geht es dann um Barmherzigkeit, um Mitleid und Solidarität. Dem helfen, der in Not geraten ist; den anderen nicht vergessen; das eigene Glück nicht auf dem Unglück anderer aufbauen. Nicht wegsehen, nicht zusehen, wenn andere leiden. Eingreifen und helfen! In der 3. Strophe geht es dann um den Frohsinn, um gute Laune, um das Sich-Erfreuen am Schönen, um das Aufsuchen des Guten und das Meiden des Schlechten. (Wo man singt, da lass dich nieder - böse Menschen kennen keine Lieder.) Wie soll man leben? So: Freude haben, das Schöne genießen, gemeinsam mit anderen, niemanden zurücklassen, keinen vergessen, den Wohlstand teilen, einander beistehen in der Not. Wer so lebt, lebt mit Gott, der befolgt SEINEN Rat, der geht SEINEN Weg, der wandelt in der Zuversicht des Herrn. Soweit ein paar unvollständige Gedanken dazu. Und: Nein, ich verzage nicht, ich wandle ja auch in der Zuversicht des Herrn (wenigstens bemühe ich mich darum). |
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05.02.2014, 00:31 | #7 |
Ahh, das hab ich noch vergessen. Das ist ganz wichtig. Hier sagt das Gedicht, dass man Gottes Kraft und Güte nicht in der Ferne oder bei anderen suchen soll, weil sie jeder in sich trägt. Man muss sie nur wirken lassen: Wandeln in der Zuversicht des Herrn!
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05.02.2014, 07:54 | #8 | |
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Zitat:
Beste Grüße Ilka |
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06.02.2014, 00:19 | #9 | |
Zitat:
Wie wäre es denn anders möglich? Also ich meine, kannst du mir irgendwie beispielhaft vormachen, wie man es "machen" könnte, dass der Ton nicht naiv und die Wortwahl nicht simpel wären. Und findest du in diesem bekannten Gedicht, in dem es ja oberflächlich betrachtet auch nur um ein Blümchen im Walde und später im Garten geht und ja auch keine schwierigen Wörter vorkommen, den Ton auch naiv und die Wortwahl simpel? Und wenn nein, warum nicht? Was genau ist der Unterschied. (Ich bin da wirklich rein fachlich interessiert.) Hier das bekannte Gedicht: Gefunden Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt es brechen, Da sagt es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen sein? Ich grub's mit allen Den Würzlein aus. Zum Garten trug ich's Am hübschen Haus. Und pflanzt es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht so fort. |
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06.02.2014, 08:40 | #10 |
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An Goethe messen … nun, warum nicht?
Was den Sprachstil angeht, halte ich das Goethe-Gedicht für schlicht, aber nicht für naiv, schon gar nicht in der Aussage, denn es ist tiefgründig und lässt unschwer erkennen, dass hier Altersweisheit spricht. Es ist ein Erzählgedicht und rückt trotz seiner Kürze in das Fach „Ballade“. Darin geht es nicht um Begeisterung über die Natur, sondern um ein gleichgültiges Dahinwandern im Wald. Das lyrische Ich kommt erst zur Besinnung, als es ein Blümchen sieht (der Dichter verrät nicht, welcher Art die Blume ist), das ihn wegen seiner außerordentlichen Schönheit gefangen nimmt. Das Blümchen steht aber nicht einfach nur so da, sondern es steht im Schatten. Es muss also tatsächlich von außerordentlicher Schönheit und Anmut sein, dass das lyrische Ich es leuchten sieht. Das lyrische Ich verspürt ein starkes Verlangen, das Blümchen zu besitzen, weiß aber auch, dass das Pflücken (der Dichter nennt es sehr wohlüberlegt „brechen“) sein Tod wäre. Also gräbt er es mit der Wurzel aus und pflanzt es im Garten an seinem Haus