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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 02.08.2010, 01:10   #1
Friedrich
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 237

Standard Atlantik

Atlantik

So plötzlich aufgewacht im Zelt.
Ist’s früh am Morgen? Finsternis!
Zu dunkel ist’s, die Uhr zu sehn,
ich bin so wach und kriech hinaus.

Ganz ohne Mond der Sternenhimmel,
so schwarz und doch – ein wenig heller,
als kurz zuvor noch drin im Zelt;
von West weht kühler Wind; mich fröstelt.

Von fern, vom Meer, tönt stetes Rauschen,
– es ruft, – denn deutlich lauter rauscht’s
als sonst, wenn wachen Auges ich
in stiller Dunkelheit ihm lausche.

So einsam knirscht mein Schritt im Kies,
der Weg zur Düne dehnt sich lang,
doch fuhr ich tausend Kilometer,
allein um, Meer, Dir nah zu sein.

Allmählich werden Sterne blasser,
im Osten glimmt ein grünlich Licht,
der feuchte Sand klebt kalt an Füßen,
und dann, steh ich vor Dir: – Atlantik!

Wie dunkel bist Du, tief und weit!
Voll Leben ist Dein rastlos Rauschen!
Dein Atem, frisch und voller Salz,
und weiß der Schaum auf grauen Wellen.

Behäbig rollt die hohe Woge
von fern heran, kommt immer näher,
bäumt kühn sich auf und stürzt in Gischt
– so eisigkalt – in sich zusammen;

schwappt schaumig dann den Strand hinauf
und kehrt gemach ins Meer zurück.
So steh ich frierend in den Fluten
und dennoch froh, mit Dir zu sein.
Friedrich ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2010, 00:30   #2
weiblich Ex-phönixe
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 401

Hallo Friedrich,
ich finde es wunderschön,
es warf meine Gedanken heute morgen ans Mittelmeer, dort habe ich Stunden verbracht (war ähnlich am Standort Aguadulce)

lg phönixe
Ex-phönixe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2010, 21:52   #3
Friedrich
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 237

Hallo phönixe,

vielen Dank für Dein Kompliment. Wenn jemand wie Du zur Hälfte aus "Nixe" besteht, dann geht der Ruf des Meeres auch nicht an taube Ohren.

Ich nehme an, daß Du am Mittelmeer dortselbst unvergeßliche Stunden zugebracht hast und nicht heute morgen in Gedanken, nachdem mein Dich Gedicht dorthin entführt hat.

Mit liebem Gruß

Friedrich
Friedrich ist offline   Mit Zitat antworten
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