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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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01.06.2011, 19:59 | #1 |
Forumsleitung
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Der Feldherr
Der Wind eilt zu heben die-schwüle Luft,
zu kühlen die Gräser, blumendurchtupft, und in knorriger Bäume Wipfel zu raunen: „Bald seid ihr erlöst von des Sommers Launen. Ich bringe euch Wolken, dunkel und schwer, ein furchteinflößend bewaffnetes Heer, mit Feuerschwertern und heißen Spitzen wird es dem Feinde im Nacken sitzen.“ Still liegt die Wiese, kein Käferlein hetzt, die Spinne verharrt gekugelt im Netz, die Ameisen scheinen wie verschollen - da ertönt von Ferne das erste Grollen. 1. Juni 2011 by Ilka-Maria |
02.06.2011, 00:46 | #2 |
Sehr schön den Moment vor dem Gewitter eingefangen. Besonders der Übergang von der Rede zur Ruhe ist gut, weiterhin gefällt mir "raunen" und das Bild der gekugelten Spinne. Hinter "Heer" hätte ich einen Punkt gemacht und in der vorletzten Zeile geschrieben "und die Ameisen scheinen verschollen".
Klasse, Ilka! LG gummibaum |
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02.06.2011, 08:05 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Ilka-Maria -
die Zeile mit der Spinne ist unnachahmlich schön! Thing (arachnophob) |
02.06.2011, 09:21 | #4 |
Ein bildhaftes Szenario mit ausdrucksstarken Bildern. Der Wind als Feldherr ist eine interessante Vorstellung. Aber wen spricht der Wind an, leicht pantheistische Züge eines Unheil verkündenden Propheten?
Mir gefällt der Umschwung von der drohenden Rede zur friedlichen Ruhe vorm Sturm, endend im Grollen in der Ferne. Infernalisches Kopfkino! |
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