ein. Dort, am „hübschen“ Haus, geht es ihm sogar besser als im schattigen Wald, denn es „zweigt immer und blüht so fort“. Das ist – trotz der zuweilen kindlich anmutenden Sprache wie „Blümchen“ und „Äuglein“ – alles andere als naiv. Goethe hat seine Worte mit Bedacht gesetzt. Er war ein alter Mann, als er das Gedicht schrieb, so dass der Leser denken könnte, dass die Begeisterung der Jugend über die Schönheit der Natur noch einmal aufflammte. Es könnte sich aber vielmehr um ein Liebesgedicht handeln, dann wäre die Blume das Symbol für eine Frau, aber nicht irgendeine Frau, sondern eine, die im Schatten dahindämmerte, weil niemand ihren wahren Wert erkannte und die der Entdeckung und der Fürsorge bedurfte. Viele Interpreten des Gedichts haben darin Christiane Vulpius zu erkennen geglaubt. Goethes Gedicht ist also nicht eine ekstatische Freude über die Natur im allgemeinen, sondern es geht einzig und allein um die schöne Blume und somit um die Geliebte. Schon deshalb, weil Goethes Gedicht von Deinem Gedicht, lieber Federfuchs, in Inhalt und Aussage grundlegend verschieden ist (bei Goethe geht es um eine Pflanze, in Deinem Gedicht geht es um Tiere), widerstrebt es einem direkten Vergleich. Du fragst, wie ich Dein Gedicht angepackt hätte. „Gar nicht“, muss ich Dir antworten, denn ein Gedicht dieses Inhalts könnte ich nicht schreiben, weil ich hinter dem, was es aussagt, nicht stünde. Ich habe nicht alle Lebewesen gern, denn dazu gibt es zu viele davon, die mich nicht gern haben und die mir ohnehin nicht sonderlich liebenswert erscheinen. Ich muss akzeptieren, dass es lästige Lebewesen wie Stechmücken, Läuse, Flöhe, Motten und dergleichen gibt, ich kann auch nichts tun gegen die Existenz gefährlicher Tiere wie z.B. aggressive Giftschlangen (durch die jährlich eine ziemlich große Zahl an Menschen sterben), sie aber gern zu haben ist zu viel verlangt. Ein Naturschwärmer bin ich sowieso nicht, denn dazu ist mir die Natur insgesamt zu feindselig gegenüber dem Leben. Sie ist für mich so doppelbödig wie die Göttin Kali, die einerseits Leben schenkt, es andererseits aber verschlingt. Deine Sichtweise ist eben anders als meine. Vielleicht täte es mir gut, hin und wieder mal eine andere Brille aufzusetzen, es mag mir aber nicht gelingen. Liebe Grüße Ilka |
06.02.2014, 23:59 | #11 | |
Sichtweisen
@ Ilka,
vielen Dank wiederum für deine Meinungsäußerung. Das ist alles sehr interessant zu lesen für mich. Ich habe mich gar nicht gewagt, den Namen des Verfassers in den Mund zu nehmen, aber du wusstest es natürlich. Auch jetzt kommt es mir wie eine große Anmaßung vor, mein "Geschreibsel" mit dieser Person zu vergleichen. Nein, ein Vergleich soll das nicht sein. Mir fiel nur gerade nichts Besseres ein, nichts, wo auch an der Oberfläche ein bisschen Natur beschrieben wird und in der Tiefe aber etwas ganz anderes dahintersteckt. Du hast es genannt, wenngleich ich nicht alle Einzelheiten deiner Interpretation teile, nur wollen wir hier ja nicht dieses Gedicht interpretieren. Es ging mir ja um formale Aspekte, um naiv im Ton und simpel in der Wortwahl. Ich vermute zumindest, dass das keine Komplimente waren, wollte dir aber mit dem Gedicht "Gefunden" zeigen, dass große Gedanken hinter einfachen Worten stecken können - wenn man sie denn entdeckt. Was naiv anbelangt, so frage ich mich ja immer noch, ob du da nicht einfach zu sehr von dir ausgehst, ich meine, du findest meine Gedanken beim Schreiben des Gedichtes (oben erläutert) naiv, weil DU (!) das nicht glauben/fühlen/empfinden kannst oder willst, was ich beschrieben habe. