Abendlicher Duschgang

[Amerdi]

Ein Kopf tropft kalte Gedanken,
das Becken füllt sich bis zum Rand,
ein Mensch sitzt nackt in dieser Dusche
und seinen Kopf deckt seine Hand.

Er lauscht, die laute Lüftung dröhnt
ihm schwere Ketten um den laschen Leib,
als ob sie von dort oben höhnt:
,,Bleib, bleib, bleib...´´.

Er stöhnt.

Die Wände der engen Kabine
fangen den apathischen Blick
aus der eingefallenen Miene,
über dem schlaffen Genick.

Und wieder und wieder fällt
ein Tropfen auf und aus ihm, kalt,
solange ihn die Lüftung hält,
und er wird alt.

Und irgendwann wird er weichen
und es bleibt alles beim Gleichen,
nur diese fast ewigen Tropfen
hören auf und lassen ihn trocken.