cholerisch

[la tristesse]

cholerisch

Aufgewühlt,

mit zerkratzter Seele

trübe Gedanken

im leblosen Dickkicht meiner selbst.

Was nützen Illusionen-

nur cholerische Striche

in einem vergilbten Brief

der in den Tiefen meiner Seele verrottet.

Über mir der gähnende Abgrund

um mich zähe Dunkelheit

nicht einmal mein gleisender Schrei

kann die Fassaden der Stille durchbrechen.

[Ex Darkskin]

Original von la tristesse

nicht einmal mein gleisender Schrei

kann die Fassaden der Stille durchbrechen.

Liebe la tristesse,
Dein Gedicht ist sehr bedrückend und von einer Intensität die einen frösteln lässt.
Ich verstehe nur den gleisenden Schrei nicht.
Ich habe gleisend noch nie gehört. Ich kenne nur gleissend, gleissendes Licht, meinst du das?

Ich bin kein Erbsenzähler, nur wenn ich was gut finde, möchte ich alles verstehen.

Illusionen, die in der Tiefe der Seele verrotten

Das sind Worte (für mich) wie Faustschläge.

Ich bin sehr beindruckt, dein Gedicht klingt lange in mir nach.

Darkskin

[la tristesse]

Hallo liebe Darkskin,

Danke für deine schönen Worte.

Grundsätzlich handelt "cholerisch" von der Hoffnungslosigkeit, die in einem wütend das stille Gefühl der Hoffnung (in Form jeglicher Illussion) erstickt und nur als seichte Erinnerung zurücklässt.
Ähnlich einem unerfüllten Wunsch den man einmal hatte, der im Herzen wehtut, wenn man sich daran erinnert.

Bei dem "gleisenden Schrei" hast du Recht, ist wirklich ein Schreibfehler 8o Gleissender Schrei- wie es eigentlich heißen müsste, eine Art verzweifelter Ausbruch aus der Traurigkeit, der aber misslingt und wieder in Mutlosigkeit und Einsamkeit endet; wenn man auf fast verbitterte Art und Weise versucht Boden zu fassen, aber eigentlich noch tiefer fällt.
Es gibt manchmal Zeiten in denen ich mich genau so fühle, aber ich bin im Allgemeinen eine etwas dramatische Seele

Liebe Grüße, hat mich sehr gefreut
tristesse