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Alt 03.01.2020, 15:00   #1
männlich Eisenvorhang
 
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Standard Der Surbit und seine Diener - K2

Kapitel 2 - "Lektionen in Demut"


So. Da war ich nun und lernte neue Leute kennen. Der Prophet Markus und der drogeninduzierte und psychotische Jochen. Wenn ich so zurück blicke verstehe ich nun, dass das eine irre Zeit war. Bevor ich Jochen und Markus kennenlernte, pflegte ich einen schlichteren Umgang zu weniger „betagten“ Menschen, die ich alle aus der Schule kannte. Bevor ich wieder zu Jochen und Markus komme, muss ich kurz abschweifen.

An der Gaststätte „Lilienhof“ auf der Hermann-Friedrichs-Straße traf ich zufällig Kai beim Spazieren, der mir beim Vorrübergehen etwas zerfahren und unübersehbar zuwinkte. Da ich auf dem Heimweg war und mich nichts andere rief, hatte ich also Zeit für einen kleinen Plausch.

„Junge! Alter! Matze, hier ich bins, komm mal rum!“ Kai war damals ein attraktiver junger Mann, da gab es nicht viel darüber zu sagen: gelockte dunkelbraune Haare, stechend hellblaue Augen und ein sehr markantes Kinn.
Nach dem ich Kai winken sah, rannte ich fluchs über die Straße und suchte das Gespräch.

„Ist ja gut, meine Güte… Was geht Kai?“ fragte ich?
„Wir müssen uns bald mal sehen, ich hab was zu Silvester mit Andre was ausgecheckt; die Mädels kommen“
„Oha, und?“ reagierte ich…
„Janice hat nach dir gefragt, ob du auch kommst?!“ sagte Kai.
„Kann sie mir das nicht selbst sagen, immer höre ich so einen Kram um sieben Ecken! Sie ist nun wirklich nicht schüchtern, hat sie mich gestern erst mit Belanglosem zugebombt, die Uschi – na gut, ich bin dabei, sag ihr liebe Grüße“
Ich tippte Kai kurz auf die Schulter und sagte beschwichtigend, dass ich nun gleich wieder losmüsse, weil ich keine Zeit habe. Natürlich war das gelogen, aber der typische Street-Small-Talk war überhaupt nicht meins.

Es verging einige Zeit und Silvester stand an. Natürlich kamen alle geladenen Gäste zu dem Besäufnis.
Von Weitem wackelten Janice und Ihre Freundin Yvonne mir entgegen. Innerlich lächelte ich, aber äußerlich blieb ich der, der ich sein wollte. Ich wusste meinen Vorhang gut zu pflegen. Na gut, ein kleines Lächeln konnte ich mir dann doch nicht verkneifen. Ich mochte sie ja wirklich und ein subtiles Kribbeln breitete sich im Bereich meines Solar-Plexus aus. Nun stand sie vor mir, das hübsche Ding.

„Na? Hast du Spaß?“ fragte sie.
„Ja, schau dir Kai und Andre an…“ sagte ich.
„Die zwei sind trollig und süß“ antwortete sie mit einem frechen Grinsen…
„Pff, süß… süß?“ reagierte ich etwas genervt…

Danach gingen wir gemeinsam in den Keller. Das war der Ort, an dem wir Silvester verbringen sollten.
Ich saß rechts neben ihr. Sie schlug ihr linkes Bein über ihr rechtes und wandte ihren Körper auf mich zu.
„Sag mal, soll ich dir was zu trinken holen? Du siehst durstig aus!“

„Ich hab zwei gesunde Beine, wenn dus aber machst, kann ich dich von hinten sehen“ … kicherte ich.

