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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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04.10.2007, 20:05 | #1 |
untergrundhumor
nur noch selten
zersplittert ein müdes lächeln dein granitgesicht und die glanzlos erstarrten augen flüstern permanent bittere enttäuschung sturzbäche in deine wangen gemeißelt und spät in der nacht höre ich dein gehetztes lachen aus dem keller |
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04.10.2007, 20:52 | #2 |
Hi tug,
Dein Gedicht erinnert mich an eine Skulptur von Ernst Barlach. "Die lachende Alte." Das Lachen als letzter und tiefster Ausdruck der absoluten Hilflosigkeit. Ein Lachen bar jeder Hoffnung. Ein Menschen am Boden zerstört. So trifft mich dein Gedicht emotional. In S1 und S3 steht jeweils im V1 das Wörtchen nur. Das empfinde ich als einmal zu viel. Nicht nur, dass es beim Lesen sofort in die Augen sticht. Es wirkt auch ein wenig als hätte es Platzhalterfunktion. "flüstern permanent" Das ist nicht schön umschrieben. Permanent schmiegt sich m.E. nicht in die restliche Wortwahl ein. "flüstern von permanenter enttäuschung" Ein Vorschlag? Ein schönes Gedicht. Den Titel kann man, muß ihn aber nicht ironisch lesen. viele grüsse, tamiflu |
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04.10.2007, 21:11 | #3 |
hi t.,
schöner vorschlag, den ich mir ernsthaft durch den kopf gehen lassen werde. das "nur" erscheint mir nach deinem freundlichen hinweis nun auch etwas über zu sein, obwohl es in der ersten sowie in der dritten strophe durchaus seine berechtigung hat, aber da werde ich mir etwas einfallen lassen. danke für deine worte. tug |
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04.10.2007, 21:13 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Bukowski war ein grosser Mann
Und schön ist dein Gedicht, Zerquälte Seelen dann und wann Zeigen ihr Gesicht: Wie man sie auf der Strasse sieht, Aber nicht erkennt - Zwischen deinen Zeilen flieht Der Schleier, der uns trennt… |
05.10.2007, 13:17 | #5 | |
Gast
Beiträge: n/a
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RE: untergrundhumor
Zitat:
vorab will ich sagen, seit langen einmal wieder ein Gedicht, was mir wirklich sehr gut gefällt. Ich finde aber, dass der mittlere Teil etwas abweicht, es fehlt z.B. die Personifizierung, was es zum Rest des Gedichts etwas Allgemein erscheinen lässt. Auch liest es sich nicht so schön fließend wie die anderen Strophen. Das "wie" in S2 ist fast schon zu viel, da man eigentlich auch nicht davon ausgeht, dass sich jemand Sturzbäche auf die Wangen tätowiert. Was auch noch einen schönen Übergang zu der S1 geben würde, ist wenn in der S2 das "tätowiert" in "gemeiselt" geändert wird, da dies schön zu "granitgesicht" passt, ist aber Ansichtssache. ... sturzbäche in deine wangen gemeiselt ... Ansonsten wie schon erwähnt, gern gelesen. Gruß, dendelma |
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05.10.2007, 13:44 | #6 |
yes,
das ist es. würde deinen vorschlag gerne genauso übernehmen, wie du ihn geschrieben hast. "in die wangen gemeißelt" ist in der tat sehr schön formuliert. war gestern schon etwas unzufrieden mit dem "tätowiert", mir fehlten aber die passenden worte. ich übernehme es jetzt einfach mal mit vielem dank. grüße, tug |
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