Sommergewitter

[lichtelbin]

Das Sommergewitter

Türme erbosten Gewölks
starren mir vom Himmel entgegen.
Dunkellila und Grau,
wie das Gefieder der Stadttauben,
die mir, jetzt, wo sie verschwunden,
plötzlich fehlen.

Der Wind bläst
mir ins Gesicht,
will mir sagen, dass mein
Weg bedrohlich ist.
Zu bedrohlich für mich,
denkt er
und will mich bremsen.

Ich liebe seine Mühen,
seine starke Faust, die
mich zurückschlagen will,
doch das Unwetter erwartet mich,
ich kann ihm nicht davonlaufen.
Nicht jetzt.

Dort, irgendwo,
wo der Regen bereits die Sicht
verschleiert, ist unser Haus.
Ich habe das Gefühl, zu spät
zu einer Schlacht zu kommen.
Eine Schlacht, die sich vor mir aufbäumt,
mit gräulichem Gedonner.

Doch als ich es erreiche,
scheint die Sonne schon wieder.
Ich war zu spät.
Habe nichts abbekommen.
Fühle mich als Verräter.
Dabei war es doch nur
ein Sommergewitter.


bin mir nicht sicher. ob es vielleicht für ein gedicht zu erzählerisch ist... aber da ich ja immer nur einzelne eindrücke schilldere, dachte ich, es geht vielleicht doch

engelsgruß, lichtel