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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern. |
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10.02.2007, 19:56 | #1 |
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404
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Fluch des Gradwanderers
Wer nur auf dem Grad wandert, tritt auf der Stelle.
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12.02.2007, 11:07 | #2 |
Dabei seit: 12/2006
Ort: Freiberg (Sachsen)
Alter: 35
Beiträge: 223
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bist du schonmal auf einem grad gewandert? - auf nem gebirgsrücken so...
das letzte mal, als ich das getan habe hatte ich am abend nicht den eindruck als sei ich auf der stelle getreten... Wie also muss ich das verstehen? |
12.02.2007, 17:53 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 191
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Hi,
also ich denke mir das so. Der sogenannte "Grad" ist mit einer eindimensionalen Lienie gleichzusetzen. Bspw. die Gerade g. Wen ich mich nun auf dieser eindimensionalen Geraden bewege, dann trete ich ja immer nur auf eine Stelle. Einen X-Wert dem ein entsprechender Y-Wert zugeordnet werden kann. Beide zusammen geben ja dann den Punkt P(X/Y), welcher auf g liegt. Also wenn ich mich auf g bewege steht ich mit einem Bein immer auf einem Punkt, also auf einem null-dimensionalen Objekt. Was der tiefere Sinn dahinter sein soll verstehe ich auch nicht. Aber das war so meine erste Überlegung nachdem ich das gelesen hatte. MfG, H-erzlos |
12.02.2007, 19:16 | #4 |
Dabei seit: 12/2006
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Beiträge: 223
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*g* ein glück für uns, dass wir alles mathematisch ausdrücken können. Hoffentlich fangen wir nie an, Wegbeschreibungen in Vektoren anzugeben...
naja so im allgemeinen dachte ich das auch - bin ja nich ganz emotionslos - ich würd nur gern ne rechtfertigung des künstlers hören... |
12.02.2007, 22:00 | #5 |
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404
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Die folgt auf dem Fuße.
Der Aphorismus meint den gleichen "Grad", den auch mein Gedicht "Gradwanderer" meint. Es geht um den "schmalen Grad" zwischen zwei Extremen. Im "Gradwanderer" sind das die Extreme des Konventionellen, Etablierten und des Revolutionären, Rebellischen - optisch realisiert durch die zwei grundverschiedenen Strophenaufbauten, die durch die Zeile "Einsam nur, Gradwanderer", bildlich also durch eben jenen schmalen Grad getrennt sind. Wenn nun jemand, sei er Künstler oder was auch immer, sich allzeit nur auf diesem schmalen Grad bewegt, so macht er keinerlei Entwicklung durch. Er experimentiert genauso wenig, wie die Konventionalisten, und hat ähnlich wenig Massentauglichkeit, wie Rebellen. Da er aber nicht zu einem Extrem tendieren kann, ohne vom anderen nicht mehr anerkannt zu werden, wandelt er auf einem Grad dazwischen und kommt daher keinen Schritt voran, da seine Gedichte, Bilder, Songs oder was auch immer doch immer nur das gleiche sein werden: eine Gradwanderung. Danke für eure Kommentare und euer Interesse. Gruß, Werther |
12.02.2007, 22:44 | #6 |
Dabei seit: 12/2006
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Beiträge: 223
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ok.
jetzt verstehe ich das gedicht besser... was den 2. absatz betrifft - so dachte ich mir das schon. ok. danke |