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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 13.06.2005, 19:45   #1
demon17
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 85

Standard Sommernacht

So tot der Geist, so leer die Seele,
der Körper schwach, die Knochen schmerzen.
Der Wille schwand aus krankem Herzen.
Das Leben selbst verschnürt die Kehle.

Die Nacht ist lang kein Schlaf wird kommen.
Das Zimmer heiß, die Mücken summen,
kein Mittel bringt sie zum verstummen.
Der Schweiß ist längst zum Film geronnen.

Die Zunge klebt am Gaumen fest.
Das Bettuch feucht, schon fast durchnässt.
Die Flasche leer, im Magen schwappt ein schaler Rest,
Des Sommers Glut mich leiden lässt.
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Alt 13.06.2005, 20:45   #2
Ex Pilger
abgemeldet
 
Dabei seit: 02/2005
Beiträge: 63

Hammer wie du dichtst. gefällt mir voll gut! Pilger
Ex Pilger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2005, 17:25   #3
Don Carvalho
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 180

Hallo demon17,

bei Deinen Zeilen liegt mir ein nicht schlecht auf der Zunge, was Dir, um damit glücklich zu werden, vermutlich nicht ausreicht. Zu recht...

Zunächst einmal fällt es mir, um mit dem Positiven zu beginnen, schwer, mich Deinen Worten und dem Rhythmus Deines Gedichtes zu entziehen. Dies ist Dir ziemlich gut gelungen und das, obwohl Du ja nur so etwas scheinbar profanes wie eine heiße Sommernacht unschreibst.

Die erste Strophe ist jedoch von den folgenden inhaltlich weit entfernt. Natürlich kann dieser in Str. 1 beschriebene Zustand der Unzufriedenheit und des Schmerzes auch Grund für die Schlaflosigkeit sein, dennoch fehlt mir irgendwie eine Überleitung. Der Graben zwischen den Strophen ist mir zu groß...

Mit dem unreinen Reim in Str. 2 kann ich Leben, den Herz/Schmerz-Reim der Str. 1 finde ich dagegen unschön. Ich denke, dass Du eigentlich weit über der Verwendung derart ausgelutschter Reimpaare stehst, sie hier vorzufinden wundert mich ein wenig.

Den größten Faux-Pas leistest Du Dir aber meiner Meinung nach in Str. 3/ Z. 3. Durchweg findet sich ansonsten ein 4-hebiger Jambus, der Dein Gedicht gelungen vorantreibt. Aber kurz bevor man in die Zielgerade einbiegt wirfst Du das bisherige Metrum über den Haufen und präsentierst einen 7-hebigen Jambus... mich bringt das Lesen total raus! Ich sehe auch keinen inhaltlichen Grund für diese Abweichung, die diese Attacke auf den Lesefluss rechtfertigen würde. Und obwohl Du in der letzten Zeile zur alten Struktur zurückkehrst, bleibt ein fader Nachgeschmack.

Insgesamt sehr durchwachsen. Schade eigentlich, da Du meines Erachtens eine Menge verschenkst...

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