Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Kolumnen, Briefe und Tageseinträge

Kolumnen, Briefe und Tageseinträge Eure Essays und Glossen, Briefe, Tagebücher und Reiseberichte.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 14.03.2020, 11:38   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Standard Ein Zukunftsszenario

Der Schulbus ist gerammelt voll, wie immer um halb acht morgens. Manche Schüler machen im Bus noch schnell ihre Hausaufgaben. An der Haltestelle Wintergarten lässt der Busfahrer die wartenden Fahrgäste nicht einsteigen: „Tut mir leid, der Bus ist voll. Ich kann keinen mehr reinlassen. Sie müssen mit dem nächsten fahren." Murrend fügen sich die Leute.

Mein Handy blinkt auf. Meine Freundin schreibt mir, dass sie und ihr Mann ihren Urlaub in Italien last minute gebucht haben. In vier Tagen soll es losgehen.
„Ich freue mich so! Auch wenn Italien zu dieser Jahreszeit bestimmt voll von Touristen ist."
„Das glaube ich auch", schreibe ich zurück und wünsche ihr viel Spaß.

Auf dem kurzen Weg, den ich von der Bushaltestelle zu meinem Arbeitsplatz zu Fuß zurücklegen muss, schnappe ich ein paar Gesprächsfetzen auf.
„Was glaubst du, wer das Spiel am Samstag gewinnt?"
„Ganz klar, die Bayern! Da fällt mir ein, ich muss ja heute Mittag meine Fußballwette abgeben. Gut, dass du mich dran erinnert hast! Stell dir vor, Stefan sitzt live mit seiner Freundin im Stadion! Hat sich tatsächlich Karten geleistet, weil sie unbedingt hin wollte! Vielleicht sind sie sogar im Bild zu sehen und winken in die Kamera."
„Da werde ich am Samstag auf die Zuschauer aufpassen, wenn ich die Bundesliga im Fernsehen anschaue. Ich bin auf die EM gespannt. Wen Jogi wohl aufstellt?"

Ich freue mich auch auf die EM, allein schon auf die Eröffnungsfeier, eine Riesenveranstaltung mit vielen Menschen, Musik und Tanz. Schaue ich mir immer gerne im Fernsehen an.

Auf meiner Arbeitsstelle haben wir für eine Kollegin, die einen runden Geburtstag feiert, eine Überraschung vorbereitet. Um 10.00 Uhr erscheinen wir alle vor ihrem Arbeitsplatz und singen „Happy birthday". Einer nach dem anderen fällt ihr um den Hals und schüttelt ihr kräftig die Hand. „Herzlichen Glückwunsch!" Man sieht, wie sie sich freut.

Ich wache aus diesem schönen Traum auf. Ja, das könnte das Zukunftsszenario sein. Nach Corona.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2020, 14:31   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
„Da werde ich am Samstag auf die Zuschauer aufpassen, wenn ich die Bundesliga im Fernsehen anschaue. Ich bin auf die EM gespannt. Wen Jogi wohl aufstellt?"
...

Ich wache aus diesem schönen Traum auf. Ja, das könnte das Zukunftsszenario sein. Nach Corona.
?, dachte ich zuerst, atmete aber auf, als ich las, dass es sich um einen Traum handelt. Jogi bei den Bayern? Das wäre die Vernichtung der einzig noch verbliebenen Fußballkultur in Deutschland.

Zur Geschichte insgesamt: Mir ist nicht klar, worauf der Bogen "Italien, Fußball, Familienfest" abzielt. Was von dem Geschilderten könnte denn das schöne Zukunftsszenario sein? Dass Jogi Trainer bei den Bayern wird, dass man in Italien Urlaub macht oder dass die Familie wieder oder Sorge wegen einer Infektion zusammen Geburtstag feiern kann?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2020, 15:32   #3
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Du hast nicht richtig gelesen. Da steht nirgendwo, dass Jogi Trainer bei den Bayern werden soll, sondern dem Sprecher fällt während des Gesprächs ein, dass auch die EM vor der Tür steht und er sich darauf freut und überlegt, wen Jogi bei der EM wohl aufstellt. Ich wollte Füllwörter vermeiden und schrieb deswegen nicht "übrigens freue ich mich auch auf die EM", wäre aber dann unmissverständlich gewesen. (Wobei die EM dieses Jahr wohl auch ausfallen wird.)