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du ja kein religiöser Mensch. Ich bin zu faul zum Runterrollen, ich meine, du schriebst ja etwas, wie "der liebe Gott hat sich mir noch nicht vorgestellt". Dann ist schon klar, dass du meinen Gedankengängen und Intentionen nicht folgst, aber das macht eben meiner Meinung nach nicht das Gedicht naiv, sondern du findest seine Aussage (den religiösen Optimismus?) naiv. Aber das bist du (deine Meinung), nicht das Gedicht (seine Aussage). Oder ich habe immer noch nicht richtig verstanden, was du mit naivem Ton meinst. Kann sein. Dann würde ich mich über deine Geduld, es mir zu erklären, freuen. Zitat:
Aber du musst für mich auch keine andere Brille aufsetzen, es ist ja eben interessant für mich, eine andere Sichtweise kennenzulernen. Man schreibt etwas und denkt sich etwas dabei und es kommt beim anderen ganz anders an. Wie oft erleben wir das im Alltag?!? Vielleicht ist das Gedicht eben doch so schlecht, dass es seine (meine) Gedanken nicht richtig rüberbringt. Wer weiß. Aber optimistisch/er gedacht (in der Zuversicht des Herrn ) hat das Gedicht mit seiner Aussage dich einfach nicht erreicht, nicht angesprochen. Das ist ok. Ich mag auch nicht alle Gedichte. Viele Grüße vom -federfuchs- PS: Aber nein, lies noch mal oben nach: Beispiele, Sinnbilder, Symbole .......... |
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07.02.2014, 00:17 | #12 |
Anderes Beispiel
Eben habe ich diese Gedicht gefunden. Findest du es auch naiv im Ton und simpel in der Wortwahl?
Gehe Deinen Weg Gehe deinen Weg des Friedens, der in dir schon immer war. Friede ist der Weg der Weisen, lebe diesen Frieden klar. Gehe deinen Weg der Hoffnung, wenn das Schicksal dich berührt. Hoffnung ist das Licht der Nacht das dich aus dem Dunkeln führt. Gehe deinen Weg des Glaubens und vertraue deinem Licht, das in deiner eignen Tiefe still und hell verankert ist. Gehe deinen Weg der Liebe, du wirst stark und voller Glück, denn was du verschenkst im Leben, kommt auch liebevoll zurück. Monika Schudel Zumindest gibt es hier nicht viel zu interpretieren, ich meine, es steht ja alles da. Man kann nur zustimmen oder ablehnen, oder? |
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07.02.2014, 00:43 | #13 | ||
R.I.P.
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Zitat:
Lt. Schudel Monika kann man die Interpunktion vernachlässigen. Auch Zitat:
Sag mal: Gehts noch ohne Traktätchen? Jesus liebt Dich und Deinen Hund: Heut darf er Häufchen machen... Thing |
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07.02.2014, 07:47 | #14 |
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Federfuchs, das bringt nichts.
Was Goethe anbelangt, steht es jedem frei, sich mit ihm zu vergleichen, denn auch der Großmeister hat zuweilen miese Gedichte geschrieben. Was Monika Schudels Gedicht angeht, finde ich wieder den naiven Ton vor, diesmal sogar beinahe mit dem Oberlehrerfinger: "Kinderchen, seid brav, geht den Pfad des Friedens und zankt euch nicht, dann ist alles gut." So sieht die Welt aber nun mal nicht aus, und es ist niemandem damit gedient, sie als heil vorgegaugelt zu bekommen. Ich mag solche Gedichte nicht, weil ich mich von ihnen auf den Arm genommen fühle. Meine frühere Klassenlehrerin hat uns zum Umgang mit der Natur dazu ermahnt, das Recht auf Leben jedes Lebewesens, und sei es noch so klein, zu respektieren. Von "gern haben" war nicht die Rede, trotzdem ist ihre Mahnung bei mir auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Forderung des allgemeinen Gernhabens ist ohnehin zu hoch gehängt. Das fordert nicht einmal die Bibel bei engsten Verwandtschaftsverhältnissen. Dort lautet das Gebot nicht, Vater und Mutter zu lieben, sondern Vater und Mutter zu ehren. LG Ilka |
