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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 05.07.2012, 07:00   #1
männlich otto
 
Dabei seit: 07/2012
Ort: Berlin
Alter: 86
Beiträge: 191

Standard Schaflied

Im Regenwein auf Flechtenwind
dämmert Verweil
dem Herbstekind
Und wird ihm Pfeil.

Die Krähe starrt am toten Baum
und zögert stumm,
schreit nur im Traum
dreh dich nicht um.

Die Worte gehen schweigend fremd,
bereiten vor
das Winterhemd,
steht nah bevor.

Der Moder unter diesem Stein
schläft im Geviert,
er wohnt allein,
wenn es passiert.

Begreife nicht, was bereift,
behalte fest,
was dich bestreift,
den Sommerrest.
otto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.07.2012, 16:54   #2
weiblich Ex-WUI
 
Dabei seit: 09/2018
Beiträge: 1.057

Du schreibst sehr interessante Gedichte.
Auch dieses hier ist gut.

Irre Grüße
Ex-WUI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.07.2012, 17:37   #3
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

was der text mit schafen zu tun hat wird uns klein otto bald erklären. wirr isser auf jeden fall.

und auch was jeder der folgenden neologs bedeutet:

Zitat:
Im Regenwein auf Flechtenwind
dämmert Verweil
dem Herbstekind
Und wird ihm Pfeil.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.07.2012, 19:08   #4
männlich otto
 
Dabei seit: 07/2012
Ort: Berlin
Alter: 86
Beiträge: 191

Standard Schaflied

Liebes Ralfchen!

Lyrik ist Lyrik ist Lyrik.
Im Gedicht wird die Schönheit im Unergründlichen der Gefühle bewahrt. Wer Erklärungen wünscht, der riskiert das Aufbrechen des Schatzkästleins der Seele,
und zerstört die Magie einer eigentlich unsäglichen Wahrheit. In der Lyrik verkünden Dichter immer geltende Wahrheiten mit unverständlichen Wörtern für solche, die keinerlei Empathie haben, die ewigen Zeitungsleser eben. Ansonsten wäre es Prosa.

Es bleibt bei Deiner persönlichen Interpretation was Dir gilt. Daran aber will ich nicht rühren, noch fragen. Es ginge ins Private. Es gibt jede Menge Reimer, die den Leser schnell mit Offensichtlichkeit auf eine zerbrechliche Eisdecke zerren, sodass sie schnell in Binsenwahrheiten ertrinken, und sich immer daran besaufen wollen. Lyrik ist keine Unterhaltung. Sie ist ein Angebot einander näher zu kommen. Lesen und immer wieder lesen, wie die Zaubersprüche von Merseburg. Wirksam werden sie in ihrer Magie nur den ihnen Verwandten, die selbst Zauberer sind.

In diesem Forum gibt es gute Gedichte, viel mehr aber solche, die immer wieder die gleichen Themata penetrieren, als wäre sie gefügige Liebesdienerinnen ihrer selbst, ihrer Traumata. Da werden ständig autobiographische Traumata beschrieben. Aber ich verstehe das Forum hier nicht als Therapieschuppen, sondern als Möglichkeit Lyrik vorzustellen. Ich hoffe, dass Du meinen Kommentar mit dem Witz von Hulahulavogel verstanden hast. Da findest Du eine komprimierte Antwort auf alle Deine Fragen in Sachen schreiben und kommentieren.

Gruß otto.
otto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2012, 15:18   #5
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von otto Beitrag anzeigen

Lyrik ist Lyrik ist Lyrik.
Im Gedicht wird die Schönheit im Unergründlichen der Gefühle bewahrt. Wer Erklärungen wünscht, der riskiert das Aufbrechen des Schatzkästleins der Seele,
und zerstört die Magie einer eigentlich unsäglichen Wahrheit. In der Lyrik verkünden Dichter immer geltende Wahrheiten mit unverständlichen Wörtern
Lieber otto,

nicht i m m e r.
Aber zum Glück sehr oft.
Auch eine Symbiose des Klaren mit dem Numinosen oder Verborgenen kann reizvoll sein.


LG!
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
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