Zu der anderen Frage sage ich (noch) nichts, um andere Leser sich erst einmal ihre eigene Meinung dazu bilden zu lassen.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2020, 15:35   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Stimmt, der Zwischensatz war mir entgangen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2020, 12:35   #5
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Zitat:
. Mir ist nicht klar, worauf der Bogen "Italien, Fußball, Familienfest" abzielt. Was von dem Geschilderten könnte denn das schöne Zukunftsszenario sein?
Hallo Ilka,

ich hatte eine Art "Anti-Dystopie" -Geschichte im Sinn. Normalerweise wäre alles, was hier im Text beschrieben wird, nicht im geringsten erwähnenswert. Normalerweise!!! Aber in Coronavirus-Zeiten ist nichts mehr normal.
Alle Selbstverständlichkeiten, die hier im Text geschildert werden, sind keine Selbstverständlichkeiten mehr: Volle Schulbusse - fallen wochenlang aus - Fußballspiele - fallen auf unbestimmte Zeit aus, Hände schütteln geht nicht mehr, jemand um den Hals fallen auch nicht. Soziale Kontakte sollen überhaupt eingeschränkt werden.

Das sind die Dinge, die man vorher nur am Rande wahrgenommen hat, wo aber wohl jeder froh ist, wenn sich das wieder normalisiert.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2020, 12:59   #6
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Volle Schulbusse - fallen wochenlang aus - Fußballspiele - fallen auf unbestimmte Zeit aus, Hände schütteln geht nicht mehr, jemand um den Hals fallen auch nicht. Soziale Kontakte sollen überhaupt eingeschränkt werden.
Vielleicht bin ich demgegenüber zu hartgesotten, aber ich finde, dass man mit diesem Zustand in unserem technischen Zeitalter gut leben kann. Die Hindernisse bei persönlichen Kontakten können durch die modernen Kommunikationsmittel in beträchtlichem Umfang kompensiert werden (manche Leute hängen sowieso nur noch in sozialen Netzwerken fest). Arbeitnehmer können je nach Beruf Home Office betreiben, und für den Schulausfall bringt man Online Learning auf den Plan. Lebensmittel kann man ebenfalls online ordern und bezahlen und sie sich vor die Tür stellen lassen.

Was Fußball angeht - weißgott nicht das wichtigste öffentliche Vergnügen -, habe ich von einem Insider an meiner Heimatfront gehört, dass nach seiner Einschätzung nach die Saison für alle Ligen "gelaufen ist" - der Spielbetrieb wird nicht mehr aufgenommen. Die EM dürfte im Sommer ebenfalls nciht stattfinden. Da muss eben der DFB in die Kasse greifen, der strotzt schließlich vor Geld.

Auch sollte unser Finanzminister mal darüber nachdenken, was er mit der Steuerflut der letztzen Jahre jetzt Sinnvolles anstellen kann.

Ich sehe das alles noch nicht als kritisch an, größere Sorge macht mir das Szenario, wenn es eine Ausgangssperre geben sollte. Das könnte sich psychologisch heftig auswirken.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2020, 13:22   #7
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Das eine könnte das andere nach sich ziehen.

In Österreich hat man bereits in den Notbetrieb gewechselt:

https://www.gmx.net/magazine/news/co...trieb-34468484

https://m.focus.de/gesundheit/news/c..._11576018.html

Geändert von DieSilbermöwe (15.03.2020 um 14:33 Uhr)
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.03.2020, 18:43   #8
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Ihr haltet Euch, glaubt es mir, an Petitessen auf.
Die Horrormeldung des Tages war - und das trifft schmerzlich und tief! - dass für die nächste Zeit die Prostitution untersagt ist.
Kann es sein, dass das Virus neben der Tröpfcheninfektion noch andere Waffen bei sich führt?
Werden die dienstleistenden Damen jetzt auch von Steuergeldern für entgangene Verdienste entschädigt? O Gott! Wo sind wir gelandet?
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2020, 07:35   #9
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Inzwischen dürfte es auch dem Hartgesottensten klar sein, dass es bei uns genauso weit kommen wird wie in Italien.

Bei der Unvernunft der Leute bleibt auch gar nichts anderes übrig als alles dicht zu machen und was im Moment dichtgemacht wird, ist noch viel zu wenig. Aus welchem Grund bleiben Restaurants geöffnet? Mit Lebensmitteln versorgen kann man sich im Supermarkt. Warum bleiben Friseurgeschäfte geöffnet? Wie soll ein Friseur 2 m Abstand zum Kunden halten?

