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Theorie und Dichterlatein Ratschläge und theoretisches Wissen rund um das Schreiben.

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Alt 13.12.2006, 20:07   #1
Taurus
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 46

Standard Elektra - Brauche dringend eine helfende Hand

Nun gut, ich schreibe derweil an einem Drama, einer Tragödie, einer antiken Tragödie und wie ihr sicherlich aus der Überschrift entnehmen könnt handelt es sich um Elektra.
Ich stecke im 3 Akt fest, und ich gebe euch mal die Tragödie...Helft mir, ich brauche dringend eine helfende Hand,
Was ihr machen müsst, ganz einfach lest euch den Text erstmal bitte durch, dann sucht euch einen Charaktere aus und überlegt euch, wie dieser mit dem anderen wirklich agieren würde, am Ende wäre es schön eine Verbesserungsvorschlag für einen oder mehrere Dialogteile zu geben,
Wie schon gesagt es bricht mitten im dritten Akt ab (Huch hab ich ja gar nicht gesagt) aber trotzdem, danach geht es noch weiter, aber bis hier hin, wäre ich euch sicherlich für eure Hilfe dankbar...
Ich wäre sehr dankbar, wenn Elektra die Leidende im Stück bleibt...und nicht glücklich über den Verlust ihres Vaters ist...DANKE

PERSONEN bist hierher

Chrysomtheme - Schwester der Elektra
Klytaimnestra - Mutter der Elektra
Elektra - Prinzessin von Mykene
Agamemnon - alter König von Mykene - Vater von Elektra
Orest - Bruder der Elektra
Aigisthos - neuer König von Mykene - Vetter der Elektra - neuer Gatte der Klytaimnestra
Pylades - Vetter der Elektra, Gefährte von Orest
Chor der Mykener - besteht aus 13 PErsonen - sechs Frauen, sechs Männer und eine Chorführerin
Aufgeteilt in zwei Halbchöre mit je drei Frauen und drei Männern...


Prolog
Thronsaal des Palastes von Mykene
Personen: Agamemnon, , Klytaimnestra (wütend), später: Kassandra

Agamemnon:
Mein Haus, mein Land
Doch scheint mir du willst es anders?
Mein Weib – Klytaimnestra sage mir,
Sehe ich dort Hader,
welcher deine Stirn bedeckt?

Klytaimnestra:
Wenn es so wäre,
was folgte davon?

Agamemnon:
Weib, sage mir,
haderst du gegen mich?

Klytaimnestra:
Gegen dich und deine Beute aus Troja!

Agamemnon:
Du zürnst gegen Kassandra?
Was bist du mir fremd geworden
Ist es Eifersucht die dich löst

Klytaimnestra:
Nein, der Zorn der Tage, den – Du
Nachdem verlassen hast das Land der Griechen
Schenktest mir alleine.
Mir kommt es vor, als wäre es gestern, beinahe so
Als wäre nur ein Sonnenlauf her,
Stolz kamst du mir entgegen
Mit einer prächtigen Elchkuh in den Armen,
Durch einen gezielten Pfeil erschossen,
Von deinem eigenen Bogen aus.

Agamemnon:
Und wahrlich es war ein prächtiges Tier.

Klytaimnestra:
So prächtig das du es einfach erlegt hast?
Im Hain der Artemis?
Ein heiliges Tier hast du erlegt,
ohne ein Opfer zu bringen,
Nein rühmtest du dich nicht,
Du seiest im Vergleich zu Artemis der bessere Schütze?
Es war eindeutig,
natürlich musstest du mit der Ungunst der Götter rechnen.
Aber erst hoffen, dass der Krieg gegen Troja vorher geführt wird.

Agamemnon:
Keiner konnte wissen, dass…

Klytaimnestra:
Das Artemis dir den Wind ungünstig stellt,
so dass dein eigenes Segel dich immer an die Ufer derselben Lande treibt
Das nicht nur Mykene davon betroffen war,
sondern ganz Hellas?
Nein, der Mann den ich geheiratet hatte,
ach was sag ich, den ich zur Vermählung aufgedrängt bekam,
der ist ein Stümper, ein Nichtsnutz,
kein Visionär, sondern ein Spatzenhirn.

