Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Sonstiges Gedichte und Experimentelles

Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 04.11.2006, 22:23   #1
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Standard Spielen wir?

Du bringst mich um
den Verstand
hab ich schon lang verloren

Frag mich
nicht immer
wo die Murmeln sind.
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2006, 00:04   #2
dead_poet
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 624

hi Sha,

die erste Strophe finde ich sehr interessant, weil man sie so schön falsch (/anders) lesen kann

Allerdings würde ein "du" an den Anfang setzen. "bringst mich um" alleine klingt etwas seltsam, finde ich.

Ansonsten eine runde, klar gehaltene Sache. Gefällt mir.

lg,
dead
dead_poet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2006, 18:35   #3
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Hi dead,
Danke für deinen Kommentar.
Glaub es, oder glaub es nicht - bei meiner Erstschrift (sehr unordentlich und links neben einer Zeichnung, die unglaublich schlecht war...) stand noch ein "Du" dabei.
Beim Tippen war ich mir unsicher, aber jetzt werd ich es wieder einfügen.

Was denkst du denn so über die zweite Strophe...?

Liebe Grüße,
-Sha-
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2006, 18:45   #4
dead_poet
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 624

Zitat:
Sha
Was denkst du denn so über die zweite Strophe...?
Zitat:
dead
Ansonsten eine runde, klar gehaltene Sache. Gefällt mir.


Ok, ich präzisiere:
Murmeln sind ein tolles Beispiel für die Verspieltheit des lyrDu [hast du eine kleine Schwester / einen kleinen Bruder?]
Steckt inhaltlich nicht viel drin, ist aber ganz gut so, da somit der Inhalt klar gehalten wird.
Ist treffend(st) formuliert, gefällt mir so.
Dieses "Frag mich nicht immer" meine ich zwar schon mindestens einmal hier im Forum gelesen zu haben, was dein kleines Werk hier zu nichts Außergewöhnlichem macht, aber es ist stimmig und ward gern gelesen.

lg, dead
dead_poet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2006, 19:24   #5
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Zitat:
Steckt inhaltlich nicht viel drin
8o
Und das von dir?
Das hätt ich echt nicht gedacht... Ich hatte eigentlich gedacht, ich wäre schon ZU offensichtlich geworden...
Keinen tieferen Sinn? Nichts? Oh nein. *Kopf auf den Tisch schlag*
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2006, 19:33   #6
dead_poet
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 624

"nicht viel" heißt lediglich, dass keine Sprachverdichtung herrscht.
"frag' nicht nach den Murmeln" wäre auch nicht viel inhaltsärmer, aber kürzer.
Das meinte ich damit.
Natürlich steckt da ein "Beklagen des lyrIch über das nicht-aufhörende will-spielen-Generve des lyrDu" drin.
Mehr aber auch nicht. Oder?
dead_poet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2006, 19:35   #7
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

*heul*
Das darf doch nicht sein...

ich schreib doch nicht über ein kleines Kind, auf das ich keinen Bock hab...!
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2006, 20:18   #8
dead_poet
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 624

Nein? Dachte ich...

Wenn du eine Abstrahierung erwünscht, bitte sehr:
Das lyrIch will vom lyrDu nicht mehr nach den "Murmeln" gefragt werden. Warum? Nun dazu sollte man erstmal klären, was die Murmeln denn bedeuten. Also... Murmeln sind aus Glas, klimpern hell beim Zusammenstoß, sind bunt und jede ist einzigartig. Das lyrDu verlangt also ständig nach etwas Besonderem, etwas, das das lyrIch ihm vermutlich einmal versprochen oder zumindest in Aussicht gestellt hat. Tatsächlich besitzen wird es diese "Murmeln" vermutlich aber gar nicht.
Die ständige Erinnerung an dieses 'Versprechen' und damit an die Unfähigkeit dem lyrDu dieses Besondere bieten zu können, "bring[...]t [es] um / den Verstand".

Mehr lese ich da nicht raus - tut mir Leid, wenn du da mehr hineingesteckt hast - vielleicht habe ich meine Interpretationsration für heute schon an cutie verschenkt

Hör bitte
auf die Tränen
zu schussern.

dead

edit: nach vielen Zaunpfählen (die ich nun erfolgreich verbrannt habe), bin ich nun hinter das Geheimnis dieser Zeilen gekommen - ja, ok Sha hat's mir verraten...
ich wollt nur mal die noch nicht verbrannten euch für den Weg zur Erleuchtung schenken - also hier mal wichtige "deads-Hausmachtips-zum-Murmeln-Entkochen":
1. die Murmeln sind nicht dazu gedacht, in irgendwelche Körperöffnungen zu stecken
2. sie haben ein Äquivalent (heißt anders? egal, klingt wichtig) in diesem Gedicht, das wiederum für etwas ganz anders steht und dann alle Subjekte + Objekte ersetzt
3. schaut euch Hook an, sonst schafft ihr's eh net
schaut nächste Woche wieder vorbei, wenn es dann heißt "Wie-zerreise-ich-Sha's-Gedicht-ohne-dabei-dieses-Ziel-zu-erreichen"!
dead_poet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2006, 21:16   #9
tigerente
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 18

Liebste Sha!

