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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 20.05.2007, 19:51   #1
Nicholas De Kant
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 20

Standard Auf der Jagd

Da flimmert ein Film an der Wand,
der die Zuschauer klein aussehen läßt,
die auf ihren Plätzen sitzten
und das ganze Drama konsummieren!

Schon bald müssen sie in ihr Leben zurück;
wenn der Held erstmal gestorben ist
fahren sie in ihre Büros.
Halten nur kurz irgendwo für einen Kaffee!

Irgendwo...
Wo die Folk-Sänger, Dichter und Stückeschreiber zusammenkommen,
um ihre Weisheit zu verteilen!
Oh, all ihr armen Redner!

Sie teilen ihren Schmerz in standatisierten Strophen!
Sie rezitieren ihre Trauer als wäre es irgendein Wettbewerb!
Falls es wirklich einer sein sollte,
glaube ich, dass ich ihn gewinne!

Alle meine Zuversicht bündelt sich,
als ich die letzten Verse verlese!
Die Goldmedallie glänzt,
und ich hänge sie mir um den Hals!

Ich verdiene sie!
Der König der Idioten!

Ich kenne ein Mädchen, dass jedesmal weint, wenn sie auf ihrer Geige spielt. Jede Note klingt so unglaublich rein! Jede Note bohrt sich tief in ihr Fleisch und tropft aus ihren Augen wieder heraus! Seit diesem Tag klingt alles andere wie eine Lüge!
Nicholas De Kant ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2007, 22:05   #2
Jeanny
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660

Standard RE: Auf der Jagd

Ich habe Menschen kennenlernen dürfen, die in sich Eins geworden
sind und andere damit quälen, verletzen, über all den Dingen stehen,
die ich be-g-reifen will und manchmal nicht kann...
Ich erlaube mir zu sagen,daß ich leise erahne, was du sagen willst...
Die Entfernung ist mitunter einfach zu groß.
Nicht verstehen bleibt zurück oder einfach nur Schmerz und heimlich
Sehnsucht.
Mit sich selbst EINS bleiben in Leichtigkeit und Freude...
Wer kriegt das im Heute schon noch hin.
Bin am üben und scheitere ständig an mir selbst.
Aber: Wir haben ja noch'n paar Leben...
Liebe Grüße Jeanny
Jeanny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.05.2007, 21:01   #3
Nicholas De Kant
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 20

Letztlich ist mein Protagonist auch hier ein gescheiterter... Nur das er um seine eigene Unzulänglichkeit weiss und sich über die amüsiert, die sich noch immer für unfehlbar oder unersätzlich halten.

Morrissey sagt: Entweder man wird zynisch; d.h. Künstler oder man bringt sich um!

So halte ich das auch!

fg nick
Nicholas De Kant ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2007, 09:29   #4
Clio
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 27

Meine Bewunderung!
Ich finde die Ambivalenz zu wissen ein Stückchen weiser zu sein als die anderen aber trotzdem genauso schwach und irrend wie sie ist hier schön geschrieben worden. Ich musste irgendwie an Reinhard Mey denken (das Lied "Gretel und Kasperle, Großmutter, Wachtmeister und Krokodil")
Wenn man Reinhard Mey verabscheut ( das tun einige )
dann ist das eine Beleidigung. So ist es nicht gemeint!

Liebe Grüße
Clio ist offline   Mit Zitat antworten
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