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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 11.02.2008, 00:07   #1
männlich j.j.remigi
 
Benutzerbild von j.j.remigi
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Luzern CH
Beiträge: 146

Standard weisses Reh

Eissterne legen sich über unser Schweigen.
Harsch bricht nicht mehr, trägt die gesamte Last.
In der Mitte der Nacht geht der Mond unter,
das letzte Glitzern - vorüber.

Atem wird schwer und fällt.
Unsere Kälte betäubt.
Deine Hüfte befriedigt noch meine Lenden,
lasse danach von dir ab.

Dann dein Wegdrehen,
auf das Notwendige reduziert:
wie ein weisses Reh stiehlst du dich lautlos davon
und hinterlässt keine Spur.
j.j.remigi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2008, 01:50   #2
männlich Ex Rivus
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 253

Standard RE: weisses Reh

hi, j.j.remigi!

nur unvollständige skizzen zu deinen zeilen

... "eissterne" bergen kälte, können am himmel hängen, in den bäumen, an tieren, menschen, auf böden. & über schweigen, das heißt auch das es irgendwie nicht funktioniert mit dem sprechen, das es die lippen eisbesternt, mit kälte zusammenpresst. oder sinnbildlich, dass emotionale kälte herrscht zwischen beispielsweise li & ld

"Harst" ... habe googeln müssen eine kampfschar, ein heerhaufen wird beschrieben ... aber du meinst sicherlich harsch, die oberste gefrorene schicht von schnee
somit trägt harscher schnee die gesamte last, das heißt, man sinkt nicht mehr ein ...

mit dem untergehen des mondes verliert die faszination der eisschneenacht ihr glitzern ... das bild verdüstert sich

"Atem wird schwer und fällt" ... also passieren schwerere atemzüge, die dann abflachen, als ob ein liebesakt? oder ein wärmeakt? vollzogen wird, aber selbst davon abgelassen wird?

"dann die drehung ... wie ein weißes reh stiehlst du dich lautlos davon und hinterlässt keine spuren" ... dazu assoziiere ich, dass das weisse reh vielleicht nur ein fiktive erscheinung war & der schweigedialog nur ein dialog zwischen einbem realen li und einem erdachten ld war ... liege ich da richtig?

hast du mit diesem gedicht die sehnsucht eines menschen nach nähe thematisieren wollen?

bezüglich des weisse rehes habe ich mich über google auch schlau gemacht & siehe da es gibt auch reale weiße rehe

ansonsten hätte ich vermutet, das es ein magisches tier symbolisiert

gruss. rivus
Ex Rivus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2008, 09:28   #3
männlich j.j.remigi
 
Benutzerbild von j.j.remigi
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Luzern CH
Beiträge: 146

Standard RE: weisses Reh

Lieber rivius

Herzlichen Dank für Deine Annährung. Zum Harst (in meinem Dialekt sagt man so) Bruchharst bildet sich, wenn die oberste Schneeschicht verreist. Habe den Text an Harsch angeglichen -> es sollen ihn ja alle verstehen können.
Atem wird schwer und fällt - damit meine ich, dass auch noch die letzte Wärme des Atems das Gegenüber nicht mehr erreicht. Nein, der Liebesakt war damit nicht gemeint, doch es hat mit Nähe und Wärme zu tun.

Das weisse Reh ist ein Bildhafter vergleich für das Gegenüber. Die Kälte der Beziehung sei real. Spuren hinterlässt man nur, wenn man gefunden werden will. Und das weisse Reh steht für "unschuld" und für "leise" Töne.

Wie du siehst, gelang Dir das Auflösen des Textes besonders am Anfang. Lies den Text so, dass er eine Beziehung beschreibt, die sich auflöst in in die keiner der beiden mehr investiert.
Das Gedicht ist eine Beschreibung eines Zustandes einer Beziehung ohne Vorwurf.

Mich würde vorallem interessieren, wie stimmig der Text für Dich dann wird und was Du daraus liest.

Herzlichen Dank

remigi

Übrigens, falls Du Lust hast, darfst Du ruhig den Text laut lesen und als Hördatei veröffentlichen. Mich interessiert, wie eine andere Person an den Text herangeht -> Höre ja immer nur mir beim Lesen meiner Texte zu.
j.j.remigi ist offline   Mit Zitat antworten
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