Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 24.11.2023, 23:48   #1
weiblich Melina Marie
 
Dabei seit: 08/2023
Beiträge: 19

Standard Raub

Plötzlich war so alles,
was ich zu sagen pflegte,
und zu fühlen mochte,

nur ein Traum gewesen,
um welchen ich beraubt,
und mein Herz geplündert wurd'.

Wenn ich mich entsinn',
kam der letzte Schrei
soeben aus mei'm Hals.

Und doch war dieser Ort,
sowie dieser Traum,
fünf Millionen Meilen
weit von mir entfernt.
Melina Marie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 07:58   #2
weiblich Tabula Rasa
gesperrt
 
Dabei seit: 07/2023
Beiträge: 39

Hallo Melina Marie,
deine fünf Millionen Meilen erinnern mich an die deutsche Außenministerin und ihre hunderttausende Kilometer entfernten Länder.
Warum immer so übertreiben, unendlich weit entfernt hätte doch auch gereicht.
Aber dein Gedicht mag ich, etwas mystisch wird das ausgesprochen was dennoch verborgen bleibt. Und so endgültig. "Der letzte Schrei" - danach kann nichts mehr kommen...

Mir wurde empfohlen solche Sachen wie entsinn', meim' nicht zu verwenden. Ich würde dir das auch empfehlen.
Tabula Rasa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 08:30   #3
weiblich Melina Marie
 
Dabei seit: 08/2023
Beiträge: 19

Standard Hallo

Danke für dein Feedback.
,,Fünf Millionen Meilen" stand vorher eigentlich in Verbindung mit "5 Minuten her". Dann habe ich das Gedicht aber nochmals umgeschrieben. Ich verstehe zwar nicht, warum du das mit Politik assoziierst, aber sei es drum.
Bei dem Thema Apokope streiten sich wahrscheinlich die Geister
LG
Melina Marie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 09:46   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.106

Zitat:
Zitat von Melina Marie Beitrag anzeigen
Bei dem Thema Apokope streiten sich wahrscheinlich die Geister
Mit Fachbegriffen kann man versuchen, Eindruck zu schinden, wobei es sich bei "mei'm" um eine Synkope handelt. Ein Apostrophenfriedhof macht einen Text trotzdem nicht attraktiv.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 13:26   #5
männlich XRayFusion
 
Dabei seit: 10/2015
Ort: Berlin
Beiträge: 122

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
wobei es sich bei "mei'm" um eine Synkope handelt
Zutreffend. Hier wurde ein Schuss, der nach hinten losging gehört und dokumentiert.

Bei dieser Form der Synkope muss der Leser auf der Hut sein, dies nicht als Auslöser zu begreifen für eine Synkope medizinischer Art.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Apostrophenfriedhof
Der "Apostrophenfriedhof" ist das resultierende Mahnmal aus der stattgehabten Entwicklung von Katastrophen aus Apostrophen. Dazwischen liegen lediglich Prokopen und Prothesen.

Aber auch dort wachsen gelegentlich Bäume des Lebens.
XRayFusion ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 13:39   #6
männlich XRayFusion
 
Dabei seit: 10/2015
Ort: Berlin
Beiträge: 122

Kurze Ketzerei (ich wurschtel nicht gerne in fremden Zeilen):

Plötzlich war alles so,
was ich zu sagen pflegte
und zu fühlen mochte,

nur ein Traum gewesen,
um welchen ich beraubt
und mein Herz geplündert.

So ich mich entsinne,
kam der letzte Schrei
aus meinem Hals.

Doch dieser Ort
und dieser Traum
von einer Zeit zu nächsten
waren fünf Millionen Meilen

w e i t


entfernt.

Geändert von XRayFusion (25.11.2023 um 22:22 Uhr)
XRayFusion ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 13:56   #7
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.106

Zitat:
Zitat von XRayFusion Beitrag anzeigen
Dazwischen liegen lediglich Prokopen und Prothesen.

Eine Prokope liegt nirgendwo dazwischen.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 19:49   #8
trivial
 
Dabei seit: 11/2023
Beiträge: 18

Wieder was gelernt, über Apokope, Synkope, dann darüber sinniert, wie man damit einen Eindruck schinden kann, kurz bei Wikipedia nachgeschaut, was die Wortherkunft von Schinden ist, etwas verstört wieder hierher zurück gekommen und mir das Gedicht mal durchgelesen. Etwas davon ging wirklich unter die Haut.
trivial ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 20:07   #9
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.106

Zitat:
Zitat von trivial Beitrag anzeigen
Wieder was gelernt, über Apokope, Synkope, dann darüber sinniert, wie man damit einen Eindruck schinden kann ...
Man hätte auch in simplem Deutsch darüber parlieren können.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 22:21   #10
männlich XRayFusion
 
