scheiterhaufen bei Poetry.de

Ayumi · 09.11.2009, 20:36

Sie rennt von ihrer Angst getrieben
Auf ihrem Rücken spürt sie die vielen Blicke kleben
Sie weiß das es blad vorbei ist, mit ihrem Leben.
Ihre Augen sie glitztern
Ihre Sicht sie schwindet
Ihre energie ist das einzige was sie noch ans Leben bindet.
sie läuft in den Wald und der Himmel wird rot
Da war der erste Mensch schon tot.

die Schattenzunge leckt ihr Gesicht
Ihre Lippen sie Bluten und sie zerren sie vors Gericht
Ihr Urteil ist schnell erdacht
sie soll brennen für ihre Taten sie soll sterben noch in dieser Nacht.
Ihr letzter Schrei und der Himmel wird rot
Und der zweite Mensch...auch er war tot.

die Menschen kommen alle um sie zu sehen
um endlich zu wissen das sie wird für immer gehen.
Ihre Lippen rot die Wangen blass
Das Gesicht vor lauter Tränen nass.
Ihr herz es klingt als ob es gleich zerspringt
Die Flammen sie lecken und der Himmel wird rot
bald ist auch sie tot.

Die Flammen lecken über ihr Gesicht ihre Schreie werden lauter.
ihr Leben erlischt sobald sie nur noch Asche ist.
Schmerzen soll sie leiden
für ihre Macht für ihre Taten,
Für ihre seltsam Gaben.
Das Feuer erstickt der Himmel wird rot.
Da war die Hexe tot.

Ilka-Maria · 09.11.2009, 21:47

Die Hexenverfolgung hätte ein interessantes Thema sein können, wenn es in diesem Gedicht nicht so oberflächlich und ungenau abgehandelt worden wäre. Ein wirkliches Bild der damaligen Geschehnisse wird nicht vermittelt, Gründe werden nicht genannt. Blutende Lippen? Das ist alles? Frauen und Männer, die der Hexerei überführt werden sollten, wurden tagelang schwer gefoltert ("hochnotpeinliche Befragung") und waren am Ende zu schwach, sich zu wehren, Tränen zu vergießen oder ihre Schuld weiterhin zu leugnen. Sie wurden auch nicht vor ein Gericht gezerrt, sondern vor die Inquisition, und zwar so oft, bis durch die Verhöre ihr Wille gebrochen war. Verbrannt wurden sie auch nicht wegen irgendwelcher Verbrechen ("Taten"), sondern um sie vom Teufel zu befreien und ihre Seele durch die Kraft des Feuers zu "reinigen". Natürlich waren das nur Vorwände - aber im 16., 17. und 18. Jahrhundert gab es immer noch genügend Geistliche und Stadtväter, die an diesen Mist tatsächlich geglaubt haben. Selbst danach gab es noch Verurteilungen von Hexen, wenn auch immer weniger.

Gruß
Ilka-M.

Ayumi · 10.11.2009, 20:17

ich wollte damit nichts geschichtliches darstellen.
war reine fantasie und nichts genaues was so hätte passieren können.
es bassiert auf einer meiner kurzgeschichten.
nicht auf historischen hintergründen.

Ilka-Maria · 10.11.2009, 21:29

Okay, das verstehe ich. Fantasy ist ja sowieso in den letzten Jahren große Mode. Ich habe z.B. auch schon solche Sachen wie "Eragon" oder "Lycidas" gelesen. An das Thema der "Hexenverfolgung" kann ich nicht so unbeschwert herangehen, weil ich mich in den 80er Jahren viel damit beschäftigt hatte und feststellen mußte, daß daran viele Mißverständnisse geknüft sind. Viele Menschen denken heute noch, dies sei ein Phänomen des Mittelalters gewesen, aber das stimmt nicht. Der Höhepunkt der Hexenverfolgung war im 16./17. Jahrhundert, also seit Beginn der Neuzeit, der Aufklärung und der Wissenschaften (!).

Aber Dein Gedicht hat mich inspiriert, mal wieder meine Literatur von damals hervorzukramen und mir ein paar Gedanken zu machen. Und dabei ist ein Gedicht herausgekommen, das ich vor kurzem hier eingestellt habe. Wenn es Dich interessiert:

https://www.poetry.de/showthread.php?p=89769#post89769

Es ist ein sehr vielschichtiges Thema, ebenso wie das Justizsystem im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit, ganz abgesehen von den barbarischen Bestrafungssystemen.

LG und noch einen schönen Abend
Ilka-M.

Ayumi · 12.11.2009, 20:39

in meinem gedicht geht es um eine berfolgungsszene in meiner Geschichte die man vllt nicht unbedingt verstehen kann wenn man sie nicht gelesen hat.
deswegen kann man da nichts historisch belegen.
außerdem waren das damals keine hexen.
Hier geht es um eine na gut...wie soll ich sagen richtige hexe die mit ihren magischen Fähigkeiten nicht umgehen kann.

Ilka-Maria · 12.11.2009, 22:27

Zitat:

hexe die mit ihren magischen Fähigkeiten nicht umgehen kann.

Jetzt verstehe ich es schon besser.

LG
Ilka-M.

