Siebengesang [Zyklus] bei Poetry.de

Guardian · 03.02.2006, 23:06

Siebengesang

1.
Jenseits des blauen Abends
schlief ich oft eine Weile
am Rande deines Ödlands,
der Wüste warst du dort nah.
Wenn ich des Nachts erwachte
jagte ich deinen Schatten.

2.
Der Wahnsinn brannte, ein Leuchtfeuer,
grelles Lodern in deinem Unland.
Zählt noch einer die Schritte vor uns?
elf, siebenundvierzig, neunzehn, (k)eins.
Der gerade Weg führte uns im Kreis
herumundumundumundherum
Hast du diesen Schritt gezählt? NeunZehn.
Ich erinnere mich jetzt daran,
der Geruch des Meeres, er ist nah.
„Es wird Wasser geben, so Gott will“
Ich kenne den Ton, ein Irlandlied

3.
Ich trank Whiskey aus deinem Glas,
ließ mich von deiner Hand führen,
(oh wie weiß sie war, lilienweiß)
lauschte deiner fremden Sprache,
du schenktest mir nach, betrankst dich
mit Versen, einem Stern und Wind.
Ich erinnere mich daran,
dein Haar schimmerte rot im Licht
Ich erinnere mich nicht an
die Farbe deiner Meeraugen
Ich erinnere mich nicht an
den Namen, fragte ich dich nicht?
„We are on a quest for beauty,
booze and some broken images”
Bis ich mich erinnern werde,
nenne ich dich: meine Heimat.
Ich ließ mich von dir fortführen,
wohin hast du uns nur gebracht?

4.
„Ein Schmack des alten Glücks hilft fürder schreiten“
Schweig, schweig nicht, hör auf zu rezitieren,
wir sind hier nicht mehr in Irland, sagte ich.
Sing, trag Verse vor, ich möchte tanzen,
wir sind dort, wo wir sein wollten, sagtest du,
dort werden wir ihre Namen singen.

5.
Wir ziehen weiter, ohne Hoffnung.
- Aber wir werden glorreich sein

6.
Ich kann die Meere bereits hören,
dies ist das Ende des Wahnweges.
Wir zogen durch einen Ozean,
ohne Sterne, ein Un-geheuer
aus der Tiefe deines Un-Landes
jagte mich durch Wahn und Feuer,
so wie ich deinen Schatten jagte.
Der krumme Weg führte uns zu mir.
Ich habe den letzten Schritt gezählt.
Jenseits des Stroms in dem wir treiben
lockt der Geruch des Meeres von fern.

7.
Jenseits des blauen Abends
schlief ich oft eine Weile
am Rande deines Ödlands,
den Meeren warst du dort nah.
Wenn ich des nachts erwache
küsse ich deinen Schatten

03.02.2006, 23:06	#1
Guardian Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 597 Meine Gedichte	Siebengesang [Zyklus] Siebengesang 1. Jenseits des blauen Abends schlief ich oft eine Weile am Rande deines Ödlands, der Wüste warst du dort nah. Wenn ich des Nachts erwachte jagte ich deinen Schatten. 2. Der Wahnsinn brannte, ein Leuchtfeuer, grelles Lodern in deinem Unland. Zählt noch einer die Schritte vor uns? elf, siebenundvierzig, neunzehn, (k)eins. Der gerade Weg führte uns im Kreis herumundumundumundherum Hast du diesen Schritt gezählt? NeunZehn. Ich erinnere mich jetzt daran, der Geruch des Meeres, er ist nah. „Es wird Wasser geben, so Gott will“ Ich kenne den Ton, ein Irlandlied 3. Ich trank Whiskey aus deinem Glas, ließ mich von deiner Hand führen, (oh wie weiß sie war, lilienweiß) lauschte deiner fremden Sprache, du schenktest mir nach, betrankst dich mit Versen, einem Stern und Wind. Ich erinnere mich daran, dein Haar schimmerte rot im Licht Ich erinnere mich nicht an die Farbe deiner Meeraugen Ich erinnere mich nicht an den Namen, fragte ich dich nicht? „We are on a quest for beauty, booze and some broken images” Bis ich mich erinnern werde, nenne ich dich: meine Heimat. Ich ließ mich von dir fortführen, wohin hast du uns nur gebracht? 4. „Ein Schmack des alten Glücks hilft fürder schreiten“ Schweig, schweig nicht, hör auf zu rezitieren, wir sind hier nicht mehr in Irland, sagte ich. Sing, trag Verse vor, ich möchte tanzen, wir sind dort, wo wir sein wollten, sagtest du, dort werden wir ihre Namen singen. 5. Wir ziehen weiter, ohne Hoffnung. - Aber wir werden glorreich sein 6. Ich kann die Meere bereits hören, dies ist das Ende des Wahnweges. Wir zogen durch einen Ozean, ohne Sterne, ein Un-geheuer aus der Tiefe deines Un-Landes jagte mich durch Wahn und Feuer, so wie ich deinen Schatten jagte. Der krumme Weg führte uns zu mir. Ich habe den letzten Schritt gezählt. Jenseits des Stroms in dem wir treiben lockt der Geruch des Meeres von fern. 7. Jenseits des blauen Abends schlief ich oft eine Weile am Rande deines Ödlands, den Meeren warst du dort nah. Wenn ich des nachts erwache küsse ich deinen Schatten