07.02.2014, 11:31 | #15 | |
abgemeldet
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Zitat:
* Solche mental, psychologischen Konstellationen werden eigentlich nur "den Männern" als angeblich "ihnen spezifisches" Negativum angelastet - und Psychologen/Psychiater meinen darin (mal vereinfacht gesagt) "Liebesdefizite" oder sogar "-unfähigkeit" zu erkennen, sehr oft nach einer "schlimmen Kindheit" oder/und einer "traumatisierenden Trennungserfahrung", die nicht relativiert bzw. kompensiert werden konnte. Und ebenso Gehirnforscher erkannten darin pathologische Komponenten - aber eine "Frau" kann eben auch diesbez. mehr "Mann" sein > zum Glück nicht die "meine(n)" ... Ihre angeblich "lieben" Grüße sind darum unglaubwürdig, scheinen bei Ihnen nur eine Floskel zu sein! Katharina Elisabeth Goethe (1731-1808), Mutter v. Johann Wolfgang von Goethe: "Man nehme 12 Monate, putze sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und zerlege sie in 30 oder 31 Teile, so dass der Vorrat für ein Jahr reicht. Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor. Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt. Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit." |
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07.02.2014, 12:00 | #16 |
Forumsleitung
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@Petroburla
Es geht hier nicht um mich, und es geht auch nicht um korrespondenzübliche Höflichkeitsfloskeln, sondern um das Gedicht des Autors Federfuchs. Ich glaube kaum, dass er an den Ausführungen eines Hobbypsychologen interessiert ist, zumal weder der Autor noch der Hobbypsychologe mich persönlich kennen. Was unter "Kopflastigkeit" zu verstehen ist, weiß ich nicht und habe den Verdacht, dass dieses Wort lediglich eine inhaltsleere Erfindung ist, denn es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Mensch zu seinem größten Prozentsatz aus Emotionen besteht und seine Überlebensfähigkeit bei zu starkem "Kopfgebrauch" stark gefährden wäre (ich lebe aber - o Wunder! - immer noch). Was mein Herz und meine Liebe angeht, so stehen diese nur meinen Freunden und sonstigen nahestehenden Personen zur Verfügung. Wer seine Gefühle zur Schleuderware macht, kann dies natürlich gerne tun, solange er zu mir Abstand hält. Vielleicht hast du ja etwas Adäquates zum Gedicht des Autors zu sagen, das brächte ihn wesentlich weiter als pseudopsychologisches Geschwafel. Große Hoffnung habe ich, wenn ich mir deine Kommentare querbeet ansehe, allerdings nicht. |
07.02.2014, 12:27 | #17 | |
abgemeldet
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Zitat:
PS: Zum Gedicht von "federfuchs" habe ich bereits an anderer Stelle - mehrfach - meine diesbez. Positionierung erläutert > für mich und viele andere ist "Gott" die größte Erfindung, die aus dem menschlichen Geist entstehen konnte - und wer (wie ganz offensichtlich auch "federfuchs") seine Vorstellung von der Existenz eines "Gottes" im Sinne der "Bergpredigt" Jesu, also dessen "Botschaft der Liebe" lebt und glaubhaft verwirklicht, diese als "Ermutigung" und "Kraftquelle" versteht, hat meinen ganzen Respekt. Für MICH ist es also irrelevant, wenn eine solche Einstellung zum Leben als "naiv" diffamiert wird - denn das sagt (siehe mein obiger Beitrag) mehr über die Person aus, die das als solches kategorisiert bzw. bewertet ... |
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07.02.2014, 14:28 | #18 | |
R.I.P.
