Der Partygänger bei Poetry.de

Pykniker · 07.01.2006, 17:18

Der Partygänger ist in eine Disco gegangen und sieht sich nun etwa unter achtzig oder neunzig Menschen in einer großen Halle. Er setzt sich auf einen Hocker. Während er an der Bar einen Cocktail bestellt, schaut er in die Menge, die Disco ist gut besucht. Er ist bemüht Bekannte herauszufinden, was ihm auch gelingt, aber er hat nicht die Absicht, zu ihnen zu gehen, denn da würden sie ihn bemerken und lächerlich finden.
Ein armseliger Mensch in einem zu großem Pulli und einer schmutzigen Jeans! Der Partygänger vergisst alles um sich und starrt in die Menge, die von bunten Lichtern umgeben ist. Er entdeckt, dass er niemanden kennt, der sich in einer ähnlich lächerlichen Situation befände.
Wenn er doch nur wie einer von diesen coolen Draufgängern wäre. Mit ihren schicken Mützen und goldenen Ketten, von denen die Mädchen nie genug bekommen können.
Während dieser Überlegung schlürft der Partygänger ununterbrochen an seinem Cocktail. Die anderen sind zu sehr beschäftigt, als dass ihnen an ihm etwas auffiele. Ein armseliger Mensch mit zu großem Pulli und einer schmutzigen Jeans! Ein armseliger Mensch! Ein entsetzlich armseliger Mensch!

Jetzt ist ihm als stürze er in diese Überlegung hinein, tief hinein und hinunter, in Sekundenschnelle und man hört Gelächter.
Als der Partygänger vom Hocker fliegt und über ihm, sich der Cocktail ergießt. Nun haben ihn die anderen bemerkt und bieten ihm Hilfe an. Auch der Partygänger beginnt zu lachen. Denn lächerlich ist nur der, der lächerliches tut.

Ra-Jah · 07.01.2006, 17:46

Nette Geschichte.

Zitat:

Wenn er doch nur wie einer von diesen coolen Draufgängern wäre. Mit ihren schicken Mützen und goldenen Ketten, von denen die Mädchen nie genug bekommen können.

Dämliche Prolls, Dumpfbacken-Girlies. Ich seh sie vor mir.
Gut geschrieben, Löwe.
Aber sein wie sie?
Nein, so weit würde ich nicht gehen

Askeron · 15.01.2006, 16:19

Ein netter kleiner Einblick in das alltägliche Nachtleben eines Außenseiters. Mit all den üblichen Stereotypen, die man nur zu gut kennt. Das Ende erinnerte mich ein bisschen an Forrest Gump. Alles in allem mag ich es. Nett und kurz, so wie es sein sollte.

07.01.2006, 17:18	#1
Pykniker Dabei seit: 01/2006 Beiträge: 11 Meine Geschichten	Der Partygänger Der Partygänger ist in eine Disco gegangen und sieht sich nun etwa unter achtzig oder neunzig Menschen in einer großen Halle. Er setzt sich auf einen Hocker. Während er an der Bar einen Cocktail bestellt, schaut er in die Menge, die Disco ist gut besucht. Er ist bemüht Bekannte herauszufinden, was ihm auch gelingt, aber er hat nicht die Absicht, zu ihnen zu gehen, denn da würden sie ihn bemerken und lächerlich finden. Ein armseliger Mensch in einem zu großem Pulli und einer schmutzigen Jeans! Der Partygänger vergisst alles um sich und starrt in die Menge, die von bunten Lichtern umgeben ist. Er entdeckt, dass er niemanden kennt, der sich in einer ähnlich lächerlichen Situation befände. Wenn er doch nur wie einer von diesen coolen Draufgängern wäre. Mit ihren schicken Mützen und goldenen Ketten, von denen die Mädchen nie genug bekommen können. Während dieser Überlegung schlürft der Partygänger ununterbrochen an seinem Cocktail. Die anderen sind zu sehr beschäftigt, als dass ihnen an ihm etwas auffiele. Ein armseliger Mensch mit zu großem Pulli und einer schmutzigen Jeans! Ein armseliger Mensch! Ein entsetzlich armseliger Mensch! Jetzt ist ihm als stürze er in diese Überlegung hinein, tief hinein und hinunter, in Sekundenschnelle und man hört Gelächter. Als der Partygänger vom Hocker fliegt und über ihm, sich der Cocktail ergießt. Nun haben ihn die anderen bemerkt und bieten ihm Hilfe an. Auch der Partygänger beginnt zu lachen. Denn lächerlich ist nur der, der lächerliches tut.

15.01.2006, 16:19	#3
Askeron Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 59 Meine Geschichten	Ein netter kleiner Einblick in das alltägliche Nachtleben eines Außenseiters. Mit all den üblichen Stereotypen, die man nur zu gut kennt. Das Ende erinnerte mich ein bisschen an Forrest Gump. Alles in allem mag ich es. Nett und kurz, so wie es sein sollte.