Agamemnon:
Nennst mich ein Spatzenhirn?
Was fällt dir ein vermaledeites Weib?
Die Unverschämtheit deines Wortlautes
Wirst du noch zu Spüren bekommen…

Klytaimnestra:
Dazu wirst du nicht mehr kommen.
Ich fordere Gerechtigkeit,
Opfern tatest du Mein Kind,
Mein eigenes Fleisch, nur für Deinen Krieg
Iphigenie hat sie geheißen,
Blondes, welliges Haar fiel ihr Strähne für Strähne vom Kopf
Meine Tochter, meine schönste Tochter
Ließest du im Flammenopfer sterben.
Weshalb – frage ich dich.

Agamemnon:
Der Krieg, hat man dir den nicht auch
Gestohlen die schönste Frau der Welt?
Helena von Sparta geraubt von Paris dem Verräter…
Wir mussten in den Krieg, was blieb uns anderes übrig?
Sage mir, hätte ich meine Tochter nicht geopfert,
wäre uns dann ein solcher Sieg gelungen-
Nein, wären wir überhaupt in Troja angekommen?
Bestimmt nicht – Entweder meine Tochter
Oder-

Klytaimnestra:
Oder-?
Vielleicht ein Kriegsgrund der anderen Stadtstaaten gegen
Mykene in den Krieg zu ziehen?

Agamemnon:
Du redest dummes Zeug, Weib!


Klytaimnestra:
Ich rede dummes Zeug?
Mir entfiel es, du warst nicht der jenige,
Der Nacht um Nacht die Schreie hörte
Die grauenvollen Schreie der brennenden Tochter

Agamemnon:
Sie stimmte ein,
Ihr Tod war gerecht,
Im Namen der Artemis!
Und Kalchas der Seher weissagte so,
nicht Ich

Klytaimnestra:
Nein du hast nicht entschieden,
Hast doch selbst keinen eigenen Willen
Es war deine Tochter –
Dein Fleisch und Blut –
Ich sage es dir noch einmal
Ich hörte Nacht um Nacht die Schreie
Und schlug mich um allein im Bett,
das ich mit einem Buhle höchstens teilte
Doch schweig Gatte-
Die Sorge um dich ist gestorben
Ich fühle keine Liebe, keine Stolz für dich
Nur Ekel und Abschaum
Hör zu-
Lassen wir Iphigenie, Iphigenie sein
Auch wenn die Flammen nicht einmal Asche
Von ihr Überließen!

(Klytaimnestra greift nach dem Schwert an des Agamemnons linker Seite und führt dieses gegen ihn)

Agamemnon:
Was soll das Frau?
Willst du mich Ermorden?
Sei gewiss die Eumeniden werden dich finden,
Schuld bleibt Schuld,
Die Rachegötter sind deiner Schuld bewusst

Klytaimnestra:
Nur zu schlecht, dass du deine Schuld nicht kanntest
Ein Leben deiner Familie,
Tausend Leben deines Volkes
Unzählige Leben von ganz Hellas…

(Sticht zu und tötet Agamemnon)

(Kassandra betritt den Raum und stürmt auf die Leiche)

Kassandra:
Was, was hast du getan?

Klytaimnestra:
Ich habe gerächt, was gerächt werden musste.

Kassandra:
Du unbarmherziges Weib, hat dein Mann nicht alles für dich getan!

Klytaimnestra:
Das sagt mir die Hure aus Troja,
Die meinen Mann verführte,
Die mein Volk verführte,
Das sagt mir die Hure von Mykene!

Kassandra:
Diese Worte sollst du büßen!

Klytaimnestra:
Doch du wirst du Buße nicht mehr erleben!

Kassandra:
Willst du mich töten?

Klytaimnestra:
Ehebruch ist grausam
Doch eine Strafe
Gerechtigkeit ist schön
Doch eine Tortur
Lassen wir die Klinge durch
Nemesis Hand führen
Strafende Gerechtigkeit
Für ein Wort
Ist es nun zu spät

(Klytaimnestra tötet Kassandra, welche auf den Leichnam des Agamemnon fällt)

Klytaimnestra (legt das Schwert auf den Leichenhaufen):
Wut und Rache
Verfolgen mich
Verläuten eine Zeit
Ohne Angst
Mir bleibt nichts übrig
Als es zu nehmen wie es ist
Der Tod war gerecht
Der Tod meiner Tochter Unrecht!