Lieber Heinz,

war Prostitution nicht schon immer eigentlich nicht erlaubt und nur geduldet?

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2020, 10:46   #10
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Liebe Silbermöwe,
Deine Frage nach der Prostutition in Deutschland ist am einfachsten zu beantworten: Eindeutig und klar ist, dass es in Deutschland seit knapp zwanzig Jahren ein Prostitutionsgesetz gibt, das regelt, wie das so mit der Prostitution vor sich geht. Mit anderen Worten: Prostitution ist erlaubt, es müssen nur bestimmte Regeln eingehalten werden (die Prostituierte darf z.B. nicht ausgebeutet werden).
Die zweite Hälfte meiner Antwort: Ich nehme die Verbreitung des Virus keineswegs auf die leichte Schulter, aber wovor fürchten die Menschen sich?
Letzten Endes vor dem eigenen Tod. Wenn täglich Tausende verrecken, auf der Flucht umkommen - da scheißt der Hund was drauf! Wo bleibt z.B. ein Waffenembargo (wir sind nach Amerika und Russland der drittgrößte Waffenhändler) gegen die kriegführenden Staaten? Wenn bei uns ein Achtzigjähriger, bereits an anderen Krankheiten leidender, stirbt (von dreiundachtzig Millionen sind meines Wissens nach etwa ein Dutzend Menschen wegen Corona gestorben) kommen die Politiker auf einmal in die Gänge.
Da bleibt mir das Lachen im Hals stecken.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2020, 17:52   #11
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Zitat:
. Die zweite Hälfte meiner Antwort: Ich nehme die Verbreitung des Virus keineswegs auf die leichte Schulter, aber wovor fürchten die Menschen sich?
Letzten Endes vor dem eigenen Tod. Wenn täglich Tausende verrecken, auf der Flucht umkommen - da scheißt der Hund was drauf! Wo bleibt z.B. ein Waffenembargo (wir sind nach Amerika und Russland der drittgrößte Waffenhändler) gegen die kriegführenden Staaten? Wenn bei uns ein Achtzigjähriger, bereits an anderen Krankheiten leidender, stirbt (von dreiundachtzig Millionen sind meines Wissens nach etwa ein Dutzend Menschen wegen Corona gestorben
Hallo Heinz,

leider denken viele so wie du und machen sich keine Vorstellung davon, wie gefährlich das Virus ist. Ein Infizierter steckt mindestens drei andere an, von denen wiederum dann wieder je drei. Schau dir mal die aktuellen Zahlen der Infizierten und Todefälle an, da bleibt dir das Lachen ebenso im Halse stecken und es wird garantiert noch schlimmer.

Die Zahlen findest du z. B. hier:


https://m.focus.de/gesundheit/news/c..._11576018.html

Sollten die Politiker erst aktiv werden, wenn es so weit kommt wie damals mit Pest und Cholera? Je mehr das Virus jetzt eingedämmt werden kann, desto weniger Tote wird es geben. Anscheinend begreifen viele das nicht.
Es sterben auch nicht nur ältere Menschen mit Vorerkrankungen daran.

Und was glaubst du, wie es ist, an einem Beatmungsgerät angeschlossen sein zu müssen? 40 Grad Fieber und Atemnot?


https://m.focus.de/gesundheit/news/i..._11767981.html

Die halbherzigen Maßnahmen, die hier ergriffen werden, bringen gar nichts, weil es den meisten scheißegal ist. Eben steige ich in den Bus ein, vor mir ein junger Typ, der zwei aussteigenden Bekannten ausgiebig die Hand schüttelt.
Gegenüber meiner Arbeit ein Spielplatz, wo sorglos Mütter mit ihren Kindern rumturnen, als ob nichts wäre. Morgen sollen die Spielplätze geschlossen werden, bin gespannt, ob ich nicht dasselbe Bild dort sehe wie heute.

Es ist zum Kotzen und auf die Ausgangssperre wie im Italien dürfen wir uns schon mal einstellen, wie immer in Deutschland alles viel zu spät.

Freiwillig halten sich die Leute an gar nichts.

Und Frau Merkel setzt darauf, dass die Bürger "ein Einsehen haben":

https://www.swr.de/swraktuell/corona...8a11ab691.html

Wenn mich nicht gerade alles so ankotzen würde, könnte ich mich über den Satz totlachen.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2020, 20:48   #12
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Was mir so auf der Seele brennt ist,

Warum ist Klopapier so heiß begehrt, Seife aber nicht?
Was sagt das wohl über uns aus?
In eigener Sache, bitte wascht euch die Hände nach dem Geschäft, auch ohne Corona.