Sie stand auf und drückte bewusst ihren Po ins Hohlkreuz und warf mir verstohlene Blicke zu, ging zum Bierkasten und holte mir ein Wernesgrüner.
„Janice, wenn du deinen Arsch so rausdrückst, seh ich dein Gesicht gar nicht!“

„Bitte schön der Herr, ein Bier für die Glatze! Welche bösen Taten denn? Ich habe doch überhaupt nichts verbrochen! Aber wenn du darauf bestehst, kann ich dir zeigen, was wirklich böse ist“
Als sie mir die Flasche überreichte, streiften sich kurz unsere Finger.
Im Hintergrund spürte ich einen Anflug von Geborgenheit und Nähe. Ein komisches Gefühl … Irgendwas wehrte sich in mir.
Sie forderte mich dazu auf mich zu erheben und zog mich in die hintere Ecke des Raumes. Sie drehte ihren Rücken zur Wand und ich stand vor ihr und blickte ihr direkt in die Augen.
„Gefällt dir Yvonne?“ Murmelte sie mit Vodka im Mund…
„Joar, ist ganz okay, hat schöne Augen, aber nervt manchmal, ich verstehe überhaupt nicht, wieso alle anderen auf sie so abfahren…“ sagte ich.
„Sie ist Single, willst du sie nicht?“ meinte sie.
„Hm? Wie meinst du das? Ich will sie nicht ... Weißt du Janice, dass Problem ist das… Ich fühle mich nicht oft verstanden und Yvonne ist so… Du weißt wie sie sein kann“ reagierte ich verdutzt.

„Naja, ich find die anderen Jungs alle verblöded… Du respektierst mich und siehst mich, dass finde ich toll! Und was Yvonne betrifft, ich glaube sie mag dich“
„Ja, in der Tat sehe ich dich gern an! (mit neckischem Blick auf ihre Brüste) Ich mag das Verhalten der Typen in unserer Schule auch nicht, es wirkt auf mich befremdlich und teilweise dumm, ich mag andere Sachen… Und Yvonne mag eigentlich „solche“… die… Ach komm, du weißt, was ich denke!“
„Was denn?“ fragte sie neugierig!
„Schau: Wieso ist das wichtig? Reicht es nicht, wenn du und ich heute da sind? Du weißt, dass ich gern schreibe, lese und Klavier spiele … Und du weißt genau, was die anderen davon halten mein kleiner Wegesrand“.
„Vergiss die anderen und sei du einfach selbst, hör nicht auf das was die sagen, die sind nur neidisch, weil du klug bist“
„Ich bin klug? Hahaha, du kennst meinen Notenspiegel… Der ist pompös diarrhoes!“
„Hahaha! Was sagen denn die Noten über dich aus? Nichts!“ Sie gab mir unerwartet einen Kuss!
„Hey, was machst du?“ Fragte ich und stieß sie leicht zurück…
„Hat dich noch nie ein Mädchen geküsst?“ antwortete sie.
„Hehe, doch, Mädels küssten mich, doch du bist die erste Frau, die es macht“ sagte ich leise und lächelte sie an.
„Du Charmeur…“ Sie nahm meine Hand und streichelte sie.
„Matze, ich will heute genau hier sein und vor dir stehen und wer weiß, was der Abend uns noch bescheren wird?“ zwinkerte sie mir frech zu, ermutigte mich weiterzutrinken und biss sich dabei leicht auf die Unterlippe.

Janice war meine beste Freundin und damals schrieben wir auch beiläufig Briefe. Ja, mit Füller! Sie nannte mich immer liebevoll „Blauerfarn“ und ich sie „Wegesrand“. Im letzten Brief stellte sie mir eine sehr verwirrende Frage: „Jemand wie du wird sicherlich wissen, dass der blaue Farn am Wegesrand wächst?“ Jemand wie ich? Was meinte sie damit?
Ja, dass wir beste Freunde waren wusste ich, aber wie meinte sie das?
In dem Moment, als wir uns gegenüberstanden, schossen mir die Zeilen des letzten Briefes in meine Gedanken.
Ich empfand etwas für sie, doch dieses Gefühl erzeugte in mir ein großes Unbehagen und legte mein Herz in Ketten aus Titan. Solange ich mich nicht rührte, spürte ich die Ketten nicht. Mein eiskaltes Ich. Doch bewegte ich mich, so fühlte ich mich gefangen. Ich spürte ein unstillbares Verlangen. Irgendetwas brodelte in mir und gierte nach Janice. Ich wollte sie in dem Moment besitzen. Wieso wollte ich sie besitzen? Gefühle waren ekelhaft. Doch fühlte sie wie ich? Ich spürte… Lust? Spürte sie auch Lust?