(Klytaimnestra ab)








Akt 1
Am Grab des Agamemnon
Anfangs: Elektra
Dann: Chrosymtheme Chor der Mykener, Chorführerin
Am Ende: Orest und Pylades

Elektra (weint):
Mein Leid ist groß
Mein Schmerz sitzt tief….
Kaum kann meine Seele streiten
Da merke ich, dass es zu spät ist
Er ist fort,
Mein Vater,
Mein König,
Und suche ich jetzt, Wort um Wort
Um zu erfahren
Wer hat ihn mir entrissen?
Niemand kann es mir sagen,
Ich schaue jede Nacht zu den Sternen
Doch kein Licht am Himmel
Spricht den Namen des Häschers
Ich suche überall die Spuren
Doch kein Korn der Weisheit
Sagt mir, wer ihn ermordet.
Ein grausamer Mord,
Mit seiner eigenen Klinge
Gerammt in den Bauch
Lag er da
In einer Lache aus Blut
Die Frau, Kassandra hat sie geheißen,
die er aus Troja sich mitnahm,
Ihr Körper leblos war geschunden vom selben Mörder
Auf dem erstochenen Vater meiner gelegen
Ich fühle den Schmerz
Ich spüre mein Herz hörte auf zu schlagen
In der Stunde des Todes von ihm.
Ich fühle den Schmerz
O, ihr Götter, warum habt ihr mich verlassen.
Tränen tropfen mir hernieder
Und ein See, ein Meer aus Tränen fühlt sich um dein Grab
Vater
Vater, sage mir,
Wer hat das getan.
Ich möchte Nemesis deinen Mörder bringen.
Als Opfer werde ich ihn auf dieses Grab legen
Erstochen, wie einst der für dessen dies hier errichtet.
Sage mir,
Oh Hader strömt mir empor
Sage mir,
Wer war es, der dich getötet?

(Chrosymtheme tritt auf)

Chrosymtheme:
Den Mörder willst du finden?
Eine törichte Aufgabe findest du nicht?
Denkst du er wird sich mir nichts dir nichts einfach auftauchen…
Seitdem Vater ermordet wurde sind nun schon 13 Monde her.
Der Meuchler wird schon nicht mehr in der Stadt weilen.
Oder denkst du er wäre so einfach im Palast aufgetreten und
Hätte einen König ermordet!
Wem würde so etwas nutzen?

Elektra:
Aigisthos!

Chrosymtheme:
Du hast doch Mutter gehört,
Sie liebt Aigisthos übers Herz hinaus…

Elektra:
Ach sag, aber warum ist dieser dann neuer König von Mykene,
Wenn doch Orest der Platz des Thrones zustünde?

Chrosymtheme:
Orest ist fort,
Fern im anderen Königsgeschlecht,
soll dort geschützt sein vorm Kriege,
Wenn Orest wiederkäme,
dann würde er seinen Anspruch gewiss geltend machen
Hör doch, wir wissen nicht viel von Orest,
Denkst du er ist ein besserer Herrscher als der jetzige ist?
Kanntest du Orest überhaupt, nein sag, woran erinnerst du dich?

Elektra:
Nicht viel,
Ein trübes Bild,
Ich war zu jung,
Viel zu jung, als er fort ging,
Doch, sein Haar, daran würde ich ihn erkennen.
Trotzdem sei es drum,
Ich kenne ihn zwar kaum, doch ist er mir genauso nah
Wie mein verstorbener Vater Agamemnon,
Und meine geopferte große Schwester
Wie du, meine einzige, die du mir geblieben unter meinen Geschwistern in diesem Haus
Und wie Mutter, die sich zeichnet durch den Stolz der Eitelkeit

Chrosymtheme:
Ach, Elektra…
Orest wird kommen, gewiss
Doch bis dahin, warten wir
Und was spricht dagegen, dass Aigisthos den Thron von Mykene besetzt hält?

Elektra:
Er quält das Volk!
Wichtigt seine Person….
Und befiehlt uns!

Chrosymtheme:
Er befiehlt dir?

Elektra:
Er würde mir befehlen,
Wenn Mutter nicht wäre!

Chrosymtheme:
Wie willst du das wissen?
Mutter war nie fort!