Und der Frisör darf geöffnet bleiben.
Klar, gut gestylt in den Untergang. Ist ja so notwendig.

Restaurants öffnen nur bis 18.00 Uhr.
In dieser Zeit ist wohl eine Ansteckung ungefährlich?
Ist ja wie bei den "Gremlins", die werden erst nach Mitternacht gefährlich.
Der Virus im Restaurant erst nach 18.00 Uhr.

Tja...

Loch im Schuh, weil Schuster zu.
Armbanduhr geht auch nicht mehr, weil die Batterie ist leer.
Auf den Spielplatz darf niemand, das Spiel wird auf die Gass' verbannt.
Was uns nicht wirklich interessiert. Hauptsache - Klopapier und topp frisiert.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2020, 22:40   #13
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Ich frage mich, was es mit der gefürchteten Überlastung der Kliniken in Deutschland auf sich hat. Wir haben rund 2.000 Kliniken, bisher infiziert sind ca. 9.000 Menschen. Nicht alle Fälle sind schwer - aber selbst wenn? Ballungszentren außen vor gelassen, könnte eine Klinik fünf der Infizierten aufnehmen, wieso wäre das eine Überlastung?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2020, 23:41   #14
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Diese Frage stellte ich mir auch schon, liebe Ilka-Maria.
Rechnen sie vielleicht mit einem derartig rasanten Anstieg der Opfer, oder schwereren Verläufen?
Bei uns hat man sogar die Palliativstation in eine Coronastation umgewandelt.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 00:58   #15
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Unar die Weise Beitrag anzeigen
Rechnen sie vielleicht mit einem derartig rasanten Anstieg der Opfer, oder schwereren Verläufen?
Keine Ahnung, man erfährt ja nichts Konkretes. Zum Beispiel könnte es ja sein, dass die Krankenhäuser schon ohne Corona ziemlich ausgelastet sind. Vielleicht geht es bei der Befürchtung einer Überlastung nicht nur um Betten, sondern auch um die verfügbaren Ärzte und Krankenpfleger. Und natürlich um die einsetzbaren Arzneimittel. Man darf nicht vergessen, dass im Klinikbereich über viele Jahre Kapazitäten abgebaut wurden, um Kosten einzusparen und die Krankenhäuser zu Profitunternehmen umzubauen. Das wagt natürlich jetzt kein Politiker, zur Sprache zu bringen.

Außerdem können die Universitätskliniken und auch viele Kliniken mit privat finanzierten Versuchslaboren nicht einfach die Forschung einstellen, um sich nur auf eine bestimmte Seuche einzustellen.

Das ist mir bisher zu diesem Thema eingefallen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 01:49   #16
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Damit hast du schon einen wunden Punkt genannt.

Das gesamte Gesundheits- und Betreuungswesen arbeitet ja nun schon lange jenseits der zumutbaren Belastung.

Verheitztes Personal, fehleingesetzte Gelder, fragwürdige Sparmaßnahmen...
Die meisten Familienmitglieder von mir singen davon ein Lied.

(Ich habe in meiner Familie Erzieherinnen, Lehrer und Pflegekräfte.
Ich selbst betreue und pflege Menschen mit seelischer Behinderung und/oder psychischer Erkrankung.)

Es gibt keine Reserven mehr.
Wo führt das denn noch hin?
Manchmal kriegt mans mit der Angst.

---------------------------
Hoffentlich wirds bald wieder so herrlich normal, wie in Silbermöwes Text.
Was macht ihr nun, in eurer Freizeit?
Ich genieße das Wetter, entweder vor oder nach dem Dienst.
Spazierengehen verbietet hoffentlich ja keiner.
Im Garten kann man auch schon rumwuseln.
Da hat der Winter ja das Unkraut verschont.
Und wenns dunkel ist, bin ich eben kreativ, oder lese, oder schreibe hier rum.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 02:07   #17
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Unar die Weise Beitrag anzeigen
Verheitztes Personal, fehleingesetzte Gelder, fragwürdige Sparmaßnahmen...
Die meisten Familienmitglieder von mir singen davon ein Lied.

