Paris weint

[nimmilonely]

Paris weint

Sie überdeckt die Trauer mit dem Glanz der Lichter
und ihre Dichter singen mit dem Stil, der Bilder schafft.
Ihre Tristes verdeckt mit dem Glamour des Glanzes.
Als Ganzes kann sie Liebe so wie Einsamkeit verstehen.

Wenn Nebelschwaden wandern durch die Straßen.
Durch Gassen frönt der Klang des Weins beschwingt.
Die Frauen ihres Herzens sind Juwelen.
Zu ihnen möchte sich manch Reisender gesellen.
In dunkler Nacht, in der die Leichtigkeit der Sünde wacht.
Um zu genießen jeden schnellen Rausch.

Am morgen liegt sie ruhig und friedlich
und lieblich wird die Harmonie geweckt.
Sie überdeckt die Trauer mit dem Glanz der Lichter
und weint, trotz alldem in der Nacht.

[Ex-Schamanski]

Pas mal. Aber: der Glamour.
Es ist nicht einmal ein französisches Wort; die französischen Wörterbücher kennen es nicht.

Zur Etymologie:

glamour
1720, "magic, enchantment" (especially in phrase to cast the glamour ), a variant of Scot. gramarye "magic, enchantment, spell," alt. of Eng. grammar (q.v.) with a medieval sense of "any sort of scholarship, especially occult learning." Popularized by the writings of Sir Walter Scott (1771-1832). Sense of "magical beauty, alluring charm" first recorded 1840. Glamorous is 1882 (slang shortening glam first attested 1936); glamorize is 1936.

dictionary.com

[nimmilonely]

Danke, bei der Glamour hab ich auch lange überlegt, habe mich dann aber für "die" entschieden, klang für mich stimmiger.

[Ex-Odiumediae]

Und es heißt 'Tristesse'.

Aber einen schön schwermütigen Inhalt hast Du da komponiert.

[Ex-Schamanski]

Ich mußte beim Glamour selber nachschlagen. Fand ihn aber nicht (LEO und lingostudy). Erst eine Recherche in Englisch sorgte für Klarheit.

Ich hätte Glamour auch für ein französisches Wort gehalten.

[Thing]

Sie überdeckt die Trauer mit dem Glanz der Lichter
(wer ist hier s i e?)
und ihre Dichter singen mit dem Stil, der Bilder schafft.
Ihre Tristes verdeckt mit dem Glamour des Glanzes.
(warum nicht mit der Amour des Glanzes? Denn "Glämmer" und "Glanz" sind Synonyme)
Als Ganzes kann sie Liebe so wie Einsamkeit verstehen.

Wenn Nebelschwaden wandern durch die Straßen.
Durch Gassen frönt der Klang des Weins beschwingt.
("frönt" ? Warum nicht "tönt"? Man kann etwas frönen, aber so wie hier kappt das nicht)
Die Frauen ihres Herzens sind Juwelen.
Zu ihnen möchte sich manch Reisender gesellen.
In dunkler Nacht, in der die Leichtigkeit der Sünde wacht.
(Pleonasmus, und worüber wacht die Leichtigkeit? Oder soll das "wachbleiben/wach sein" gemeint sein?)
Um zu genießen jeden schnellen Rausch.

Am morgen liegt sie ruhig und friedlich
(Am Morgen.../ aber nur dann, wenn man nicht in die dunklen Ecken mit dem Auswurf schaut!)
und lieblich wird die Harmonie geweckt.
Sie überdeckt die Trauer mit dem Glanz der Lichter
(nochmals: Wer ist s i e ? Hier: Die Harmonie? - Da darf man aber nicht auf die ausgebrannten Autos gucken!)
und weint, trotz alldem in der Nacht.
(und weint, trotz alldem, in der Nacht / ...oder weint sie trotz alldem, was in der Nacht geschah?)


Mir gefällt das Gedicht, es verströmt eine gewisse Melancholie.
Obwohl ich Paris ganz anders in Erinnerung habe.
Meine Vorbehalte gelten in erster Linie den Formulierungen.


Thing

[Ilka-Maria]

Ich kann damit nichts anfangen. Ich war schon mehrmals in Paris und habe ein ganz anderes Bild von dieser Stadt. Berlin hätte mehr Grund zu weinen.

[nimmilonely]

Vielen Dank für die Kommentare.

@ Thing:

Sie ist Paris, die Stadt Paris.


Die Leichtigkeit Wacht über das, was in den Nächten geschieht.
Wachen im Sinne von kontrollieren, beherrschen. Es ist eher ein aktives Wachen.


Da hier manche andeuten, dass sie Paris anders in Erinnerung haben, muss ich dazu sagen, dass ich nur einmal dort war, und vielleicht einen nicht ganz objektiven Eindruck von der Stadt habe.