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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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03.05.2007, 21:18 | #1 |
Ewig
Ewig
Die Ewigkeit bleibt ewig nie Wie eine stumme Melodie Verschwiegen trübt sie Ein jeden von uns Den Gedanken nur vertreiben Nicht mehr lange hier zu bleiben Beliebig begräbt Sie uns unter sich Sie bringt uns Unheil, bringt uns Glück Ob tags, ob nachts, sie uns zerdrückt Die Qual strahlt mit dem Sonnenuntergang „Die Ewigkeit vergeht doch nie, Du siehst sie nur nicht“, sagten sie Einst blickte ich hoch Und sah sie fliegen Mit Adlern flog sie dort oben Flügel sich aus ihr erhoben Nun war sie doch fort Und ich hier allein… |
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03.05.2007, 21:55 | #2 | |
RE: Ewig
Zitat:
Ansonsten die Frage: Was will uns der Dichter damit sagen? Ewigkeit? Hmmmm... |
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03.05.2007, 22:01 | #3 |
RE: Ewig
man sagt auch "ein jeden" , da bin ich mir definitiv sicher
und was ich damit sagen möchte, das weiß ich, aber es veraten werde ich nicht, es interessiert mich eher, wie die leser es verstehen |
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03.05.2007, 22:05 | #4 | ||
RE: Ewig
Zitat:
Es ist doch Akkusativ? Wen trübt sie? EinEN jeden... Inhaltlich versteh ich den Satz auch net. Zitat:
Es klingt mir etwas pseudophilosophisch, das mit der Ewigkeit und so. |
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03.05.2007, 22:13 | #5 |
RE: Ewig
Also 1. : dieses " ein jeden" gibt es wirklich... und 2. : wenn es für dich pseudophilosophisch klingt, dann ...okay
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03.05.2007, 22:24 | #6 | |||||
Zitat:
Was das "Ein jeden" angeht hat Arno recht, muss Akkusativ sein, ansonsten: Ein jeder von uns als stehende Wendung, aber das funktioniert hier mit Sicherheit nicht. Ansonsten kriegst du von mir keinen Innovationspreis für die "stumme Melodie", das ist zwar noch geringfügig besser als die altbewährten stummen Schreie, aber auch nur ein wenig. Sucht neue Paradoxien! Formal scheint mir das Metrum nicht in Ordnung, ist aber, um ehrlich zu sein auch nicht mein Fachgebiet, wenn sich jemand an die Analyse machen möchte, bitte. Auffallend ist nur die erheblich geringere Silbenzahl der letzten beiden Verse und das stört beim Lesen ganz gewaltig. Offene Frage am Strophenende: Warum trübt die Ewigkeit einen jeden von uns? Zitat:
Zitat:
Die strahlende Qual, die ist in der Tat ganz brauchbar, der exponierte Sonnenuntergang recht gewöhnlich. Zitat:
Zitat:
Das Ende wieder Beliebigkeit und Selbstmitleid in Perfektion, dazu möcht ich eigentlich gar nichts mehr sagen, die drei Punkte sprechen für sich. Fassen wir also zusammen: Das lyr. Ich jammert im üblich-beliebigen Tonus über die Ewigkeit, die scheinbar weg ist, was theologisch/astrophysikalisch vermutlich ein ganz interessanter Ansatz wäre, leider geht dieses Gedicht sowas von gar nicht darauf ein, sondern behandelt die beliebt-bewährten Topoi vom Alleinsein und Weltschmerz. Hinzu kommen sprachliche Schwächen, formale Unsauberheiten und eine Metaphorik, die seit ungefähr hundert Jahren verbraucht ist. Neuer Versuch bitte und vorher: Mal Benn, Bachmann oder Celan lesen. Liebe Grüße, Guardian |
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04.05.2007, 06:07 | #7 |
@Phantasmagoria:
Erst einmal vorweg: Dafür, dass du 17 Jahre bist, ist dieser Missbegriff in Form des obigen Gedichts absolut verzeihlich. Ich muss mich Guardian anschließen: Die Schwächen dieses Stück Texts sind wirklich eklatant. Du hast dich am Thema "Ewigkeit" schlicht verhoben - ohnedies ein problematisches Thema, da es schon hinreichend lyrisch verbraten worden ist. Teilweise hast du dich bemüht, den Text interessant zu machen, indem du besonders rätselhaft schreibst - man könnte aber auch sagen: verquast, denn dem Leser ist nicht klar, was eigentlich die Aussage sein soll. Schon die Aussage "Die Ewigkeit betrübt "ein" (sic!) jeden von uns" ist eine pure Behauptung - mich jedenfalls tut die Ewigkeit gar nicht betrüben. Ich versteh also das Grundproblem schon nicht. Ich stelle mal zum Vergleich ein anderes Gedicht zum Thema hier rein: O Mensch! Gib acht! Was spricht die tiefe Mitternacht? "Ich schlief, ich schlief -, Aus tiefem Traum bin ich erwacht: - Die Welt ist tief, Und tiefer als der Tag gedacht. Tief ist ihr Weh -, Lust - tiefer noch als Herzeleid: Weh spricht: Vergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit -, - will tiefe, tiefe Ewigkeit!" Das ist von Nietzsche. Die Thematik ist ebenso schlicht wie eindringlich verarbeitet, der Leser fühlt sich unmittelbar angesprochen = geniale Dichtung. Dein Gedicht ist hingegen inhaltlich einfach nur Quark, sorry. Ich würde mich an deiner Stelle künftig bemühen, deinen Gedichten nicht künstlich die Aura des "Genialen" verleihen zu wollen, indem du besonders unverständlich schreibst. Klar, verständlich und schlüssig schreiben lautet das Gebot. Es ist viel besser, lieber tiefer als zu hoch zu stapeln. Also: Anstatt dich gleich an der "Ewigkeit" zu versuchen, suche dir lieber ein profaneres Thema. Vielleicht irgendeine Alltagssituation, eine besondere Begegnung mit einem Menschen oder etwas Ähnliches. Dann versuche, dieses Thema in schlüssiger Weise umzusetzen, so, dass dem Leser verständlich wird, was gemeint ist. Einfach das nächste Gedicht hinterher, Mist darf jeder mal schreiben! |
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04.05.2007, 14:36 | #8 |
Nunjaaa...
Dass das Metrum nicht stimmig ist, das ist mir klar und es war sogar Absicht, da ich wollte, dass man darüber stolpert. Warum, das möchte ich nicht erklären, weil ich sehe, dass das, was ich mit dem Gedicht rüberbringen wollte nicht ankommt. => Ja, es gibt viel zu bemängeln und das zu Recht!(Worauf ich jetzt nicht einzeln eingehen werde.) Danke für den Tip, mit leichteren Themen zu beginnen, aber davon habe ich ehrlich gesagt langsam genug. In der Tat, ich bin zwar "erst" 17, aber wenn man seit 3 Jahren dichtet, sollte es einem besser gelingen. Ich danke euch für eure Kritik, LG, Phanta |
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04.05.2007, 15:06 | #9 |
Es ist ja nicht verwerflich, sich an komplexen Themen versuchen zu wollen; der Punkt ist nur, dass dafür eine profunde Vorkenntnis der Materie nötig ist, wenn man nicht in ein subjektivistisch-beliebiges Labern abdriften will; erheblich ergiebiger wäre es, denke ich, einfache Begebenheiten sprachlich ästhetisch (ungleich "schön") bzw. komprimiert und innovativ zu verarbeiten und nicht vice versa.
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