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Zitat:
Suchen wird er, finden angeblich auch... Aber wo? Ich weiß es! Bei den Freunden Dalai Lama und Bob Dylan, die ihn persönlich durchs Leben begleitet und geleitet haben! Hach! Hier der "entsprechende" *Link*: |
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07.02.2014, 14:54 | #19 | |
gesperrt
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Zitat:
versuche nie jemanden zu überzeugen! ich persönlich mag die goethe-mama! lg shoshin |
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07.02.2014, 15:26 | #20 |
abgemeldet
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07.02.2014, 16:11 | #21 |
Forumsleitung
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Es geht nicht um Sieger, es geht auch nicht um Jesus und die Bergpredigt (was auch immer mit ihr vermeintlich vorgetragen wurde), denn im Gedicht ist lediglich von dem "Herrn" die Rede. Schon gar nicht geht es um Goethe und den Haushalt seiner Eltern. Wenn sich ein Kommentator nicht auf das Gedicht bezieht, kann schlecht mit ihm darüber gestritten werden. Wenn dem Kommentator obendrein die persönliche Ebene als Diskussionsgrundlage wichtiger ist und er sich mangels Kenntnis einer Person nur in anmaßenden Vermutungen verliert, bleibt das Gedicht vollends auf der Strecke.
Es ist nicht der erste Faden in diesem Forum, der von Pedroburla verhunzt wurde, indem er am zentralen Thema vorbeischrammt. Der Leidtragende ist Federfuchs, der mit Sicherheit nicht die Absicht hatte, ein Gedicht über "Gott als Erfindung des menschlichen Geistes", über Jesus und/oder über die Bergpredigt zu schreiben. Damit ist die Angelegenheit für mich erledigt. Weitere Diskussionen führe ich ausschließlich mit Federfuchs. Ich bin sicher, er wird den Faden wieder in die Spur bringen. |
07.02.2014, 17:11 | #22 | |
abgemeldet
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Zitat:
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08.02.2014, 01:24 | #23 |
danke allen
hallo,
ich danke allen für ihre meinungsäußerungen. ich finde es normal, dass diskussionen abzugleiten neigen. das passiert immer und überall und ist ja in der regel nicht böse gemeint. mich interessiert dennoch mehr ilkas meinung und die gründe dafür. dass die wortwahl in meinem gedicht simpel ist, da widerspreche ich nicht. ich denke, das stimmt. vielleicht an wenigen stellen ist sie auch etwas altertümlich ("es dauert mich"), aber ansonsten ja, die wortwahl ist schlicht (muss ja kein mangel sein!), da möchte ich nicht widersprechen und konzentriere mich auf den anderen eindruck, den der naivität. obwohl ich mein verhältnis zum glauben nicht thematisieren möchte, kann ich sagen, dass es mir kraft gibt, wenn ich mir nun neuerdings im alltag mein gedicht durch den kopf gehen lasse. das tue ich durchaus. und ich fühle mich gut dabei. ich komme dann in eine "alles-wird-gut-stimmung", die man natürlich naiv finden kann. ich weiß auch, dass nicht immer alles gut wird. aber ich brauche diese hoffnung. wer braucht sie nicht? wenn ilka meint, der ton meines gedichtes sei naiv, so denke ich immer noch (gegenbeweise fehlen mir), dass sie etwas anderes meint als sie sagt. ilka findet es schlichtweg naiv, auf gott zu vertrauen, auf gott zu hoffen - etwas, was es ihrer meinung nach gar nicht gibt. ich kann das verstehen! ich denke aber, nicht der ton des gedichtes ist naiv, sondern ilka findet den glauben an einen gott naiv. das darf sie. das ist ihr gutes recht, aber dann sollte das auch so gesagt werden. z.b. "ich finde es naiv, an einen gott zu glauben" statt "der ton des gedichtes ist naiv". ist es nicht so, ilka? die gegenbeweise aus dem alltagsleben, dass nicht alle menschen und tiere zum gernhaben sind, ja, wie gesagt, das ist mir zu klein-klein. darum geht es doch gar nicht. würde ich so argumentieren, dann würde ich (bliebe ich an der oberfläche) vom gedicht "gefunden" sagen: was ist denn schon dabei, ein blümchen zu pflücken, es wachsen doch tausende nach. ginge ich etwas mehr in die tiefe, könnte ich immer noch sagen: warum soll denn jemand nicht