Das einsame Genie

[gummibaum]

Äußerlich ein armes Wesen,
doch im Geist exorbitant,
hat das Schicksal ihn erlesen,
dass er neue Wege fand.

Niemand konnt sie mit ihm gehen,
jeder grinste Dritte an
und man gab ihm zu verstehen,
dass er nur verrückt sein kann.

Keinen wollt er doch zerschmettern
mit des eignen Geist Kraft,
wünschte nur, man möge klettern,
um zu keltern seinen Saft.

Arm ist er, verkannt, gestorben
und die Welt vergaß ihn fast,
blieb verkrüppelt und verdorben
gern in ihrer Dummheit Mast.

Zeiten flossen. Endlich kamen
Hirne, die sich eingeklinkt
in sein frühes Denken, nahmen
ihn zum Vorbild, ungeschminkt.

Nie wollt er ein Denkmal haben,
immer nur verstanden sein.
Die jetzt feiern seine Gaben,
könnten nie ihm Freunde sein.

[Thing]

Leider kann ich nicht sehr gut raten.
Auf Anhieb hätte ich auf Robert Walser getippt, aber bei näherer Schau bin ich völlig unsicher.
Weil Hölderlin groß aufsteigt.

Verrätst Du, wen Du so wundervoll bedichtet hast?


Thing

[gummibaum]

Hallo, Thing,

zerbrich dir nicht weiter den Kopf. Es ist kein Bestimmter.

LG gummibaum

[Ex-Poesieger]

Aber irgendwoher muss die Inspiration kommen. Du spielst darauf an seiner Zeit voraus zu sein, was sich laut diesen Zeilen besser anhört , als es scheinbar ist. Mir deucht es wäre auch nicht allein auf Dichter gemünzt. Interessant und stellenweise mit Wiedererkennungspotential.

LG RS

[gummibaum]

Hallo, Poesieger,

Die erste Strophe war von Stephen Hawkings Erscheinung inspiriert, doch stimmt sonst nichts auf ihn. Müssen verschiedene, mir nicht bewusste, Biographien eingeflossen sein.

LG gummibaum