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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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21.11.2010, 01:22 | #1 |
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whiskey cigarette samurai
mit den jungs
mit den bösen brennenden jungs mit den melancholischen jungs den traurigen jungs sitzen wir im auto und rasen richtung westen durch die nacht dem sonnenuntergang hinterher wir stehlen uns unsere erinnerungen zusammen ergeben nicht mehr als klauen wir uns unsere wahrheiten auf den weltmärkten erfreuen wir uns an unseren lügen ich möchte dich küssen aber du übergießt dich mit benzin und zündest dich an warum brennst du nicht? warum verdammt nochmal brennst du nicht? |
21.11.2010, 10:31 | #2 |
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Lieber Bullet,
die ersten drei Strophen schaffen Tempo und Atmosphäre, der Anfang macht neugierig. Aber mit den beiden letzten Strophen habe ich ein Problem. Wenn man etwas angezündet hat, brennt es zunächst mal, auch wenn das Feuer gleich wieder ausgehen sollte. Das Mädel versucht also nur, sich anzuzünden, aber es klappt nicht. Man hätte das vielleicht so beschreiben können, daß sie ein Streichholz anreißt (oder ein Feuerzeug an sich hält), aber nicht brennen kann. Vom Sinn her interpretiere ich das so, daß die "Hexe" für ihre Sünden brennen sollte und in Reue selbst zu diesem Mittel greift; aber sie brennt nicht, also zählen die Sünden der Jugend nicht schwer genug. Egal - ein Text, der bei mir nacharbeitet. Lieben Sonntagsgruß Ilka-M. |
22.11.2010, 21:08 | #3 |
Hey Herr Bullet,
Schick gemacht, hmh, wirklich wirklich. Erst dachte ich okay, mal sehen was die Wiederholungen in Abschnitt 1 anrichten (kamen ganz gewöhnungsbedürftig daher) aber irgendwie fetzten sie doch. Okay, fraglich ob "traurig" genau mit den Gefühlen des restlichen Textes korreliert, oder es melancholisch schon ausreichend trifft. Das Spiel mit Ich / Du und Wir, wobei niemand genauer unter die Lupe genommen wird, gefällt mir. Abschnitt 3 und dann den Übergang zur 4 mag ich am meisten. Mir gefällt die bildlastige Sprache, son' bisschen Bukowski like, aber nicht zu viel. "Klauen, Wahrheit und Weltmärkte" funktionieren gut. Zum Samurai im Titel kann ich keinen richtigen Bezug herstellen (außer vielleicht im Blick auf den Harakiri im letzten Teil...) Aber bei allem gefallen: Du trickst natürlich ein bisschen, Nachts in Richtung Westen fahren impliziert so starke Bilder, da kann man kaum noch was falsch machen, dann noch der Kuss - das ist schon mehr als die halbe Miete fürs Gefühlsbild, ohne dass du tief in die Trickkiste greifen musstest. Dafür stimmt das Ende. Nur überlege ich, ob die Doppelfrage am Ende nicht mindestens eine Frage zu viel ist, ich würde sogar darüber nachdenken, ob die letzten beiden Zeilen überhaupt einen / den richtigen Zweck erfüllen, so wie sie dastehen. Glasauge Bill |
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24.11.2010, 10:04 | #4 |
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Hi
@ Ilka, ich habe das Übergießen und Anzünden als Bild verstanden, nicht als reale Handlung. Vielleicht als Akt der Selbstzerstörung, als Flucht und Protest gegen die Welt aber auch gegen das LI. Jedoch verpufft die Wirkung...die große Geste nutzlos und läßt nur unlösbare Fragen zurück. Hexen hatte ich hier überhaupt nicht im Sinn, ist aber eine interessante Interpretation. Danke. @ Bill Lieber Bill. Ein bischen tricksen darf man doch, oder? Was den Titel betrifft, gebe ich dir Recht. "Samurai" ist vermutlich das falsche Wort. "Ronin" im Sinne von abtrünniger Samurai oder Gesetzloser/ aus der Gesellschaft Gefallener, wäre hier richtiger. Samurai klingt aber ein bischen pathetischer ...da steht ich drauf! Auch dir meinen Dank für deine Mühe und die Anregungen. ausgetrickst Bullet |
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