Ich habe in meiner Familie Erzieherinnen, Lehrer und Pflegekräfte.
Ich selbst betreue und pflege Menschen mit seelischer Behinderung und/oder psychischer Erkrankung.
Ich ahne, wovon du sprichst. Ich musste meine Mutter vor einem Jahr in Pflege geben lassen ("lassen", weil es nicht mehr in meiner Macht stand, darüber zu bestimmen - Gerichtsbeschluss aufgrund psychischer Erkrankung). Zum Glück hatte die vom Richter bestellte Betreuerin darauf geachtet, sie in einem "guten" Heim unterzubringen. Das Pflegepersonal ist freundlich, geduldig und hat immer ein offenes Ohr, wenn meine Mutter Redebedarf hat.

Allerdings habe ich jedesmal, wenn ich sie besuchen will, 40 km einfache Fahrt auf der Autobahn in Kauf zu nehmen. Im Augenblick weiß ich gar nicht, ob ich sie überhaupt noch besuchen darf, das muss ich noch herausfinden.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 02:52   #18
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Liebe Ilka-Maria,
wahrscheinlich darfst Du nicht. Meine erste Schwiegermutter, die im Juni 101 Jahre vollendet, ist in einer vorzüglichen Seniorenresidenz und wird jede Woche von meiner Tochter (also ihrer Enkelin) besucht. Bis auf weiteres - nur noch telefonische Kontakte.
H.
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 03:02   #19
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo Silbermöwe,
weshalb so geharnischt? Und wieso kommst Du mir mit einem Szenario, das sehr grauslich klingt und Angst verbreitet?
"leider denken viele so wie du und machen sich keine Vorstellung davon, wie gefährlich das Virus ist. Ein Infizierter steckt mindestens drei andere an, von denen wiederum dann wieder je drei...".
Deiner Aufklärung mangelt es an Genauigkeit und ist a bisserl polemisch.
"leider denken viele..." beinhaltet schon eine voreingenommene Beurteilung.
Ein Infizierter kann mehrere Nichtinfizierte anstecken - wäre sachlicher.
Im Augenblick wird ja nun einiges getan, um dieser sprunghaften Steigerung der Infektionen Einhalt zu gebieten. Mit Hysterie ist diesem Phänomen nicht beizukommen.
Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 05:10   #20
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Bis auf weiteres - nur noch telefonische Kontakte.
H.
Danke für die Info, Heinz. Ich werde trotzdem im Laufe des heutigen Tages mal in dem Heim anrufen, wie die Lage dort ist.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 07:33   #21
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Zitat:
weshalb so geharnischt?
Hallo Heinz,

weil mir die Sorglosigkeit mancher Leute auf die Nerven geht Die ganzen Maßnahmen nutzen nicht viel, wenn sich jeder einzelne nicht auch dran hält.
Allerdings gibt es Lichtblicke: In Geschäften wird freiwillig Abstand gehalten, und auf dem Weg zur Arbeit habe ich gerade 3 Personen gesehen, die sich zufällig trafen und darauf geachtet haben, 2 m auseinander zu stehen.

Zitat:
.Ein Infizierter kann mehrere Nichtinfizierte anstecken - wäre sachlicher.
Eine Patientin in Amerika infizierte bei mehreren Kirchgängen 40!!!!! andere, laut einem Bericht im Fernsehen.

Mittlerweile wird zugegeben, das Virus unterschätzt zu haben:

Schau hier:

https://m.focus.de/gesundheit/news/c..._11576018.html
In Rheinland-Pfalz hat sich die Zahl der Infizierten seit gestern wieder verdoppelt.

Und glaubst du wirklich, die Wirtschaft würde momentan an die Wand gefahren, wenn die Lage nicht derart ernst wäre?

Zitat:
Deiner Aufklärung mangelt es an Genauigkeit und ist a bisserl polemisch.
Lies dir einfach mal die Links durch, ich habe keine Lust, alles abzuschreiben....

Du wirfst mir Polemik vor? Nicht zu fassen.

P. S. Was meine "Hysterie" betrifft, ich lag schon mal vor ein paar Jahren vier Tage lang auf der Intensivstation mit Lungenentzündung und das war alles andere als lustig.

