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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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30.10.2014, 14:45 | #1 |
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Herbstrose
Im Herbst ist die Rose besonders schön:
Die Blüte, entfaltet zur letzten Pracht, verströmt ihre Düfte bis spät in die Nacht, dass sie die Bienen noch einmal verwöhn. Denn bald wird es frostig und dunkel und karg, dann fließt aus den Kelchen kein Nektar mehr, die Blüte ermattet, dem Tod zur Begehr, bereit für des Schnitters natürlichen Sarg. 30.10.2014 © Ilka-Maria Geändert von Ilka-Maria (30.10.2014 um 16:44 Uhr) |
30.10.2014, 16:17 | #2 |
Hallo Ilka,
ein schönes Gedicht! (Ich finde Hortensien übrigens kurz vor ihrem Ableben auch ganz besonders schön. ) Toll finde ich die Stelle: "dem Tod zum Begehr" Wie ist das "dass sie ... verwöhn" zu bewerten? (Es ist sicher schwierig, bei seinem eigenen Text eine solche Aussage zu treffen!). Eigentlich müsste es doch heißen: dass sie... verwöhne , oder? Ist dies nicht in etwa vergleichbar mit meiner leidigen Apostrophiererei? Das soll jetzt um Gottes willen nicht provokativ sein: da ich mich in der Lern- und Ausprobierphase befinde, interessiert mich einfach die "Bewertung" der Möglichkeit, zu der Du gegriffen hast, um den Reim zu ermöglichen. lG, Anouk |
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30.10.2014, 16:44 | #3 | |
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Zitat:
Ja, "verwöhn" ist verkürzt, auf den Apostroph habe ich aber verzichtet. Grund: Auf "schön" gibt es kaum ein Wort, das sich reimt, lediglich obszön oder vielleicht noch einige Eigennamen, Orts- oder geografische Bezeichnungen. Wenn Dir etwas Passendes einfällt, habe ich natürlich dafür zwei offene Ohren. Des weiteren habe ich einen Hinweis erhalten, dass es "zur Begehr" heißen muss. Danke fürs Kommentieren. LG Ilka |
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30.10.2014, 17:25 | #4 |
Mit dem Wort "schön" hast Du es dir wirklich schwer gemacht. Ich habe schon überlegt, ob man "edel" nehmen könnte, aber da fällt mir auch nur "Wedel" ein.
Wie wäre es mit "apart"? Da wäre "Art", "zart", "hart", "Start" ,... |
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30.10.2014, 17:57 | #5 |
Blühende Rosen im Herbst sind etwas besonderes. In der Zeit wo alles zu neige geht, wirkt ihr Blühen wie ein dem Sterben trotzen.
Von jemand der hier nicht mehr schreiben will? Nur eine wunderige Anfrage... |
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30.10.2014, 18:12 | #6 |
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@ Anouk
Es kommt mir darauf an, den alles umfassenden Begriff "schön" zu verwenden. Was edel, zart oder apart ist, muss nicht zwangsläufig schön sein. Das ist übrigens der Grund, weshalb im Volksmärchen die Königstöchter schlicht und einfach als "schön" bezeichnet werden, "so schön, dass selbst die Sonne von ihrer Schönheit geblendet ist". Selten finden sich genauere Beschreibungen, und dann meist in Vergleichen ("rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz"). Das alle Vorstellungen zulassende Wort "schön" erlaubt jedem Leser weitreichende Interpretations- und Identifizierungsmöglichkeiten. Das zeigt sich auch darin, dass Märchenhelden nur selten einen Namen haben, meistens ist vom Prinzen, dem Bauernsohn, dem Schneider, der Prinzessin, der Königstochter, der Müllerstochter oder der Gänsehirtin die Rede. Wenn sie doch mal einen Namen bekommen, dann einen Allerweltsnamen wie Hans oder Maria oder einen Namen, der auf eine Eigenschaft verweist (Rotkäppchen). Soviel zur Bedeutung des Begriffs "schön" in der Literatur und zum besseren Verständnis dafür, dass ich dieses Wort unbedingt verwenden will und deshalb lieber den verkürzten Reim in Kauf nehme. |
30.10.2014, 18:15 | #7 | |
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Zitat:
Das ist gerade neben unserem Hauseingang der Fall: kräftig gelb und sehr groß. 2. Ja, das ist richtig. LG Ilka |
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31.10.2014, 21:00 | #8 |
@ Ilka
Ich sehe, dass Du das Gedicht abkorrigiert hast in "zur Begehr". Begehr ist doch die verkürzte Form von Begehren, oder? Und es heißt "das Begehren" (Neutrum), Also: das Begehren des Begehrens dem Begehren das Begehren von dem/durch das Begehren Ein "Neutrum wird ähnlich wie ein maskulines Wort dekliniert, wenn ich mich nicht irre. Warum also ZUR BEGEHR???? Wie verlässlich ist deine Quelle? Ich habe es mal zu googeln versucht und nicht einen Treffer gelandet bei "zur Begehr". Ich bin absolut nicht unfehlbar, aber in meinen Ohren klingt es... ungewöhnlich. Eigenartig, Fremd. Könntest Du die grammatische Erklärung mal posten? Denn wenn es wirklich "zur Begehr" heißt, dann habe ich es mein Leben lang falsch gemacht... kein schöner Gedanke ( zumal sich nie jemand daran gestört hat) lG, Anouk |
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31.10.2014, 22:12 | #9 |
R.I.P.
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Laut Duden sind im Gebrauch:
der Begehr oder das Begehr |
01.11.2014, 08:36 | #10 |
@ url
dann könnte man ja beides Schreiben: zum Begehr ODER zur Begehr. In meinen Ohren hört sich "zum Begehr" irgendwie besser an, mag aber auch nur die Macht der Gewöhnung sein. lG, Anouk |
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