Verloren in "gedichteforen"

[Libelle]

Da dachte ich, geh mal zu "gedichteforen.de" und schau,
was dort so passiert, dachte ich, und machte es auch.
Ergebnis: Vier so genannte Moderatoren, einerseits pubertär,
andererseits dicht an der Senilität, machen dort den
dicken Max und drohen Teilnehmern mit irgendeinem
Regelwerk, Punkt 2.2.4. Mein kritische Abmerkung zu
dieser seltsamen Bürokratie wanderte in eine so genannte
Ablage. Die Moritatoren, grün zwischen den Zehen, aber
das mit Anspruch, tanzen zwangsläufig ihren Kellertango
mit sich selbst.

Zu meinem neuen Einstieg ein Frühwerk "Statt Einzelbettlyrik".

Ich brauche keine Lyrikworte
vom tränenschweren Blaumond-Tann.
Ich brauche eine Sahnetorte,
in die ich blind versinken kann.

Ich will wie eine fette Made
durchwandern jede süße Schicht.
Und treffe ich auf Schokolade,
ist sie ein großes Sinngedicht.

Gelingt es mir, tief einzudringen
bis runter auf den Mürbegrund,
so ist mir, als ob Reime klingen,
geschrieben wie für meinen Mund.

Und wird dann selbst der Tortenheber
ein Opfer meiner wilden Gier,
dann sage ich zu meiner Leber:
„Die süßen Worte lob ich mir!“

[Mittelpunkt]

Hi Kumpel,

toll das du hier her gefunden hast.. ich hoffe es wird dir hier mehr gefallen.
wir lesen uns bestimmt. Dein Gedicht ist amüsant, schöne Reime EIne Frage interessiert du dich auch für die Metrik, vielleicht Sonett? Ich bin mich da am weiterbilden.

LLG

[Libelle]

Sonette habe ich schon einige Mal versucht. Hier zwei Beispiele aus einer
bösen 18-teiligen Serie:

Die Freuden eines alten Mannes VIII.

Wenn ich des Nachts in meinem Bette liege,
vergeblich wartend auf den dünnen Schlaf,
und wieder einmal wie ein Kartograph
die Wege meines Lebens überfliege,

und wenn ich schließlich in Venedig lande,
wo ich als Jüngling, arm an Deutscher Mark,
jedoch die Lenden wüstenkönigstark,
und raffiniert wie die Kanaille Grande

fast alle Mädchen in die Betten zerrte,
dann sehe ich im Alter eine Härte
und fühle mich bisweilen etwas abgeschlafft.

Doch denke ich an meine wilden Alten,
an ihre braunen Flecken und die Falten,
dann ist sie wieder da, die Manneskraft.


Die Freuden eines alten Mannes X.

Wenn ich beim Wein an meine Freunde denke,
die längst zu Bio-Müll geworden sind,
und dabei heule wie ein kleines Kind,
dem böse Großgeschwister die Geschenke,

die es so liebt, aus Lust gestohlen haben.
Und wenn der Wein die Trauer kultiviert,
weil er sie schlückchenweise potenziert,
dann falle ich in einen tiefen Graben

und frage mich beim nächsten Glaserheben,
warum, ihr Freunde, soll ich weiterleben
in dieser gnadenlosen Einsamkeit?

Doch liegt mein bester Todfreund in der Kiste
obwohl ich vor ihm darin liegen müsste,
dann glaube ich an die Gerechtigkeit.

[Mittelpunkt]

We-nn ich des Nacht-s in mein-em Bett-e lieg-e,
x X x X x X x X x X x X x

13 ? Also kein Alexandriner.

Wie gesagt ich kenne mich noch nicht so gut aus..

aber danke für diese Gedichte, ist eine gute Übung.

LG

redit.-. bin wieder etwas aus der Übung mit dem Lesen des Metrums..

[Libelle]

Die Metrik: x unbetonte Silbe, - betonte Silbe

x-x-x-x-x-x
x-x-x-x-x-
x-x-x-x-x-
x-x-x-x-x-x

x-x-x-x-x-x
x-x-x-x-x-
x-x-x-x-x-
x-x-x-x-x-x

x-x-x-x-x-x
x-x-x-x-x-x
x-x-x-x-x-

x-x-x-x-x-x
x-x-x-x-x-x
x-x-x-x-x-

Das deutsche Reimschema, es gibt auch andere. Ich nehme es mit dem zweimal abba auch nicht so genau.

abba – abba – ccd – eed