Geändert von DieSilbermöwe (18.03.2020 um 08:58 Uhr)
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 08:05   #22
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Ich frage mich, was es mit der gefürchteten Überlastung der Kliniken in Deutschland auf sich hat. Wir haben rund 2.000 Kliniken, bisher infiziert sind ca. 9.000 Menschen. Nicht alle Fälle sind schwer - aber selbst wenn? Ballungszentren außen vor gelassen, könnte eine Klinik fünf der Infizierten aufnehmen, wieso wäre das eine Überlastung?
Weil nicht genug Beatmungsgeräte und Intensivbetten zur Verfügung stehen, bisher hierzulande rund 28.000 Intensivbetten und 25.000 Beatmungsgeräte.

https://www.google.de/amp/s/amp.welt...ivmedizin.html

https://www.tagesschau.de/investigat...niken-101.html
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 10:40   #23
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
... die Sorglosigkeit mancher Leute ...
Wundert dich das, Silbermöwe?

Seit Jahr und Tag reiten unsere Politiker auf jedem Untergangsszenario mit Wonne herum. Es gab kaum ein Thema, das nicht die Schnellkarriere von "Herausforderung" über "Krise" bis zur "Katastrophe" durchlaufen hätte, so dass sich viele Bundesbürger fragten, welche Bezeichnungen noch dafür übrig seien, wenn wirklich mal eine "Katastrophe" einträte. Dazu kommen Erfahrungen wie zum Beispiel mit BSE und der Schweinegrippe, denen man verheerende Auswirkungen prophezeite, die nie eintraten. Vor diesem Hintergrund war die langsame Reaktion unserer Regierung auf die Ausbreitung des Corona-Virus eigentlich ungewöhnlich. Vielleicht hing das damit zusammen, dass jetzt die Unglaubwürdigkeiten der vergangenen Jahre auf den Tisch gelegt werden müssen. Behauptete Angela Merkel nicht steif und fest, eine Sicherung der Grenzen sei nicht möglich? Jetzt funktioniert es aber ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Und Merkel tut, was sie immer tat: Sie predigt ein paar warme Worte ohne jeglichen Informationsgehalt, immer noch auf dem Trip, ihre Kanzlerschaft auszusitzen, um die 16 Jahre vollzubekommen und mit Helmut Kohl gleichzuziehen. Auch auf diese Tour kann man sich einen Namen im Buch der Geschichte machen. Derweil reiben sich die Vertreter der AfD die Hände, und ein rhetorisch begabter Jungsozialist nutzt die Situation, seine Verstaatlichungsphantasien verstärkt zu propagieren.

Kurz gesagt: Unsere Politiker werden schon lange als unfähig eingestuft. Deshalb erleben wir jetzt die Diskrepanz zwischen Sorglosigkeit und Hamsterkäufen. Einerseits werden Krisenmeldungen nicht mehr ernst genommen, andererseits verlässt man sich nicht darauf, dass die Lebensmittelversorgung auf Dauer gesichert ist, da kann sich die Julia noch so den Mund fusselig reden. Menschen sind nämlich nicht vernunft-, sondern intuitiongesteuert: "Me? No!" lautet die Devise bei der Ansteckungsgefahr und "My folks first!" beim Teutonensturm auf die Supermärkte.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 11:04   #24
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo Silbermöwe,
dass ich die Bedrohung durch Corona ernst nehme, kann ich Dir leicht beweisen: Ich habe gestern die Einladung meiner beiden Ältesten zu einem langen Wochende in Jena anlässlich meines bevorstehenden Geburtstages ausgeschlagen, habe eine Woche Urlaub in Weimar in der Vorosterwoche storniert (und glaub mir, mir blutet das Herz), ich habe einen Besuch meiner Freunde aus Anlass des Geburtstages meiner Lieblings-"Wahlenkelin" gestrichen und vor zehn Minuten einen zehntägigen Aufenthalt bei einer guten Freundin in Berlin abgesagt. Über die Wupper gegangen ist auch ein gebuchtes Konzert und die Einladung zu einer Premiere in Stuttgart.
Dein bedauernswerter Klinikaufenthalt mit den Beschwernissen durch eine Lungenentzündung, nimm es mir ab: Ich kann das besser nachfühlen als so manch anderer. Auch ich erinnere mich gut an das herrliche Gefühl, nach drei Tagen zum ersten Mal wieder tief einatmen zu können.
Nicht Dir werfe ich Hysterie vor, sondern den Menschen, die sich durch die Berichterstattung veranlasst sehen, sich mit mehreren Dutzend Rollen Toilettenpapier einzudecken. Wollen sie sich damit einwickeln?
Uns stünde angesichts der Bedrohung durch einen Virus ein bisschen mehr Gelassenheit gut zu Gesicht. Panik ist ein schlechter Ratgeber!
Mit den besten Wünschen zu unser aller Gesundheit,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 13:44   #25
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Ich fühle mich sehr zurückerinnert.
2014 lag ich, mit dem Erreger Influenza A, auf Quarantäne. 7 Tage kein Besuch, nur notwendigste Kontakte mit vermummten Personal.
Einsamkeit kann echt hart sein.
Gott sei dank, konnte man mir recht schnell helfen.
Der Virus hatte sich bereits aufs Herz gelegt.
Ich hatte alle Symptome lange nicht ernst genommen.
Ich hätte tatsächlich daran sterben können, hätte mein Mann nicht die Reißleine gezogen und mich zum Arzt geschliffen.
Dort Untersuchung, EKG und sofort ab ins Krankenhaus.
Ich habe sehr lange gebraucht, um mich davon zu erholen.
Seitdem bin ich echt vorsichtig geworden, weil ich ja jeden Tag mit vielen Menschen zu tun habe.
Es lohnt sich sowieso, zu jeder Zeit, auf sich aufzupassen.

