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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 09.08.2007, 23:24   #1
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

Standard strick.

hängt mich nieder
aber hoch genug

ich will
gefunden werden
obwohl ich mich ver
gessen und
verraten fühle

glaubt mir

ich weiß du gehst
mich suchen
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Alt 09.08.2007, 23:38   #2
Neruda
 
Dabei seit: 04/2008
Beiträge: 257

Traurig. Irgendwie schön melancholisch. Ich finde es drückt mit wenigen Worten die Dramatik einer solchen Situation auf. Aber sag mal, hat es einen grund, dass du in Z5 und 6 das "ver-" von "gessen" und "raten" trennst? das verstehe ich hier nicht so ganz. oder soll es vielleicht den "Cut" darstellen?

Besonders die letzte Zeile finde ich gelungen. Hat einen Schimmer hoffnung, wenn auch auf morbide Art und Weise.

Lg, Kim
Neruda ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2007, 23:44   #3
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

hallo,

ja das sollte diese abschneidstimmung irgendwie rüberbringen. weiß nicht, hatte lust enter zu drücken.

ansonsten danke. hoffnung in der tat. vielleicht auch einbisschen nervöse verzweiflung. ich bin mir nicht sicher.

lieben gruß
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2007, 23:51   #4
Christoph
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 124

Dünnhäutig- aber trotzdem noch offen- kein Schutzpanzer angewachsen(nie mehr Entäuschung...) Such mich. Anders geht das Spiel nicht.

Der Zeilenumbruch "vergessen und verraten" könnte durchaus klarer sein. Den etwas verzwackteren Umbruch fände ich hier unnötig.

S1 korrespondiert schön mit S3 (habe ich zuerst gar nicht so bewußt gesehen, deshalb stieß ich mich zunächst am Plural in S3)

Was soll man hier wieder sagen. Ein Thema-schon tausendfach variiert. Aber hier atmet wieder einmal schutzlose Offenheit...

Das ist berührend.

Lg Christoph
Christoph ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2007, 23:57   #5
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

hallo,

ja ich glaube ich wollte hier irgendwie die ähnlichkeit von "verraten und vergessen" vertuschen. was soll ich tun. normal schreiben? kein ahnung.

statt "glaubt" wollte ich anfangs "glaub" schreiben. es geht mir jedoch immer mehr darum andere davon zu überzeugen, dass ich gesucht werde. es würde mir auch am herzen liegen dieser einen person zu klarzumachen, dass ich weiß dass sie nach mir suchen wird. keine ahnung nochmal.

lieben gruß

danke
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2007, 23:59   #6
Mondenkind
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 146

Hallo Blumenmädchen,
das ist absolut stimmig. wundervoll. so viel emotion und sooo viel ausdruck in so wenigen worten.

Das find ich wahnsinnig traurig und melancholisch-düster-tiefsinnig-
mit einer absoluten überschrift, die besser nicht sein kann.

Liebe Grüße, gerne gelesen,
anie
Mondenkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 00:07   #7
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

hallo prinzessin,

danke dir. freut mich wirklich zu hören.

lieben gruß und gute nacht
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 00:08   #8
Christoph
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 124

Das Vergessen zu brechen, (ver-gessen) gäbe den Sinn, dass dem Lesenden hier der Wortstamm essen entgegenfällt. Also aufgegessen, verschlungen, sich einverleibt, ausgelutscht...fertig...
Bei ver-raten sehe ich nichts in der sinnhaften Art.

Die Überzeugung, hier:gefunden zu werden, stärkt sich an der Menge an Leuten, denen dies kundgetan wird. Das gäbe schon einen Sinn.
Hinzu kommt die Verschränkung von persönlicher Ansage an das LyrDu mit der Offenlegung der eigenen Gewißheit, letzendlich des eigenen Selbstbewußtseins gegenüber Jedermann/frau.

Mehr weiß ich nicht.

Muß ins Bett.

Lieber Gruß, Christoph
Christoph ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 10:46   #9
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

hallo christoph,

gut dann ziehe ich das 2te wort zusammen. ok?

singular einfach, weil man denkt die person zu durchschauen und so sicher ist, dass sie suchen wird, dass man durch diesen satz "glaub mir" dieser person beweisen kann , dass sie durchschaut wurde. aber ich belasse es beim plural, weil sonst verwirrend. du weißt genug.

lieben gruß
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 11:01   #10
Ex Mondsüchtig
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2005
Beiträge: 265

Mir gefällt Dein Schreibstil. Generell. In diesem Stück ist er in meinen Augen aber nicht halb so schön wie in Deinen anderen Werken. So einfach und alltäglich. Auch wenn einige der Meinung sind, dass Du dieses viel zu oft genutzte Thema ganz anders und wunderbar umgesetzt hast...ich finde dies in dem Fall leider nicht. Ich möchte bei diesen Worten gerne sagen:"Hoffentlich hält der Strick und hoffentlich is der Knoten fest genug" Liegt vielleicht daran, dass ich im wahren Leben mit Menschen die im Selbstmitleid baden nix anfangen kann. Aber sicher auch an dem Thema und der Art wies umgesetzt wurde, kombiniert mit dem "Gähneffekt" der leider entstanden ist.