09.11.2009, 20:36	#1
Ayumi Dabei seit: 10/2009 Ort: Ostfildern nähe stuttgart Alter: 31 Beiträge: 19 Meine Gedichte	scheiterhaufen Sie rennt von ihrer Angst getrieben Auf ihrem Rücken spürt sie die vielen Blicke kleben Sie weiß das es blad vorbei ist, mit ihrem Leben. Ihre Augen sie glitztern Ihre Sicht sie schwindet Ihre energie ist das einzige was sie noch ans Leben bindet. sie läuft in den Wald und der Himmel wird rot Da war der erste Mensch schon tot. die Schattenzunge leckt ihr Gesicht Ihre Lippen sie Bluten und sie zerren sie vors Gericht Ihr Urteil ist schnell erdacht sie soll brennen für ihre Taten sie soll sterben noch in dieser Nacht. Ihr letzter Schrei und der Himmel wird rot Und der zweite Mensch...auch er war tot. die Menschen kommen alle um sie zu sehen um endlich zu wissen das sie wird für immer gehen. Ihre Lippen rot die Wangen blass Das Gesicht vor lauter Tränen nass. Ihr herz es klingt als ob es gleich zerspringt Die Flammen sie lecken und der Himmel wird rot bald ist auch sie tot. Die Flammen lecken über ihr Gesicht ihre Schreie werden lauter. ihr Leben erlischt sobald sie nur noch Asche ist. Schmerzen soll sie leiden für ihre Macht für ihre Taten, Für ihre seltsam Gaben. Das Feuer erstickt der Himmel wird rot. Da war die Hexe tot.

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09.11.2009, 21:47	#2
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.103 Meine Gedichte Meine Favoriten	Die Hexenverfolgung hätte ein interessantes Thema sein können, wenn es in diesem Gedicht nicht so oberflächlich und ungenau abgehandelt worden wäre. Ein wirkliches Bild der damaligen Geschehnisse wird nicht vermittelt, Gründe werden nicht genannt. Blutende Lippen? Das ist alles? Frauen und Männer, die der Hexerei überführt werden sollten, wurden tagelang schwer gefoltert ("hochnotpeinliche Befragung") und waren am Ende zu schwach, sich zu wehren, Tränen zu vergießen oder ihre Schuld weiterhin zu leugnen. Sie wurden auch nicht vor ein Gericht gezerrt, sondern vor die Inquisition, und zwar so oft, bis durch die Verhöre ihr Wille gebrochen war. Verbrannt wurden sie auch nicht wegen irgendwelcher Verbrechen ("Taten"), sondern um sie vom Teufel zu befreien und ihre Seele durch die Kraft des Feuers zu "reinigen". Natürlich waren das nur Vorwände - aber im 16., 17. und 18. Jahrhundert gab es immer noch genügend Geistliche und Stadtväter, die an diesen Mist tatsächlich geglaubt haben. Selbst danach gab es noch Verurteilungen von Hexen, wenn auch immer weniger. Gruß Ilka-M.

10.11.2009, 20:17	#3
Ayumi Dabei seit: 10/2009 Ort: Ostfildern nähe stuttgart Alter: 31 Beiträge: 19 Meine Gedichte	ich wollte damit nichts geschichtliches darstellen. war reine fantasie und nichts genaues was so hätte passieren können. es bassiert auf einer meiner kurzgeschichten. nicht auf historischen hintergründen.

10.11.2009, 21:29	#4
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.103 Meine Gedichte Meine Favoriten	Okay, das verstehe ich. Fantasy ist ja sowieso in den letzten Jahren große Mode. Ich habe z.B. auch schon solche Sachen wie "Eragon" oder "Lycidas" gelesen. An das Thema der "Hexenverfolgung" kann ich nicht so unbeschwert herangehen, weil ich mich in den 80er Jahren viel damit beschäftigt hatte und feststellen mußte, daß daran viele Mißverständnisse geknüft sind. Viele Menschen denken heute noch, dies sei ein Phänomen des Mittelalters gewesen, aber das stimmt nicht. Der Höhepunkt der Hexenverfolgung war im 16./17. Jahrhundert, also seit Beginn der Neuzeit, der Aufklärung und der Wissenschaften (!). Aber Dein Gedicht hat mich inspiriert, mal wieder meine Literatur von damals hervorzukramen und mir ein paar Gedanken zu machen. Und dabei ist ein Gedicht herausgekommen, das ich vor kurzem hier eingestellt habe. Wenn es Dich interessiert: https://www.poetry.de/showthread.php?p=89769#post89769 Es ist ein sehr vielschichtiges Thema, ebenso wie das Justizsystem im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit, ganz abgesehen von den barbarischen Bestrafungssystemen. LG und noch einen schönen Abend Ilka-M.

12.11.2009, 20:39	#5
Ayumi Dabei seit: 10/2009 Ort: Ostfildern nähe stuttgart Alter: 31 Beiträge: 19 Meine Gedichte	in meinem gedicht geht es um eine berfolgungsszene in meiner Geschichte die man vllt nicht unbedingt verstehen kann wenn man sie nicht gelesen hat. deswegen kann man da nichts historisch belegen. außerdem waren das damals keine hexen. Hier geht es um eine na gut...wie soll ich sagen richtige hexe die mit ihren magischen Fähigkeiten nicht umgehen kann.