Elektra:
Mit seinen Blicken zieht er mich aus!
Mit seinen Taten verstümmelt er mich….
Und seine Träume, Chrosymtheme, ich merke doch
Das Er mich begehrt!
Wenn er könnte würde er mich heiraten,
doch er kann nicht, sonst wäre der Thron nicht seiner

Chrosymtheme:
Elektra, liebste Schwester,
beruhige dich
Vielleicht bildest du dir das nur ein?

Elektra:
Ich bilde mir das nur ein?
Chrosymtheme, klär mich auf,
Wenn du deine Hand über die Flamme
Einer Fackel hältst,
weißt du dann das sie dir schmerzt oder
Denkst du vielleicht du bildest dir das ein?
Ich Ekele mich vor ihm, habe Angst alleine mit ihm zu sein,
merkst du nicht wie ich mich vor ihm verstecke?
Aigisthos, ein Widerwärtiger in unserem Haus!

Chrosymtheme:
Gut, beruhige dich,
Fühl deinen Geist lebendig werden,

(Lärm aus dem Hintergrund);
(Auftritt des Chores der mykenischen Bürger)

Chor der Mykener:
Verlangt ist wert das Wort zu sagen
Durch die Stadtmauern traten zwei Neuankömmlinge.
Zum Haus der Könige wollten sie
Dem Palast einen Besuch abstatten,
Das sagten sie uns,
sprich, ihr königlichem Geschlechtes abstammend
Wollt ihr sie empfangen?

Chrosymtheme:
Wer mag das wohl sein, lasst sie eintreten!

Elektra:
Vielleicht kommt Orest ja?

Chrosymtheme:
Und wer mag der sein, den er mitgebracht?
Nein, ich glaube nicht das Orest kommt.

Chorführerin:
Die Töchter all von Agamemnons Blut
Zwei Fremde sind gekommen….

Chrosymtheme:
Wie heißen sie?
Nannten sie euch Namen?

Chor der Mykener:
Nein, doch von Fern reisten sie her!

Chrosymtheme:
Gut, bringt sie her.

(Orest und Pylades treten auf; der Chor der Mykener ab)

Chrosymtheme:
Wer seit ihr, und wo liegt euer anliegen?

Orest:
Von Fern kamen wir, Ich, Timon von Theben und mein Gefährte Archelaus, kommen im Namen der Thebaner um das Versterben des großen Agamemnons zu bedauern.
Unser Volk fühlt mit ihnen.
So legen wir Xiphos und Schild zu Füßen seines Grabes, damit er in Ruhe schlummert,
Das Elysium sei ihm gewiss.

(Orest legt sein Schwert und seinen Schild vor das Grab)

Chrosymtheme:
Mein Name ist Chrosymtheme, Tochter des Agamemnon,
Und das ist Elektra, Tochter des Agamemnon,
Wir danken euch, für euer Opfer,
Ein symbolischer Akt höchster Würde,
Kommt - seit unsere Gäste
Aigisthos wird nichts dagegen haben.
Seit willkommen.

Pylades:
Wir sind nicht nur wegen der Trauer gekommen
Eine Botschaft brachten wir mit.

Orest:
Es geht um Orest.

Elektra:
Um Orest, wird er kommen um den Thron zu Mykene zu besteigen?

Orest:
Ich muss es dem König selbst ausrichten.

Elektra:
Gut, zum Abendmahl wird euch genug Zeit dafür bleiben.
Gut, lasst uns gehen

(Elektra und Chrosymtheme verlassen die Bühne);
(Orest stellt sich vor das Grab seines Vaters)

Orest:
Zu welchen Mitteln mussten wir ergreifen, Pylades?

Pylades:
Welche Mittel meinst du, Orest?

Orest:
Fremde Namen mussten wir uns geben,
Fremde Orte unsere Heimat nennen.

Pylades:
So ist es nun einmal,
Du hast den Spruch des Apolls gehört,
Die Taten an deinem Vater gesühnt
Von junger Hand geschehen.
Der neue König erstand auf falschen Worten,
Lügen, die selbst er gestrickt.
Der Königin Stolz vergeht.
Der Wortlaut deiner soll verstummen, gleich sterben
Denn sonst wird er dich nicht empfangen

Orest:
Ein Orakelspruch seines Gleichen kein Zweiter.
Wort um Wort, jedoch dieser ist eindeutig
Aigisthos ist der Mörder meines Vaters,
Auf Lügen baute er auf,
In Wahrheit werde ich den Frevler sühnen

Pylades:
So lass uns gehen,
Es wird Zeit.

