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Alt 14.11.2008, 18:48   #1
freigeistler
 
Dabei seit: 11/2008
Beiträge: 2


Standard Lady Burdenside

Lady Burdenside

Lady Mariella & Freund Benvenut

„Lady Mariella, sie verwehren sich des Lebens. Es schaudert mir, wenn ich sehe, wie die Last auf ihnen fegt.“

„Habt ihr einst geliebt, Benvenut? Könnt ihr empfinden was ich fühle? Habt ihr je diese Leere gespürt, dieses einsame Gift, mit Geschmack von Myron, jenem Bitteren. Habt ihr in eurem Sein, solch Leben gesehen, solch Antlitz reiner Schönheit. Ich will Eid ablegen, mein treuer Freund, wenn ich meine Augen schließe, so sehe ich nur ihr Gesicht, lausche ihrem königlichen Lachen. Eingebettet in einem Duft von Jasmin an einem glitzernden Frühlingsmorgen. Habt ihr die Macht mir zu folgen, Benvenut, lasst mich euch meine traurigen Gemälde zeigen, auf denen das Öl verschwimmt, die Farben verblassen, auf denen ich einst ihre Hand hielt, ihr versprach ein Leben lang nur für sie zu sein. Die Bilder auf denen wir mit Gottesflügeln tanzten, auf denen ich schwor, Meere zu einen. Seht dort, ein Abbild meiner selbst, welch zügelloses Beben meines gestürmten Herzens. Gebrochen ist mein Schlagen, seit sie ging, mich zurück ließ in einem Kessel puren Leidens, ruhelos eile ich durch jede Nacht, greife nach Hoffnung und Seelenkraft. Doch niemand vermag mich zu hören, kein Ding nimmt Notiz von mir, ich allein in einer Falle aus Sehnsucht. Ihr Dasein, eine Licht - Erscheinung, ihr Name wie der Klang einer Engelsstimme, ihre Berührungen wie Federn auf meiner heißen Haut. Dann ihr höhnisches Gelächter - als sie ging. Ketten an meinen Fesseln, ihre Wucht, ihr Ziehen an meiner Brust. Sie hält es in der Hand und lacht. Es pocht noch eine Weile, in ihren Fingern, dann steht es still… Sie dreht sich um, flieht ins Dunkle. Mit Qualen liege ich, gefesselt, ohne Herz, zurück gelassen auf einem blutroten Seidentuch, nackt wie ein gebranntes Kind im Fegefeuer. Der Ruhm lässt sie wandern, als die Siegreiche, mit einem Herz in der Hand, so reich an Liebe, wie der Ozean an Wasser. Ich finde mich, auf einem Bett meiner Tränen, keine Spur von Selbstsucht, trotz all der Sklaverei, die sie mir tat, mein Verstand doch voller Liebesflut zu ihr. Benvenut, sie als Tyrann, sie als klangloser Geiger, warum zum Trotz hängt all mein Sein an ihr. Ich fürchte jede Stunde, jede schreckliche Begleitung ihrer Göttlichkeit, weil sie mich im noch so kleinen Augenblick, verwünscht und fügig macht. Allein gelassen, lecke ich die Wunden der Grausamen und verliere sie immer weiter in der Endlosigkeit. Meine Zukunft ist bestimmt Benvenut, mein treuer Freund, mein zerschmetterter Geist wird noch im Tode nach ihr sehnen, noch in der Hölle nach ihr schreien. Verlassen, mit einem Abgrund in der Brust, ohne Hoffnung, ohne Glauben, ohne Kraft. Benvenut mein Bote, tretet über die Schwelle, lasst mich ziehen ins himmlische Glück, hinweg über dürren Staub auf die goldenen Wolken, auf den endlichen Todesweg. Tobt nicht, reicht mir eure Hand und versprecht, wenn ihr sie seht, ihr zu sagen, dass all meine Schuld verbüßt, mein Atem verstummt, all meine Sünden nach ihr vergolten, mit meinem ewigen Tod…und lasst sie wissen, das ich sie liebe, ganz gleich wo ich bin, ich werde sie lieben bis das die Welt, all die bunten Sterne ihr Liebes - Ende finden. Bis die Unendlichkeit beginnt, bis der letzte Drache seine Flügel stutzt und die letzte Tränen am Grunde bricht. Solang bis das letzte Wort, von dem letzten Gott gesprochen und die Feindin, die Rachsucht, die Siegreiche, ihrem letzten Opfer das Herz zerfetzt.“

freigeistler
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