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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 08.04.2012, 21:06   #1
männlich Großstadtratte
 
Dabei seit: 04/2012
Alter: 47
Beiträge: 5

Standard Neue Biographie

Langer Tag geht zu Ende, Stadt verliert goldene Farbe
Wenn gleich Dunkelheit hier herrscht, öffnet sich die alte Narbe
Alte Mauern werden finster, Licht verschwindet von den Straßen
Ratten wachen langsam auf, Schatten spielen in den Gassen
Ich bereite Reise vor, ohne Koffer, ohne Ziel
Auf der Suche nach der Antwort, was ich eigentlich noch will

Aus den Bildern alter Zeiten blieben bloß schwache Konturen
Menschen, die ich damals kannte wurden zu Karikaturen
Hier wo früher Leben tobte, ist jetzt still, bloß Wind pfeift leise
Auf der verlassenen Wiese dreht das Schicksal seine Kreise
Bin sehr nah jenem Ort an dem ich Dich damals sah
Nur die leeren Straßen wissen was danach wirklich geschah

Ich war Niemand, bloß ein Loser, Schatten einer Witzfigur
Warum wandte sich mein Herz einer göttlichen Skulptur
Heimlich schaute ich Dir zu, sah uns im himmlischen Garten
Tief in mir wusste ich jedoch, ich hab nichts zu erwarten
Suchte Dich jede Nacht, schrie nach ihr wie kleines Kind
Doch dein Bild war so vergänglich, wie das Kerzenlicht im Wind

Glück ist nur für Auserwählte, zu dem Kreis gehörte ich nie
Feind in mir wuchs schnell heran, schrieb die neue Biographie
Weiche Menschen leiden mehr, und ich wollte Schmerzen lindern
Teufel wollte meine Seele, niemand konnte das verhindern
Schritt für Schritt baute ich Festung aus den schweren Steinen
Kalte Herzen haben´s leicht, denn sie müssen niemals weinen

Schwacher Körper wurde stark, schlug verletzte Seele nieder
In den Augen keine Tränen, in den Ohren harte Lieder
Alles Gute tief in mir mischte sich zur schwarzen Masse
Warmes Haus brannte ich nieder, neues fand ich auf der Straße
Schwere Jungs, leichte Frauen, Boxen, Golduhr und V-Acht
Blut an Fäusten, am Asphalt, die Tribute an die Nacht

Dir die Liebe zu gestehen, dafür hatte ich keine Eier
Statt zu reden zelebrierte ich eine dämonische Feier
Warum tat ich mir das an, wer steuerte meine Sinne
Wer flüsterte mir ins Ohr, dass ich diese Schlacht gewinne
Langer Krieg ist jetzt vorbei und die Waffen schweigen wieder
Sammle Kraft für neues Leben, denn das alte walzte ich nieder


---Auch wenn du nie davon erfährst, es gab jemanden der für Dich die Hölle betrat. Ich liebte und schwieg, denn in meinen Augen war ich ein Loser, der eine Frau wie Dich niemals verdient hätte. Meine lange Reise durch die Nacht begann an jenem Tag, an dem ich Dich in der Menge sah und für lange Jahre erstarrte. Ein Außenseiter, weder attraktiv noch klug, der unglücklich und heimlich liebte, erweckte eine Bestie in sich aus Protest gegen Unfähigkeit Gefühle zu gestehen---
Großstadtratte ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.04.2012, 21:25   #2
weiblich Ex-WUI
 
Dabei seit: 09/2018
Beiträge: 1.057

Herzlich Willkommen bei uns, Großstadtratte

Gefällt mir, hat was.
Das "seine, eine, ein" verschluckst du gerne.
Schrie nach ihr (oder dir) wie(n) kleines Kind?
Irre Grüße
Ex-WUI ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
liebe, nacht, umwandlung



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