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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 05.10.2006, 17:16   #1
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

Standard Purpur-Tapete

Der warme Duft der Sterne
verteilt die Ahnung dieser Nacht.
Das schwarze Blut rückt in die Ferne,
hat tagelang mit mir verbracht.

In Purpur-Sälen standest du allein,
in Wörtern warst du meine Kraft.
Mein Blut, es sollt’ Tapete sein
und deinem Lachen warmer Saft.

Doch wo ist wärmend die Erkenntnis,
der Grund für meine Todesflüge?
Dein Blick verbirgt mir das Geheimnis,
die gold’ne Krone ziert nur meine Lüge.
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2006, 12:10   #2
Nachtschatten
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 270

Liebe Cute,
Die Bilder die dein Gedicht mir im Kopf hervorrufen, wecken ganz eigenartige Gefühle. Das gefällt mir gut. An eine Interpretation wage ich mich garnicht erst, dafür bin ich noch zu beeindruckt und auf der anderen Seite scheint es persöhnlich zu sein, da kann man nie richtig liegen. Ich jedenfalls nicht.
Mich interessiert nur was es mit der Tapete auf sich hat, ich verstehe es nicht.

Sehr gerne und garantiert noch öfters gelesen.

Liebe Grüße
Nachtschatten
Nachtschatten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2006, 13:44   #3
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

hallo Nachtschatten.

Die Purpur-Säle haben in meiner Vorstellung rote Tapeten. Purpur-rote. Hier blutrote. Sie verkleiden die normalen Wände. Sind eine Maske aus den blut des lyr. Ichs. Seelisch oder Körperlich.

Schön, dass dir diese Bilder gefallen... ich denke schon, dass ei persönlich sind. Wahrscheinlich zu persönliche... jedoch treffen sie schon wieder nicht zu. Zeiten ändern sich. Manche Menschen ändern sich nie. Vielleicht ist es das, was mich gerade so verwirrt... deshalb danke ich dir am besten nur, bevor ich noch mehr ausschweife.

vlg
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2006, 15:56   #4
dead_poet
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 624

[juhuu, ich bin grade mal wieder auf den "return key" meiner Maus gekommen... Muss also wieder alles neu schreiben...]

Hallo cuty,

Mir hat die Stimmung, welche dein Gedicht vermittelt, recht gut gefallen - also habe ich mich an einer Interpretation versucht - bin jedoch leider gescheitert, hier mein Versuch:

Das lyrIch fühlt sich seit langem wieder geborgen und alles Leid vergeht, welches es in sich getragen hat.

Das lyrDu hat sich hinter einer Maske versteckt und hat dem lyrIch nur durch Worte, nicht jedoch durch seine Anwesenheit in dessen Leidensphase beigestanden. Das lyrIch selbst hatte sich aufgeopfert, um diese Maske aufzubauen und es zum Lachen zu bringen. Versteh ich nicht... Warum kommt die Maske vom lyrIch?

Es versteht sein Handeln selbst nicht, versteht nicht, warum es diese Opfer aufbringt. Das lyrDu vermag auch keine Antwort darauf liefern zu können – im Gegenteil, es versteckt durch seine (gespielte?) Frohnatur (gold’ne Krone Parallele zum Lachen?) - ja, wie gesagt: das macht alles wenig Sinn, so wie ich mir das zurecht denke.

Vorab nur schon mal ein paar Dinge, die ich unabhängig vom Inhalt etwas verwunderlich fand:
- Warum ist die Tapete purpurfarben, wenn sie doch vom Blut des lyrIchs getränkt ist? Scheint mir etwas blaustichig zu sein, dieses Blut (adelig?)
- Dann hast du drei mal das Wort "warm" verwendet, muss das sein? Kannst du es nicht ein Mal durch etwas anderes ersetzen?

