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Alt 29.05.2006, 16:12   #1
sohar
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 30


Standard Teerbluter

Schwarze Augen, pechschwarze Augen,
nur das Glimmen der Sonne scheint sie zu bewegen,
eine Krücke der Text,
glatt und aschfahl die Haut,
ausgelaugt, ausgemergelt der Körper,
irgendwie ein Asket,
er sitzt in seiner Ecke und versucht sich die Mischung zwischen Teer und Blut von seinem Körper zu wischen,
sein Körper scheint sich auflösen zu wollen,
er verkriecht sich tiefer in seinem dunklen Unterschlupf,
in der Hoffnung, niemand würde erkennen, dass er keine normal menschliche Erscheinung ist,
er braucht zu Essen,
er braucht einen Funken Liebe,
nur einen Bissen,
damit seine Zersetzung aufhört,
doch wer, wenn er ehrlich ist, wird sich schon in sein Dunkel verirren,
und selbst wenn, dann hätte er nur eine weitere Seele in die Dunkelheit geführt,
aber damit wollte er aufhören, selbst wenn es führ ihn in seinem Zersetzungszustand den Tod bedeuten sollte,
er gibt das Spiel der Bedingungen auf,
er will nicht mehr ficken um seine Art zu erhalten,
nur ein Sternenkind kann ihm helfen,
jene, die erhaben sind über Licht und Dunkelheit,
jene, die immer Liebe geben,
er sieht sie nachts, zurückgezogen in seiner Ecke am Himmel stehen und ihm kommen oft die Tränen, weil er weiß, er wird sie nie erreichen, denn er wurde in Teer und Blut geboren,
er betet um Liebe, denn er hat nicht mehr lange,
sein Körper zerfließt langsam, wie warmes Wachs, schwarz-rot glitzernd,
bald ist es vorbei,
er hat die Rechnung seiner Existenz bezahlt,
Staub zu Staub, Teer zu Teer, Blut zu Blut,
Liebe hat er nicht bekommen obwohl er nur dafür lebte,
er und seine Existenz flossen dahin,
mit als letztes zersetzten sich wohl seine schwarzen Augen und dicke Tränen aus Teer kullerten über sein fahles Antlitz,
aus der Ecke rann ein dickflüssiges schwarz-rotes Rinnsal und bewegte sich auf den nächstbesten Kanal zu,
die vorbeigehenden Menschen wurden darauf aufmerksam,
doch alle die näher hinschauten erkannten nur eine schwarzschimmernde Pfütze in die man besser nicht mit den Schuhen treten sollte um sie nicht zu versauen,
ihn gab es ncht mehr und die letzte Spur, seine Pfütze, schaffte es natürlich auch nicht, der Welt nur einen Funken Liebe abzuringen...
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