Straße des Lebens

[Isabel Seifried]

Die Straße des Lebens
scheint endlos und weit,
manche Straßen geht man einsam,
ab und an ein Stück zu zweit.

Mal hält ein Bus, dann steigt man ein,
und dann bleibt man eine Weile,
blickt aus dem Fenster Leben rein,
fährt man nochmal eine Meile.

Irgendwann ist´s Zeit zu gehen
und dann steigt man friedlich aus,
hofft noch auf ein Wiedersehen,
kennt den Weg nicht mehr nach Haus.

Und dann hält ein neuer Bus,
man steigt ein, fährt eine Meile,
und man bleibt, wenn man nicht muss,
und nicht nur aus Langeweile.

[Richard L.]

Hallo Isabel Seifried,
der Titel nimmt den Leser an die Hand und zieht ihn zu sehr bestimmten Bildern, die wir alle kennen. Die Metapher ist so alt wie die Menschheit, schon lange bevor es Straßen gab. Der damalige Mensch, der Wanderer, der Sucher -fest verankert ist es in den Genen- setzt Lebenszeit mit Weite, Sraße, Weg in einen Bezug. Da Kilometer sich hier nicht reimt, wählst Du Meile, das reimt sich auf Weile. Finde ich merkwürdig, unsere Sprache hat schon genug unter dem Anglizismus zu leiden.

Der Rest des Textes sagt: Wir fahren Bus, auch wenn wir die Zeit und Lust dazu haben; sinieren, lassen wirken und sehen. Der Text ist ok, verstehe mich nicht falsch, aber er gibt nicht viel her, da sehr handelsübliche Bilder gezeigt werden.

Findet U.