Orest:
Warte, Pylades;
Gib mir dein Schwert.

(Pylades gibt Orest sein Schwert)
(Orest schneidet sich eine Locke ab und legt sie auf des Vaters Grab)

Orest:
Von Taten wirst du uns fernbleiben,
Doch schweigsam sind wir nicht,
Ich lege dir mein hernieder
Du zeugtest mein durch dich.

Pylades:
Komm, gehen wir,
Sie warten bestimmt schon

(Elektra tritt auf)

Elektra:
Timon? Archelaus? Wo bleibt ihr nur?
Das Abendmahl ist schon angerichtet,
Wir wollen endlich eure Kunde hören,
Über meinen Bruder Orest

Orest:
Gut, Gut
Wir wollten ihm nur die letzte Ehre erweisen
Was das Leben einem nimmt,
Kann der Horizont nicht vergeben
Von Theben
Bis Makedonien
Von Antiochia
Und Babylon
Bis nach Tauries
Dort überall kannte man die Taten eures Vaters
Ja - Ein großer Herrscher
Mächtig - Und sein Tod ungerechtfertigt

Elektra:
Kommt, lasst uns speisen gehen
Fremder!
(alle ab)

Akt 2
Im Thronsaal des Palastes von Mykene
Gedeckte Tafel
Personen: Aigisthos und Klytaimnestra
Später: Chrosymtheme, Elektra, Orest und Pylades

(Aigisthos sitzt an der Stirnseite einer gedeckten Tafel für sechs Personen Klytaimnestra neben ihm)

Aigisthos:
Das Leben dreht am Rad des Glückes!
Meist jedoch unverhofft, schenkt man sich zu viel Gunst,
Nicht war, Klytaimnestra?

Klytaimnestra:
Aigisthos, natürlich,
Was ist es für ein spielerisches Leben?

Aigisthos:
Ich habe gehört, wir haben Besuch?

Klytaimnestra:
Mir kam es auch so vor,
ein Bote aus der Stadt Theben!

Aigisthos:
Aus Theben?
Was diese wohl wollen?

Klytaimnestra:
Mir wurde erzählt,
sie haben dem Agamemnon geopfert!

Aigisthos:
Erst vor acht Monaten
Opferte eine Gruppe von Pilgern aus Theben
An Agamemnons Grab.
Sie scheinen wahrlich von diesem König besessen!

Klytaimnestra:
Nein, mein Liebster,
Sie opferten nur an seinem Grab
Der Grund ihres Auftretens war ein anderer.

Aigisthos:
Welcher soll das den gewesen sein?

Klytaimnestra:
Ich weiß es doch auch noch nicht, Ihre Botschaft bleibt still

(Elektra, Chrosymtheme, Orest und Pylades betreten den Raum)

Elektra:
Mutter, Aigisthos, dies sind Timon aus Theben und Archelaus.

Chrosymtheme:
Sie kamen dem König eine Botschaft zu übermitteln.

Aigisthos:
Aaah, tretet vor
Fremde,
doch zuerst lasst euch zu einem Mahl einladen.

Orest:
Vielen Dank,
Wir wissen eure Gastfreundschaft zu schätzen.

(Orest, Elektra, Chrosymtheme und Pylades setzen sich an die Tafel)

Aigisthos:
Sagt, Timon, aus welchem Hause stammt ihr, eure Kleidung ist nicht wie des Bürgers gleich?
Aber vom Königsgeschlecht stammt ihr weiß Gott nicht ab.
Ich wüsste sonst ja davon.

Orest:
Das stimmt,
ich stamme von einem adligen Händler ab
Er kauft und verkauft Güter,

Aigisthos:
Öl und Wein?

Orest:
Tuch und Gewürze!

Aigisthos:
Dann stammt ihr aus einer sehr gehobenen Gesellschaft,
Ohne Zweifel, ein hoher Besuch

Klytaimnestra:
Sie opferten meinen vergangenen Gatten?
Er Ruhe in Frieden!

Orest:
Ja sehr wohl,
dem großen Agamemnon
Der Hellas gebracht an des Sieges über Troja

Klytaimnestra:
Gewiss, verehren sie ihn?