Grüße
M.
Ex Mondsüchtig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 11:10   #11
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

hallo,

das tut mir leid mondsüchtig. ich bade ebenfalls nicht gerne in selbstmitleid. deshlab geht es mir hier hauptsächlich um die lezten zeilen. dass man genau weiß, was ein mensch tun würde, der dir nahe steht. egal wie die situation steht, du weißt, dass jemand kommen wird. und zwar dieser bestimmter jemand. ziemlich optimistisch, für jemanden der sich ja nur in selbstmitleid suhlt?!

aber danke für dein kompliment zu meinemschreibstil. rührend.

lieben gruß
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 11:35   #12
Ex Mondsüchtig
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2005
Beiträge: 265

ich glaubem, das kann man nie wissen. menschen sind oftmals nicht berechnend. ich würde nicht kommen. ich würde nicht suchen. wenn mir wer irgendwie mitteilen würde, dass er nicht mehr leben will, dann würde ich ihm sagen: "dann geh sterben". egal wie gut ich jemanden kenne und egal wie sehr ich jemanden liebe. weil letztendlich bringt sich eh keiner um ders ankündigt.

das ist wohl ot nun.

also zurück zu deinem werk:

auch der optimismus im letzten teil, der sprciht mich hier nicht an. aber entschuldigen musst du dich dafür nicht. wieso auch? nein.
Ex Mondsüchtig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 12:06   #13
Christoph
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 124

Zitat:
Original von Mondsüchtig
ich glaubem, das kann man nie wissen. menschen sind oftmals nicht berechnend. ich würde nicht kommen. ich würde nicht suchen. wenn mir wer irgendwie mitteilen würde, dass er nicht mehr leben will, dann würde ich ihm sagen: "dann geh sterben". egal wie gut ich jemanden kenne und egal wie sehr ich jemanden liebe. weil letztendlich bringt sich eh keiner um ders ankündigt.
Hallo Mondsüchtig, ich finde hier sehr spannend, wie ein Gedicht so unterschiedliche Gefühle hervorrufen kann. Dein letzter Kommentar atmet ein gewisses Maß an Härte und Entäuschung, was natürlich die Zuversicht oder den optimistischen Glauben an einen Jemand mehr als trübt.
Selbstmitleid ist ein schneller Stempel-und verborgen dahinter steckt die nackte Verzweiflung.
Es gibt eine Vielzahl angekündigter Suizide, die gefunden werden wollten, deren Signale und Hilferufe jedoch niemand vernahm oder ernst nahm. Jeder angekündigte Selbstmord ist ein potentieller. Die Frage ist, wann wird derjenige gefunden, vorher oder hinterher...

Das waren meine Gedankenergüsse zum Thema. Danke für deine Polarisierung.

Lieber Gruß von Christoph
Christoph ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 13:42   #14
Ex Mondsüchtig
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2005
Beiträge: 265

hallo Christoph,

ich glaube wir werden ganz schön ot ;-) aber sicher habt ihr recht mit dem was ihr schreibt. und wahrscheinlich ist es einfach meine erfahrung weshalb ich dieses thema so überhaupt nicht leiden mag. über die art und weise und all das sollte man sich in einem anderen thread unterhalten, das würde pusteblume und dem gedicht nicht gerecht werden es hier zu tun :-)
Ex Mondsüchtig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 14:28   #15
exmaex
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 362

hallo pusteblume,

ich finde das gedicht hat was, aber insgesamt ist es auch nicht so mein fall.

die ersten beiden verse finde ich stark, sie erzeugen eine art pseudo-gegensatz. leider ist der rest von text sehr viel weniger interessant in meinen augen.
wieso versuchst du die art der ersten beiden verse nicht weiter zu spinnen,
oder die getroffenen aussagen zumindest mehr zu verdichten?
außerdem solltest du bei "einem" lyr. du/ihr bleiben und nicht von "ihr" zu "dir"
springen, das (wirkt etwas) verwirrt.

das "glaubt mir" ist imho auch überflüssig bzw. springt wieder zwischen singular und plural des lyr. anderen.
die letzte strophe würde ich auch streichen (auweia, ich mach ja alles kaputt)


z.b.:
häng mich nieder
aber, hörst du,
immer höher

will ich von dir

trotzdem du mich
vergaßt, verlorst
gefunden werden



naja, zum teil sehr inhaltsentstellt und unrhythmsch, aber vielleicht ein anreiz zum verändern (oder auch nicht )

fazit: guter einstieg, flacht aber leider zum ende hin immer mehr ab.

gruß max
exmaex ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2007, 17:31   #16
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

hallo,

monsüchtig, ich weiß, was du meinst. suizidale menschen machen mich krank. ich kenne genug dieser pseudo-kinder, die mit permanent falschem alarm alle zum wahnsinn treiben. es geht hier nich um einen hilferuf. das lyrich bittet das lyrdu niemals aktiv um hilfe, ist aber überzegt davon, dass die abwesenheit des lyrichs dem lyrdu auffallen wird. is doch egal in welcher situtaion. ich könnte auch unabsichtlich sterben. nur hier bietet sich das an, diese sterbesitutaion gerade wegen dem lyrdu zu inszenieren. deshalb so und nicht anders.

hallo exmaex. ich will ja nicht gefunden werden. darauf will ich nicht den schwerpunkt legen. es geht um dieses suchen des lyrdu.
aber danke für die bemühungen. ich weiß, dass es verwirrend ist und nicht perfekt.

lieben gruß
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
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