seine meinung ändern und die angebetete nach näherem kennenlernen doch nicht mehr lieben und verlassen, weil es einfach nicht passt?!? nein, natürlich sind das absurde gegenargumente. erstens, weil es goethe nicht nur um das blumenpflücken ging und zweitens, weil ein idealzustand beschrieben wird (liebe ist rein und ehrlich und ewig), der natürlich nicht immer real ist. das ist doch klar. ich denke, es ist normal, dass ein nicht-gläubiger mensch mit einem gedicht wie "die zuversicht im herrn" nichts anfangen kann. aber nicht das gedicht ist daran "schuld", sondern die einstellung dieses menschen zum glauben ist die ursache. mich würde aber noch handwerkliches interessieren. wie findet ihr die reime, den aufbau usw. gibt es brüche? gibt es "mühsame", gekünstelte reime - sowas, wo man den eindruck hat, es steht nur da, damit es sich reimt ... ? stimmt der rhythmus, fließt oder hakt es beim lesen/sprechen? grüße vom -federfuchs- |
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08.02.2014, 08:22 | #24 | |||
Forumsleitung
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Lieber Federfuchs,
Zitat:
Zitat:
Genug dami. Jetzt zu Deiner Frage nach der Technik: Betonung auf der zweiten Silbe (Jambus) mit Anlaut (ich), fünfhebig - das ist in den ersten vier Versen der ersten Strophe in Ordnung und liest sich flüssig. In den letzten beiden Versen brichst Du jedoch mit dem Rhythmus, sie sind vierhebig. Mit anderen Worten: Hier kommt der Leser ins Stolpern. Mein Vorschlag: Zitat:
An den Reimen ist nichts auszusetzen, lediglich ein Verb wie "tut" tut ein bisserl weh, aber solange das die "Großen " unter den Dichtern nicht gestört hat, darf auch einem Poetrianer sein Gebrauch getattet sein. Das wär's, lieber Federfuchs, und ich hoffe, mein Kommentar war ein wenig hilfreich. Ich wünsche Dir ein schönes und vor allem kreatives Wochenende, Ilka |
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08.02.2014, 20:12 | #25 | |
Zitat:
Kannst du das mal hierher verlinken oder wie finde ich es? -federfuchs- |
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08.02.2014, 20:19 | #26 |
R.I.P.
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Hallo, federfuchs -
auch ich hatte mich im Ton vergriffen.
Ich habe zwar eine Erklärung anzubieten, aber ich lasse es, weil das keine Entschuldigung wäre. Und genau die wollte ich dalassen. Ansonsten hätte ich ähnlich argumentiert wie Ilka-Maria. Ich hoffe, Du grollst mir nicht allzusehr! Freundlichen Gruß von Thing |
08.02.2014, 20:24 | #27 | |
Zitat:
Mir fällt auf, dass in der 1. und 2. Strophe die ersten 3 Verse jeweils 10 Silben haben; die letzten drei aber nur 8. In der 3. Strophe haben die ersten 5 Verse je 10 Silben und nur noch der letzte Vers hat 8 Silben. Vielleicht bin ich ein bisschen betriebsblind, dass ich es trotz allem genau so richtig (emp)finde und genau so möchte? Ich kann es nicht wirklich begründen, aber mein Gefühl sagt: Lass es so. Klingt es wirklich holprig (Bruch)? Das Einzige, was mir inhaltlich dazu einfällt, ist, dass mir ein korrekt durchgezogener 10-Silben-Rhythmus zu steif wirkt, zu "ordentlich", zu "normgerecht". Nee, das will ich gar nicht. Ich möchte diese "Auflockerung", diesen "Bruch" des Reimschemas. Ich kann nicht sagen, warum, aber es widerstrebt mir, es zu ändern. |
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08.02.2014, 20:26 | #28 | |
Zitat:
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08.02.2014, 20:29 | #29 |
R.I.P.
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Selbstverständlich,
denn bei Dir hatte ich mich im Ton vergriffen! LG Thing |
08.02.2014, 20:30 | #30 |
08.02.2014, 20:34 | #31 |
R.I.P.
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Dann hab recht artigen Dank
von Thing - ganz ohne Spott! |
08.02.2014, 22:43 | #32 |
Federfuchs...
...hast Du noch mehr, solch Zuversicht, verkündender Geschichten? |
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08.02.2014, 23:10 | #33 |
Lesezeichen für Die Zuversicht im Herrn |
Stichworte |
die zuversicht im herrn |
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