Dabei seit: 10/2015
Ort: Berlin
Beiträge: 122

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Eine Prokope liegt nirgendwo dazwischen.
Tja, wohl doch, wenn man dies in einem zeitlichen Ablauf - so war es intendiert - abstrahieren kann und es nicht lediglich an der Stellung innerhalb eines Wortes statisch vermutend verortet. Ich verzichte aber auf jegliche Art von Lächlern an dieser Stelle.
XRayFusion ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2023, 22:30   #11
männlich XRayFusion
 
Dabei seit: 10/2015
Ort: Berlin
Beiträge: 122

Zitat:
Zitat von trivial Beitrag anzeigen
Wieder was gelernt, über Apokope, Synkope, dann darüber sinniert, wie man damit einen Eindruck schinden kann, kurz bei Wikipedia nachgeschaut, was die Wortherkunft von Schinden ist, etwas verstört wieder hierher zurück gekommen und mir das Gedicht mal durchgelesen. Etwas davon ging wirklich unter die Haut.
Hier wurden zwar zahlreiche Nebenschauplätze virtuell eröffnet (bedingt auch durch Missverständlichkeiten auf Basis allzu leichtfertiger kursiver Lesart), dies kann man genauso gut als Begleitfeuerwerk interpretieren.
Weil das Gedicht transdermal berührt, hat es mich zudem veranlasst, meinen lyrischen Filter darüber zu legen, um es sodann verändert zur gefälligen Kenntnisnahme zu republizieren.
XRayFusion ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2023, 01:32   #12
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.106

Zitat:
Zitat von XRayFusion Beitrag anzeigen
Tja, wohl doch, wenn man dies in einem zeitlichen Ablauf - so war es intendiert - abstrahieren kann und es nicht lediglich an der Stellung innerhalb eines Wortes statisch vermutend verortet. Ich verzichte aber auf jegliche Art von Lächlern an dieser Stelle.
Das ist Quatsch. Eine Prokope ist der Wegfall eines Lauts am Anfang eines Wortes, nicht innerhalb. Für mittig und hinten gibt es andere Fachbegriffe. Mit Statik und Vermutung hat das so wenig zu tun wie mit botox-gestützten "Lächlern".
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2023, 15:55   #13
weiblich Melina Marie
 
Dabei seit: 08/2023
Beiträge: 19

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Mit Fachbegriffen kann man versuchen, Eindruck zu schinden, wobei es sich bei "mei'm" um eine Synkope handelt. Ein Apostrophenfriedhof macht einen Text trotzdem nicht attraktiv.
Hallo,
ich habe keineswegs versucht, damit Eindruck zu schinden. Dann habe ich mich einfach nur geirrt.
Melina Marie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2023, 15:58   #14
weiblich Melina Marie
 
Dabei seit: 08/2023
Beiträge: 19

Zitat:
Zitat von XRayFusion Beitrag anzeigen
Kurze Ketzerei (ich wurschtel nicht gerne in fremden Zeilen):

Plötzlich war alles so,
was ich zu sagen pflegte
und zu fühlen mochte,

nur ein Traum gewesen,
um welchen ich beraubt
und mein Herz geplündert.

So ich mich entsinne,
kam der letzte Schrei
aus meinem Hals.

Doch dieser Ort
und dieser Traum
von einer Zeit zu nächsten
waren fünf Millionen Meilen

w e i t


entfernt.
Hallo,

dies klingt auch nicht schlecht. Interessant, andere Formulierungen hier zu nehmen.
Melina Marie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2023, 16:01   #15
weiblich Melina Marie
 
Dabei seit: 08/2023
Beiträge: 19

Zitat:
Zitat von trivial Beitrag anzeigen
Etwas davon ging wirklich unter die Haut.
Hallo trivial,

es freut mich, das zu hören. Nun wurde mein Interesse geweckt...Was genau (oder welch Zeile) ging denn dir unter die Haut?
Melina Marie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2023, 16:06   #16
weiblich Melina Marie
 
Dabei seit: 08/2023
Beiträge: 19

Zitat:
Zitat von XRayFusion Beitrag anzeigen
Weil das Gedicht transdermal berührt, hat es mich zudem veranlasst, meinen lyrischen Filter darüber zu legen, um es sodann verändert zur gefälligen Kenntnisnahme zu republizieren.
Hallo,

ich finde es gut, dass das Gedicht zu soetwas veranlasst.
Ich würde gerne verstehen, was du mit "transdermal" meinst, hab das im Bezug auf "berührt" noch nie so gehört
Melina Marie ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Raub

Stichworte
erinnerung, schmerz, trennung



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Der Raub der Sabinerinnen Georg C. Peter Humorvolles und Verborgenes 4 12.12.2022 19:47
Der Raub G.Neville Zeitgeschehen und Gesellschaft 0 04.03.2022 19:56
Raub Thing Liebe, Romantik und Leidenschaft 9 05.06.2012 11:55
Nichtig/der Raub turmfalke Sonstiges Gedichte und Experimentelles 5 06.09.2006 22:23


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.