Orest:
Nun gut,
Ein gewisses Interesse hat seine Person schon geweckt.

Pylades:
Aber auch seine Taktiken waren ohne Zweifel vorbildlich.

Klytaimnestra:
Schade dass er es nicht hören kann,
Vom Styx gefangne wird er jedoch schon im Elysium sein…
Der Insel der Glückseligen…
Als Held unter Helden.
Wissen sie, Timon, sie erinnern mich ein wenig an ihn,
Die Gesichtszüge,
Ja sogar die Farbe ihrer Augen,
Aber kommen wir zur Botschaft,
Was sollen sie ausrichten?

Orest:
Verstorben…
Der Sohn des Agamemnon ist verstorben.

(Elektra, Chrosymtheme und Klytaimnestra sind entsetzt; Aigisthos spielt dies nur)

Klytaimnestra:
Mein Sohn,
Mein eigener Sohn,
Verstorben

Aigisthos:
Eine schwere Nachricht.
Schwer und Bindend.
In Trauer wir alle sind
Wie geschah es, dass er starb?

Orest:
Orest, er starb den Flammentod
Als Held stürzte er sich in brennenden Balken
Eines thebanischen Hauses,
Zu retten eine Frau und deren Kinder
Gesuchte er,
Doch weder diese noch der Sohn sind entkommen
Nichts ist übrig geblieben,
Außer Staub und Asche,
Kein Knochensplitter
Nichts….

(Elektra beginnt zu schluchzen)

Klytaimnestra:
Erst starb Iphigenie in den Flammen und nun Orest

Aigisthos:
Doch beruhige dich meine Frau
Wir werden einen neuen Sohn zeugen

(Elektra verlässt wütend und trauernd den Raum)

Chrosymtheme:
Ich werde ihr gleich nachgehen,
um zu sehen, was treibt,
Ihre Trauer muss schrecklich sein…
Ich fühle selbst wie mein Herz blutet.

Pylades:
Ein großer Mann ist verstorben
Orest war wahrlich ein großer Mann

Klytaimnestra:
Ja, er war ein großer Mann

Aigisthos:
Eine tragische Nachricht,
die uns ereilt.
Ein schlimmes Leben
In letzter Zeit
Lasst uns Trauernd Schweigen
Doch Chrosymtheme,
sie nach deiner Schwester!

(Chrosymtheme ab)

---> Anfang des dritten Akt kommt gleich
Taurus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2006, 20:55   #2
Taurus
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 46

Akt 3
Am Grab des Agamemnon
Personen: Elektra
Später: Chorführerin, Chor der Mykener und Chrosymtheme

Elektra:
Nein,
Tragisch scheint das Ende,
Will mein Leben denn immer nur Tragischer sein?
Leid,
Scheint meine eigene Sprache zu werden,
Oh, Vater,
Warum du, warum musstest du sterben?
Leid,
Mein Herz, längst ist es von Schmerzen durchdrungen,
Wie schmerzvoll, sage mir
Wie grauenvoll, sprich zu mir
Wie launenvoll, erzähle mir
Wie sinnlos ist das Leben?
Vater, Oh Vater,
warum weilt deine Seele nicht mehr unter den unseren
Sage mir,
Was soll noch werden?
Leidiges Leben,
Leidiges Leben
Ohne Sinn bleibt es mir
Träge, Stumpf, Erbarmungslos
So stehe ich nun vor den Scherben meiner Existenz
Bleibt nur zu warten,
Auf den Tag, an dem ich nicht mehr bin
Zerrissen ist meine Seele
Übrig blieben nur die toten Federn meines Geistes
Nichts als tote Federn-
Ein Alptraum ist mir geblieben
Ein leidiger Alptraum
In einer Welt soll ich leben,
ohne Vater, ohne Bruder
Mein König ein Tyrann,
Der mich begehrt um jeden Preis,
Mir bleibt nichts übrig,
zu sterben, zu schweigen oder zu gehen…
Wenn nur ein Zeichen wäre,
Das mir die Zukunft in naher Zeit
Deutet,
Erklärt,
Erschafft,
Nein, die Götter haben mich verlassen…
Verlassen all, Verlassen ewig
Entrissen mir den Vater, den Bruder
Selen, du Mondgöttin, warum brachtest du ihnen den Tod?