Sie kam mir näher, ich vernahm die Wärme ihres Körpers. Die Wärme durchglühte mich und sie wusste, dass ich ein bestimmtes Parfum mochte. Schrieb ich ihr irgendwann in einem unserer Briefe. Betty Barkley. Natürlich roch sie danach. Damals existierten zwei Seiten in mir: Ein Kampf mit der Unsicherheit und die aufbrodelnde Dominanz.
„Du wirst respektlos“ sagte ich zu Janice…
Wieso sagte ich das? Was hat mich geritten, dass zu sagen?
„Dann bestrafe mich doch dafür“ erwiderte sie.
Ich ließ keine weiteren Worte über meine Lippen. Ich packte sie, drückte sie gegen die Wand und küsste sie und öffnete ihren Reißverschluss, dessen Naht kurz oberhalb ihres Schrittes ein Ende fand…

Ihr Vater verstarb damals. War ich wirklich der, den sie liebte? Oder suchte sie in mir nur das, was sie innerlich war? Die verletzte und unverstandene Frau, die ihren Vater verlor und ohne ihm zurückgelassen wurde? Welch eine Tradödie… War ich ihr elementares Zerwürfnis? Sah sie sich selbst in mir?

Ich war entsetzt. Einerseits verwirrte mich die Flirterei und die Grundzüge unserer Kommunikation, aber andererseits reifte in mir etwas wirklich Schwarzes. Etwas, was ich zu dem Zeitpunkt so noch nicht von mir kannte. Meine Sicht veränderte sich. Mein Herz hörte auf zu pochen und meine Aufregung verschwand. Ich fühlte mich groß, ich fühlte mich erwachsen und reif, ja, ich herrschte und ich war in der Räumlichkeit des Kellers präsent. Immer wieder kam in mir das Gefühl auf zu bestimmen. Es fühlte sich wie ein Zwang an und eng damit verbunden empfand ich Lust, die immer größer wurde. Ich wollte keine Fragen mehr stellen, nein, ich war jemand, der mehr verdiente. Ich wollte mir nehmen, was mir gehörte. Ich nahm sie mir, ungefragt und skrupellos.

Der Morgen danach war grausam – Kais Eltern waren wieder da; es gab Frühstück.
„So, meine Lieben! Es gibt frisches Brot, gekochte Eier, Schinken, Käse und natürlich haben wir auch Süßes, ihr jungen Menschen“, sagte die Mutter von Kai.
Im Raum breitete sich eine peinliche Stille aus, sie war so dicht und dick… Ich hätte sie mit dem Brotmesser schneiden können. Janice und Yvonne ignorierten mich. Kein einziger Blick. Und ich fühlte überdies die Leidenschaft gegenüber Janice in mir aufbrodeln. „Verdammte Scheiße!“, dachte ich. Natürlich hatten wir alle einen riesigen Kater, vielleicht war das ja der Grund.
Am späteren Nachmittag, als wir alle wieder zuhause waren tönte mein Handy. Eine SMS von Janice: „Hey, du… Davon darf keiner erfahren, ich habe dir verschwiegen, dass ich einen Freund habe… Bitte!“.
Ich packte das Handy und flackte es mit voller Kraft in die Ecke. Natürlich ging das Teil gleichzeitig mit meinem Herz dabei zu Bruch.
Bitterkeit füllte mich und tiefe Traurigkeit. Ich ging ins Bad und rasierte mir den Kopf, schlüpfte in meine Springerstiefel, polierte sie bis sie glänzten und zog meinen Kragen in die perfekte Symmetrie. Ich sehnte mich nach Ordnung. Innerlich herrschte ein Chaos …