Danke, für den regen Austausch hier.





Ich wünsche auch allen beste Gesundheit. Lasst euch nicht unterkriegen.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 16:35   #26
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Unar die Weise Beitrag anzeigen
2014 lag ich, mit dem Erreger Influenza A, auf Quarantäne. 7 Tage kein Besuch, nur notwendigste Kontakte mit vermummten Personal.
Bei mir war es in den 70er Jahren. Influenza-Viren kommen jedes Jahr, ganz normal.

Meine Hausärztin hat mich nach Hause geschickt mit den Worten: "Das ist keine Erkältung, sondern eine echte Influenza, also seien Sie vorsichtig. Das Bett müssen Sie nicht hüten, aber seien sie vorsichtig." Noch ein paar Ratschläge - das war's. Keine Medikamente, keine Schutzmaßnahmen, nichts.

Ich lag zwei Wochen lang todsterbenskrank flach, hohes Fieber, Husten und was sonst noch dazugehört. Am schlimmsten waren die Halsschmerzen, die über die Ohren in den Kopf zogen. Ich hatte Angst, meine eigene Spucke zu schlucken, weil es sich anfühlte, als rammte man mir jedesmal ein Messer in die Kehle.

Ich wurde von selbst gesund und steckte weder meinen Mann, noch meinen Sohn, noch einen Besucher an. Jung und robust, wie ich war, verlief bei mir die Influenza wie bei den meisten Betroffenen: heftig, aber für ein stabiles Immunsystem gut zu schaffen. Allerdings muss ich zugeben, dass die Arztpraxis nur wenige Schritte von unserer Wohnung entfernt war und meine Ärtzin jederzeit greifbar gewesen wäre.

Bei den Windpocken, die ich mit 36 Jahren bekam, verlief es ebenso, dass ich aus eigener Kraft wieder gesund wurde, obwohl man sagte, in diesem Alter sei diese Krankheit gefährlich und es dauere mindestens sechs Wochen bis zur völligen Genesung. Ich ging aber nach zwei Wochen wieder arbeiten.

Ob es sich in beiden Fällen um epidemische Ausbrüche handelte, weiß ich nicht, auf so etwas achtete man damals nicht. Ich hatte also keine Ahnung, wie ich zu den Erregern gekommen war.

Als Kind wäre ich fast an den Masern gestorben. Im Krankenhaus konnte man nicht feststellen, was ich hatte. Mein Vater nahm mich von dort weg, und meine Großmutter übernahm meine Behandlung mit altbewährten Hausmitteln. Es dauerte zwar etliche Stunden, aber dann war klar, dass es die Masern waren. Dem Personal des Krankenhauses konnte man jedoch nichts vorwerfen, denn in den Nachkriegsjahren mangelte es noch an vielen Dingen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 18:09   #27
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Hallo liebe Unar,

Zitat:
Hoffentlich wirds bald wieder so herrlich normal, wie in Silbermöwes Text.
Was macht ihr nun, in eurer Freizeit?
Ich genieße das Wetter, entweder vor oder nach dem Dienst.
Spazierengehen verbietet hoffentlich ja keiner.
Im Garten kann man auch schon rumwuseln.
Da hat der Winter ja das Unkraut verschont.
Und wenns dunkel ist, bin ich eben kreativ, oder lese, oder schreibe hier rum.
Das hoffe ich auch, dass bald wieder alles normal wird, doch ich glaube, so bald ist das leider nicht.
Noch ist Spazierengehen nicht verboten (in Italien aber zurzeit schon). Mit Partner oder Kindern kannst du ruhig spazierengehen, aber dann kein Kontakt mit anderen Spaziergängern.