Chorführerin:
Die Göttin antwortet dir nicht!

Elektra:
Ein kleiner Preis der Erhabenheit,
Sie hat mir alles entrissen,
sie sollte mir antworten…

Chorführerin:
Selen, sie bringt dir den Tod,
Dann wirst du sie sehen
Vorher nicht,
Und nachher nicht,
Doch sprich,
was liegt dir auf dem Herzen?

Elektra:
Orest, der Bruder meiner Seele,
Er ist Tod…

Chorführerin:
Nein, die Qual umgeht die alte Stunde!
Was soll den nun doch noch geschehen,
Vom Thronfolger in dieser Kunde
Konnt’ sich der Atem wohl verwehen?
Oh tragisch,
was bleibt ist Schmerz,
Trügerischer Schmerz,
Launischer Schmerz,
Das Volk wird hungern,
Weiter wird es schuften unter der Hand des Tyrannen
Mykener kommt her,
Stellt euch dem Grabe zu,
Ihr Volk von Mykene kommt, zum alten König

(Chor tritt auf)

Erster Halbchor der Mykener:
Was sagt- die Frau des Volkes – da
Was sagt- die Frau des Volkes da
Oh, sprich mit wahrer Tugend uns
Erzähl uns doch was da geschah
Erzähl uns doch was da - Geschah

Chorführerin:
Volk von Mykene,
Die Götter kamen uns nicht nach
Volk von Mykene,
Es blieb uns nur der jetz’ge Tag
Was war geschehen,
Wer hat es verdient
Wir sind die Schuldigen
Die von einem Tyrannen werden versklavt,
bis zum Tag unseres Todes

Zweiter Halbchor der Mykener:
Ach sprich, du Weib
Erzähl uns doch,
Was ist geschehen,
Was war nur los,
Sag holdes Weib,
Erzähl uns doch.

Chorführerin:
Der Tod übermannte ihn
Sprich dir doch das Herzens aus,
Das Feuer züngelte seinen Leib
Und zog ihn hinab ins finstre Reich
Sag – Was haltet ihr davon
Sprich – Was macht die Welt euch stumm?

Weiblicher Teil der Mykener:
Ach sag, doch nun endlich was
Wer ist gestorben,
Wer biss ins Gras?

Männlicher Teil der Mykener:
Sag uns du Frau,
Was spielst du hier
Geduld sag ich,
Verschwenden wir...

(Elektra geht dazwischen)

Elektra:
Orest, mein Bruder meine Seele
Verschluckt vom Flammenmeer,
In Heldentat hatte er gezückt sein Schwert
Um zu retten einer Familie Leben,
Doch weder die Familie,
Noch mein Bruder
Ja selbst die Flammen
Haben es nicht überlebt.
Er ist tot
Sein Geist Ruhe friedlich
Und Aigisthos lebt.
Mir tut es um euch Leid,
Volk von Mykene,
Es tut mir um euch Leid!

(Chorführerin tröstet Elektra)

Chorführerin:
Nein, du bist die Gepeinigte
Musst jeden Tag mit ihm aushalten
Uns kamen die Gerüchte zu Ohren,
ER, der König, begehre euch,
Nein die Ode ist noch nicht geschrieben,
Er wird die Schuld tragen
Am Ende trägt er die Schuld…
Aber nun kommt,
Ihr Bürger von Mykene,
Kommt, wir gehen in den Tempel,
Zu Retten unseren Leib vor dem Tyrann,
Wir gehen in den Tempel
Und werden den Göttern ein Opfer bringen
Vielleicht erhören sie unser Flehen
Und erlösen uns,
von dem Taten des Schwertes gegen das Volk
Von dem König der seine Worte
Gegen sein Volk führte….

(Chorführerin und Chor ab)

Elektra:
Das Volk, es kam in kurzer Zeit,
Hergeeilt um mich zu trösten,
Was wollen sie mir geben?
Nichts,
Zu viel,
Zu wenig,
Ich spüre nur die Ferne meines Herzens,
Wie sie ist bei meinen Bruder
Ja,
Ich denke beinahe,
Er wäre gar nicht verstorben…
Beinahe so, als wäre die Welt des König
Der Nemesis geweiht.
[...]
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