Ab da herrschte Funkstille. Zwei Wochen später, trafen Kai, Andre und ich uns gemeinsam in der hiesigen Disco. Natürlich: Saufen, Autos und Weiber… Ach, es war einfach erschöpfend und verstörend, diese nie versiegenden Themen! Die ständigen Wiederholungen von blabla und bla! Nichtsahnend sah ich am Eingang des Gebäudes Janice eintreten, außerdem folgte ihr ein unterwürfiges Geschöpft, das wie ein Mann aussah. Der hatte definitiv nichts zu melden, trotzdem wurde für mich erkenntlich, dass seine Blicke mich hassten. Es war wohl ihr Freund. Ihr Blick war voller Zorn durchzogen und sie schrie mich vor versammelter Mannschaft an: „Wie kannst du es dir wagen, allen Leuten zu erzählen, was zwischen uns geschah! Du hast mich zwischen den Beinen vollständig aufgerissen mit deinen fetten Griffeln! Es tat so unglaublich weh, hat geblutet, ich wollte das überhaupt nicht“. Fast wollte ich ihr sagen, dass ich eher den Eindruck hatte, dass es ihr gefiel… Aber ich schwieg… Ich hatte einen schwarzen Rollkragen Pullover an und mein Blick war ohne Worte, mein Blick war geschwärzt wie mein Pullover, wissend, dass das eine Lüge war. Ich versank in tiefer Enttäuschung. Ich schaute Janice an und sagte: „Ich habe nichts gesagt, Janice… Ich breche nie mein Wort, du kennst mich…“, ich warf böse Blicke Kai und Andre zu... Sie wichen meinen Blicken aus...

Das war die Wahrheit, ich sagte zu keinem nur ein Wort! „Naja, offensichtlich bist du ein hochbegabter Lügner, Abschaum!“ Ich spürte in mir erneut die Dunkelheit reifen, sie quoll mir den Rachen empor und ich ballte meine Hand zu einer Faust... Keine Wut, auch kein Zorn, es war eine Dunkelheit. Als Janice wutentbrannt die Räumlichkeiten verließ, kicherten Kai und Andre vor sich hin: „Mensch Alter, was haste gemacht?“ und Andre sagte: „Matze, die Glatze, die Schlange, die unter Hotpants kriecht!“, ich konterte nur „Was kann ich dafür, wenn ihr beide schwul seid und jede Qualle einen höheren Intellekt als ihr besitzt!“. Ich stand auf und verließ die Runde. Meine schweren Tränen raubten mir in der Nacht den Schlaf.
Da wurde mir bewusst, was wirklich geschah. Natürlich war es naiv von mir zu erwarten… Zu erwarten, dass Andre und Kai diese Angelegenheit nicht mitbekamen. Natürlich bekamen sie es mit was geschah. Als Konsequenz brach ich mit allen. Loyalität spricht eine andere Sprache. Punkt.

Drei Wochen später traf ich mich mit Ronny zufällig an der Sparkasse, weil ich dort Geld abheben wollte.

Geändert von Eisenvorhang (03.01.2020 um 17:15 Uhr)
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Alt 03.01.2020, 15:33   #2
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Standard Surbit oder Surbid

Da wurde aus dem Surbit ein Surbid, was auch immer das ist.
Z. Teil kindlich: Ich zeige Dir, was wirklich böse ist. Vielleicht so: Wirf einen Blick in meine Abgründe!
Eine Frau für Respektlosigkeit mit lustvollem Sex bestrafen zu wollen??? Was heißt denn besitzen. Einen Menschen kann man nicht besitzen, nur Macht über ihn.

usw.

Silver
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Alt 03.01.2020, 15:36   #3
männlich Eisenvorhang
 
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Wie ich dir gestern bereits schrieb, wird später klar was ein Surbit ist.

Zum Rest: ich bin mir nicht sicher, ob du die beschriebene Situation richtig verstanden hast...
Das versteht man nur... wenn man gewisse Neigungen nachvollziehen kann ...
Und natürlich folgt auf Respektlosigkeit Strafe, dass hat die Janice sehr gut erkannt und sie fordert es ein

Vlg
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Alt 03.01.2020, 15:49   #4
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Standard Deine Story nicht meine

Da ist das Li ja auf einer Wellenlänge mit der guten Janice. Sie fordert das ein und versteht, anders als.....

Sex als Strafe???? hart an meiner Grenze, man lernt nie aus. Lass mich dich ein bisschen vergewaltigen?

Du hast einmal Surbit mit t und einmal mit d geschrieben, wollte ich aufzeigen.

LG S.

Geändert von Silver (03.01.2020 um 15:51 Uhr) Grund: Ergänzung
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Alt 03.01.2020, 15:51   #5
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Ups 😂
Mist!!!!!
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Alt 03.01.2020, 15:56   #6
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Standard kleine Ergänzung

Ich habe meiner vorstehenden Antwort eine Ergänzung beigefügt.
Alles allein mein Empfinden und keine Kritik am Verfasser oder am Werk.