Eben habe ich zwei junge Mädchen in der Stadt gesehen, die einander zufällig begegneten und sich mit Freudengeschrei um den Hals fielen, dichter beieinander ging es nicht. Dann noch zwei andere Mädchen, die dasselbe machten. Sie werden es nie kapieren.

Meine Kreativität ist ziemlich weggeblasen, was jetzt passiert, eine solche Geschichte hätte ich wegen "Unglaubwürdigkeit" nicht geschrieben. Wie wäre der erste Satz gewesen? "Die Stadt ist wie ausgestorben" und das ist sie immer noch nicht, trotz geschlossener Geschäfte und dem Anblick des Autos vom Ordnungsamt. Früher wären sie allerdings mit dem Auto in der Stadtmitte gar nicht durchgekommen. Da waren sie zu Fuß unterwegs.

Hallo Heinz,

freut mich, dass du so vernünftig bist hoffe, du kannst die Besuche und Feiern bald nachholen.

Hallo Ilka,.

ich hatte auch die Masern als Kind, weiß noch, wie schlapp ich mich gefühlt habe, als ich das erste Mal aufstehen durfte und wie wunderbar es war, draußen im Sonnenschein zu sitzen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich die Windpocken hatte, also hatte ich sie wohl nicht, aber meine Kinder hatten sie alle beide und ich habe mich nicht angesteckt.
Influenza hatte ich 2018 auch, konnte aber zu Hause bleiben und solange ich im Bett lag, ging es mir auch soweit gut, aber lange außerhalb des Bettes zu sein, habe ich nicht geschafft.
So, genug angegeben mit den Krankheiten... man könnte meinen, wir sind ein paar alte Weiber, die sich beim Kaffeekrranzchen ihre Geschichten erzählen...

Liebe Grüße an euch alle
DieSilbermöwe

Geändert von DieSilbermöwe (18.03.2020 um 19:48 Uhr)
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 21:35   #28
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Ich war gestern in unserem Städtchen auf der "Einkaufsmeile" (max. 250 m!) und habe gestaunt: Alles war so normal wie zuvor. Alle Läden waren offen (auch der Buchhandel, gaaanz wichtig!), und die Leute liefen gelassen wie sonst durch die Straße und über den Parkplatz. Keine Anzeichen von Panik. Das passt überhaupt nicht zu den Bildern, die man im Fernsehen und Internet sieht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2020, 21:37   #29
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Ich war gestern in unserem Städtchen auf der "Einkaufsmeile" (max. 250 m!) und habe gestaunt: Alles war so normal wie zuvor. Alle Läden waren offen (auch der Buchhandel, gaaanz wichtig!), und die Leute liefen gelassen wie sonst durch die Straße und über den Parkplatz. Keine Anzeichen von Panik. Das passt überhaupt nicht zu den Bildern, die man im Fernsehen und Internet sieht.

Wer Lust auf noch ein bisschen mehr Untergangsstimmung haben will, kann sich diesen Trailer aus dem Jahr 1971 anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=YMbSpnlOOtE
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.03.2020, 07:33   #30
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Zitat:
. Ich war gestern in unserem Städtchen auf der "Einkaufsmeile" (max. 250 m!) und habe gestaunt: Alles war so normal wie zuvor. Alle Läden waren offen (auch der Buchhandel, gaaanz wichtig!), und die Leute liefen gelassen wie sonst durch die Straße und über den Parkplatz.
Hallo Ilka,

das war am Dienstag. Die Geschäfte sind seit gestern zu (mit Ausnahmen wie Einzelhandel für Lebensmittel z. B.), auch in Hessen.

https://www.hessenschau.de/gesellsch...ssung-100.html

Am Dienstag war bei uns in Rheinland-Pfalz auch noch alles normal geöffnet, gestern habe ich mir angeschaut, was alles zu hat, darunter auch mein Lieblingsbuchgeschäft:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...orona-100.html

Warum sollten die Leute nicht gelassen durch die Straßen laufen? Sie sollen Abstand voneinander halten, das ist am wichtigsten. Ich bin auch nicht "panisch" durch die Stadt gelaufen, habe aber geschaut, dass ich niemandem zu nahe kam. Das ist zumindest jetzt einfacher, wenn in der Stadt nicht viel los ist.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Ein Zukunftsszenario

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.