Naja, dann sind deine Verse zwar einheitlich jambisch, aber unterschiedlich in der Anzahl ihrer Silben - nicht ganz so prickelnd, aber geht schon i.O. Nur der 'Reim' Erkenntnis/Geheimnis ist keiner

Aber das ist jetzt schon kleinkariert, klär mich lieber mal über den Inhalt auf

lg,
dead
dead_poet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2006, 17:47   #5
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

och soo wiedersprüchlich ist deine Interpretation gar nicht:

Zitat:
Das lyrDu hat sich hinter einer Maske versteckt und hat dem lyrIch nur durch Worte, nicht jedoch durch seine Anwesenheit in dessen Leidensphase beigestanden. Das lyrIch selbst hatte sich aufgeopfert, um diese Maske aufzubauen und es zum Lachen zu bringen. Versteh ich nicht... Warum kommt die Maske vom lyrIch?
Manchmal erschaffen wir Bilder/ Masken von anderen Leuten, die niemals die Wirklichkeit decken. Das lyr. Ich hat sich so eine Maske geschaffen für das lyr. Du. Verliebtheit wurde zu Liebe. Trotzdem deckte die Maske niemals die Wahrheit und das lyr. Ich versuchte vergebens, dass das lyr. Du wenigstens lächelt. Wenigstens ein wenig der Gefühle zurückgibt, die das lyr. Ich so stark empfindet.

Zitat:
Es versteht sein Handeln selbst nicht, versteht nicht, warum es diese Opfer aufbringt. Das lyrDu vermag auch keine Antwort darauf liefern zu können – im Gegenteil, es versteckt durch seine (gespielte?) Frohnatur (gold’ne Krone Parallele zum Lachen?) - ja, wie gesagt: das macht alles wenig Sinn, so wie ich mir das zurecht denke.
Ja, das lyr. Ich würde es gerne verstehen. Nicht die Antwort ist in Strophe drei gemeint, sondern die Erkenntnis, wenigstens ein wenig Verständnis und Liebe. Doch dies hat das lyr. Du nicht. Nur die goldene Krone. Zeichen der Herrschaft über das lyr. Ich.
Zitat:
Warum ist die Tapete purpurfarben, wenn sie doch vom Blut des lyrIchs getränkt ist? Scheint mir etwas blaustichig zu sein, dieses Blut (adelig?)
Nein, nicht das lyr. Ich wird dadurch adelig, königlich gesetzt. Das lyr. Du befindet sich in diesen prachtvollen Gemächern. Das lyr. Du hat die Krone auf und das lyr. Ich versucht es dem lyr. Du so wunderbar wie möglich zu machen. Färbt die Tapete mit dem eigenen Blut rot. Ja, nicht purpurn, aber es sollte dennoch das Wertvolle als Bild ausdrücken.

Danke, dass du dich an die Interpretation rangewagt hast und sogar noch mal alles geschrieben hast =).

vlg
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2006, 18:08   #6
dead_poet
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 624

ja doch, mit deinen Erläuterungen wird es jetzt klar

Muss nur nochmal loswerden, dass die letzte Strophe mir zu lang ist - je öfter ich sie lese, desto mehr stört sie mich. Vorallem weil 2. und 4. Vers den einzigen Reim in der Strophe bilden, sollte dieser auch zum Ausdruck kommen - aber durch die lange Strophe geht er leider unter. Könntest du auch mit "die gold’ne Krone ziert die Lüge." leben, oder fiele dir dabei zuviel weg? Um was für eine Lüge es sich handelt, würde meines Erachtens weiterhin klar bleiben - sofern man den Rest verstanden hat
dead_poet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2006, 18:41   #7
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

Ich hatte die letzte Zeile erst so... aber irgendwas hat mich daran gestört... Gleichzeitig verstehe ich aber auch deine Einwände... na ich überlegs mir mal, werd jetzt sowieso erst eine Auszeit haben... Klassenfahrt xD...

vlg
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
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