GLG S.
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Alt 03.01.2020, 16:10   #7
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Ja, alles gut Silver!
Ich arbeite ja auch mit Kritik, solang sie mir schlüssig erscheint und meiner Meinung nach der Geschichte hilft.
Frauen lesen Geschichten anders als Männer und der Prot ist ein eigenartiger Kauz!

Hier wird keiner vergewaltigt.

Sie will auf frivole Weise bestraft werden. Das zeigt auch, dass sie ihn provoziert. Bewusst provoziert, sie will Fehler machen, um den Prot. seine verborgene Seite zu entlocken... Dass die beiden sich necken, und flirten geht ja hervor... Denke ich...

Die Bestrafung ist eine Aufforderung zur Handlung. Außerdem zeigt es, dass der Prot und J. eine gemeinsame Sprache sprechen.
Prot. empfindet eine tiefe Bindung zu ihr... Während sie diese Empfindung nicht teilt. (Das Ende, als sie ausrastet, sie benutzt ihn nur) Diese negative Erfahrung prägt den Prot für alle weiteren Kapitel.

vlg

EV
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Alt 03.01.2020, 16:58   #8
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Standard Macht ausüben, besitzen wollen

Hallo EV, ich verstehe es so, es ist ein Spiel. Doch bestrafen durch Zuwendung, das passt für mich nicht. Vielleicht ein Hinauszögern als Strafe. Das kann ich nachvollziehen, aber so steht es hier und nicht jeder muss es nachvollziehen, gut finden oder lesen wollen. Und letztlich, wie Du schreibst, ist der Prot. selbst verletzt.

Oh, ich habe gerade noch einmal nachgelesen, sie hat ja den Typen aufgefordert, sie zu bestrafen. Falsch verstanden vorher, ich dachte, er würde sie bestrafen wollen, von sich aus, besitzen.

LG zurück

Geändert von Silver (03.01.2020 um 17:09 Uhr) Grund: Ergänzung
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Alt 03.01.2020, 17:02   #9
weiblich Ilka-Maria
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Ich musste beim Lesen gleich zu Anfang innehalten:

Zitat:
An der Raststätte „Zum alten Gaul“ auf der Hermann-Friedrichs-Straße traf ich zufällig Kai beim Spazieren,
Das Bild ist ein bisschen merkwürdig. Ich vermute einen Tippfehler (Raststätte/Gaststätte). Denn an einer Raststätte findet man wohl eher eine Cafeteria oder einen Selbstbedienungs-Imbiss vor, und wer käme auf die Idee, einem solchen Fernfahrerbetrieb den gemütlich wirkenden Namen "Zum alten Gaul" zu verpassen? Außerdem geht man auf einem Parkplatz nicht spazieren, sondern man vertritt sich die Beine.

Muss "Zum alten Gaul" überhaupt erwähnt werden? Spielt diese Lokalität für die Geschichte noch eine Rolle?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2020, 17:14   #10
männlich Eisenvorhang
 
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Zitat:
Zitat von Silver Beitrag anzeigen
Hallo EV, ich verstehe es so, es ist ein Spiel. Doch bestrafen durch Zuwendung, das passt für mich nicht. Vielleicht ein Hinauszögern als Strafe. Das kann ich nachvollziehen, aber so steht es hier und nicht jeder muss es nachvollziehen, gut finden oder lesen wollen. Und letztlich, wie Du schreibst, ist der Prot. selbst verletzt.

LG zurück
Nein, Silver, mich beschleicht das Gefühl, dass du es nicht verstehst. Nun frage ich mich, ob das an meinem Text liegt oder an dir.
Sie will keine Zuwendung durch zärtlichen Sex... Sie will übers Knie gelegt werden und Härte erfahren. (Sie fühlt sich schuldig - Tod des Vaters...)
Sie erkannte die dunkle Seite im Prot und hat sie provoziert, sie sieht die dunkle Seite auch in ihm, durch sein Auftreten. Groß, "radikal" wirkend, präsent, dominant.... In der modernen Sprache ist das sowas wie ein Shittest. Sie provoziert, der Prot fühlt sich respektlos behandelt und somit triggert sie die Seite, die sie will. Sei nicht so respektlos! Bestraf mich doch...
Machts klick? Am Ende schleppt sie ja auch ihren Dödel da mit, der wie eine Hupe wirkt. Miep, Miep! Das ist so einer den sie brav überallhin schicken kann. Alla: "halt mal meine handtasche, geh mal getränke holen, mach dies, mach das und der machts, der idiot"