Ich geb auf. Ehrlich, ich mag das Gedicht. Es ist klein und fein. Sehr ansprechend. Ich find die erste Strophe mit den verschiedenen Möglichkeiten echt klasse, ich mag auch die Murmeln. Aber ich checks nicht. Und glaub mir, dieses Statement kostet jemandem, der Germanistik rauf und runter studiert, ne Menge. Ich bitte um Erklärung, wirklich (die einzige Idee, die ich hatte, geht in Richtung Unschuld). Sonst wird die Tigerente ihres Lebens nicht mehr froh.
Sha, hab Mitleid mit mir!
tigerente ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2006, 15:29   #10
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Zitat:
"Wie-zerreise-ich-Sha's-Gedicht-ohne-dabei-dieses-Ziel-zu-erreichen"!
Also wie du es zerreist, würde mich auch mal interessieren...
Jedenfalls danke für den Zusatz, es hätte mich auch schwer empört, wenn du der restlichen Welt diesen wertvollen Kommentar enthalten hättest

@ entchen:
Zitat:
Aber ich checks nicht
Meine Freundin, der ich es als erste vorgelesen hab, hat es sofort verstanden... entweder mach ich oder ihr was falsch. Ja, ich wette, ich
Vielleicht kannst du mir ja deine bisherigen Interpretationsideen per PM schicken, dann kann ich schauen, wie weit du von meiner Intention entfernt bist

Liebe Grüße,
Sha
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2006, 16:02   #11
rattentod
gesperrt
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 487

netter versuch. leider echt lahm. wer mit worten spielt kann eben auch verlieren.
rattentod ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2006, 16:46   #12
Natake
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 40

Äquivalent ? Murmeln sind gleich Verstand?

*uncheck*

Aber Murmeln? Hui. Die Zeit der Murmelspiele sind bei mir mal gerade 4 Jahre her ... )
Natake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2006, 00:39   #13
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin
Alter: 37
Beiträge: 732

meine liebe shadow, ich habe dich ja gewarnt...

[p18 lesart]
Zitat:
Spielen wir?
nun, wie ich im icq schon schrieb.
und außerdem: es ist etwas sehr infantiles in dieser frage. die sexuelle konnotierung einer so kindlichen frage finde ich persönlich unangenehm.

Zitat:
Du bringst mich um
den Verstand
hab ich schon lang verloren
ich mag diese klappzeilen, aber das weißt du ja.
das "du bringst mich um" assoziere ich irgendwie mit einem orgasmus, "du bringst mich um den verstand" ohnehin, vielleicht auch mit einem "zu viel".
"den verstand hab ich schon lange verloren" erinnert mich an das alte "liebe macht blind", auch wieder an ein zu viel. zu viel des guten. hirn rausgefickt, quasi...

Zitat:
Frag mich
nicht immer
wo die Murmeln sind.
hier musste ich im kontext meiner lesart schmunzeln. ich denke an diese hilflos nach der klitoris der frau suchenden männerhände...

[/p18 lesart]

gut. aber nun weiß ich, dass diese lesart nicht wirklich dir entsprechen kann. vielleicht ist einfach die wahl der metaphorik etwas unglücklich. wobei das gedicht alles in allem sehr angenehm zu lesen und sprachlich rund ist.

ich versuche mich aus liebe zu deinen worten von meiner anfänglichen lesart zu trennen und eine andere zu finden.

okay... also. man könnte den titel als die frage des lyr. du begreifen, das gedicht ist damit dann die antwort.
das lyrische du will gemeinsam spielen, möchte eine verbindung herstellen zum lyrischen ich. dieses hat aber keinen kontext, auf dem ein gemeinsames spiel fußen könnte, keine freundschaftsbasis vorhanden quasi (titel & 2. strophe)
die erste strophe ist das wehren, sozusagen ein "nerv nicht und lass mich endlich in ruhe".

eine gute nacht wünscht dir,
ravna
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2006, 13:48   #14
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Liebe Ravna,
Danke, dass du deine Interpretation auch mitgeteilt hast. Wie du weißt und auch erwähnt hast, enstpricht die p18 - Version nicht meiner Absicht - natürlich ist sie nicht falsch.

Deine zweite Interpretation trifft meine jedoch auch nicht wirklich.

An alle, die das Gedicht so ähnlich sehen, wie die, die es hier mitgeteilt haben:
Stellt euch ein lyr.Du vor, das die Frage (den Titel) stellt. Und der Tonfall ist sehr ... fies.
Das lyr.Ich ist ziemlich gebrochen und fertig. Es möchte nichts mehr vom lyr.Du wissen, doch kann sich auch nicht losreißen.
Die Murmeln sind hierbei ein Synonym für Erinnerungen.

Ich hoffe, ihr seid jetzt nicht enttäuscht..

lG, Sha
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Spielen wir?

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.