@Ilka, ja Vertipper. Korrigiere ich sofort.
Hier in meiner Umgebung gab es tatsächlich die Gaststätte "Zum Alten Gaul" - die Namen dienen als Platzhalter und Bezug. :-) Sind doch nur Nebensächlichkeiten solche Dinge, oder?
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Alt 03.01.2020, 17:20   #11
weiblich Silver
 
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Standard Zuwendung

Zuwendung meinte ich nicht zärtlich. Woher soll der Leser wissen, dass sie sich schuldig fühlte? Ja es liegt bei mir. Sage ja nicht, dass Du es ändern oder anders schreiben sollst . Es ist eine Reaktion auf das Gelesene.

Silver
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Alt 03.01.2020, 17:22   #12
männlich Eisenvorhang
 
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Das ist eine interessante Frage! Ich lese sehr gern Geschichten, die mich auffordern solche Dinge herauszufinden. Warum Personen sind, wie sie sind. Dann gibt es kleine Details, die das beantworten und alles ergibt dann Sinn.
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Alt 03.01.2020, 18:03   #13
weiblich Ex-frankaaimy
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Die Kritik von Silver kann ich verstehen. Für mich gibt das Kapitel die nötigen Informationen her! Natürlich nur, wenn der Leser nachdenken will.
Für andere Menschen, die nicht gern nachdenken, ist die Geschichte harte Kost, die etwas in die Tiefe der menschlichen Psychologie abgleitet.

Das erste Kapitel habe ich gelesen und finde ich grandios... Das zweite Kapitel zieht in eine etwas andere Richtung. Die Zeilen fesseln mich, der Lesefluss ist top.
Hier aber geht es um tiefsitzende soziale Verstrickungen eines jungen Menschens, dem bald ein gravierender Bruch droht.

Meine Kritik ist, lieber EV:
Versuche die "Abgedrehtheit" und gerade Linie von Kapitel 1 aufrechtzuerhalten.
Für eine Korrektur kannst du mir die Arbeit gerne zuschicken, aber bitte als *docx - ich fahre bald nach Italien... Danach habe ich Zeit.

Frohes Neues Euch allen!
Ex-frankaaimy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2020, 18:52   #14
männlich Eisenvorhang
 
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Hi Franka,

ja, ich nehme mir die Kritik ja auch zu Herzen. Mir fällt es schwer aus meiner Sicht und aus meinem Denken herauszutreten; ich denke mir, dass eine gewisse Beiläufigkeit nicht erklärt werden muss, sondern, dass es schön wäre, wenn sich das Ein oder Andere herauskristallisiert.

Der Prot. bezeichnet J. als "bin ich ihr elementares Zerwürfnis?". Er unterstellt ihr damit ja, dass sie leidet und gebrochen sei. Hier wäre das Ableben des Vaters ein schlüssiges Argument für empfundene Schuld, die ich in der ältere Variante durch pornografische Szenen hervorheben wollte. Ein junge Frau, die sich einem Exzess hingibt. Natürlich sind damit psychologische Dinge verflochten: Ein labiler Selbstwert der Frau, Gefühle, Zwänge oder möglicherweise sogar eine Sucht. Und auf der anderen Seite der Prot., der ja nun wirklich einiges zu verkörpern versucht. Alles ist miteinander verflochten. Auch der Drang von J, sich unmittelbar in die Aufmerksamkeit zum Prot zu zwängen. Die Antworten auf die Fragen zu Yvonne werden nämlich ignoriert, stattdessen prüft sie ihren eigenen Stand beim Prot. Das ist hochgradig manipulativ.

Doch eine Aussage in deiner Kritik Franka empfinde ich als Kompliment: Der von Dir erwähnte und bevorstehende Bruch, denn die komplette Geschichte ist zwar abgedreht und steigert sich noch, weil K3 sich an K1 anknüpft und irre Sachen passieren, aber in Wirklichkeit wirds aus zwischenmenschlicher Sicht richtig duster.

Für die, die es interessiert... Will ich nix spoilern und für die, die es nicht interessiert... Die verpassen dann ja sowieso nichts.
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